Inspiration

Die Bildungsreform

Vorneweg:

Bist du selbst ein Schüler oder Student, der das gerade liest, dann schreibe ich das selbstverständlich für DICH, und nicht für deine Kinder.
Bist du eine  Mami, dann schreibe ich das für dich UND deine Kinder :-).

Ursprünglich wollte ich Euch nur eine lustige Story vom Elternabend erzählen:
– von Eltern, die den Lehrplan des Kindes genauestens mitschreiben (SIEBEN DinA4-Seiten, ich schwör’s!)
– oder diesen anschließend mit dem Kind „vorlernen“ (kein Witz),
– von Eltern, die eine Stunde lang darüber diskutieren, ob man Hausschuhe in der Klasse einführen sollte (wenn es auf dem Schulweg regnet, könnte es IN die Schuhe reinregnen, und dann müsste das Kind mit nassen Socken stundenlang… auch kein Witz)
– und deren Gesichtern sich panikartige Züge erscheinen, sobald das Thema über die baldige Wahl auf die weiterführenden Schulen kommt.

Klar, man könnte darüber lustige Bemerkungen machen (und darüber, dass ich bei einigen Fragen kurz davor bin, mit dem Kopf auf der Tischkante rhythmisch aufzuschlagen, weil ich es kaum fassen kann, und einfach nur nach Hause will), aber plötzlich wurde mir nur eins klar:

Der Grund, warum alle diese Eltern das tun, ist ganz simpel: Angst.

Angst, dass das Kind als Versager dasteht.
Angst, dass es den Anschluss verliert, es nur noch in die Hauptschule schafft, keinen Job kriegt, und dann ganz unten in der Gesellschaft endet.
Angst, dass alle anderen Kinder bessere Noten kriegen, besser Abschlüsse schaffen, bessere Menschen werden, und das eigene höchstens als Schlusslicht glänzt.

Puuuuh… das ist ein großer Druck, der da auf einem lastet.
Dieser wird dann selbstverständlich an das Kind weitergegeben, ist ja klar.
Daraufhin steht das Kind selbst unter seelischem Stress, tut sich noch schwerer, verliert noch mehr Motivation, etc…

Diesen Druck will ich dir heute wegnehmen.
(sofern du das auch willst :-). Wer’s behalten will, auch gut. Besser ist’s aber ohne).

Schau, wenn unsere Kinder die Schule abschließen, wird es hunderte, tausende andere Schüler mit glänzenden Abschlüssen geben.
Es wird so viele gut ausgebildete Menschen geben, wir noch nie zuvor auf der Welt.
Das heißt also: dein Kind wird es in dieser Hinsicht schwerer haben – da die Konkurrenz groß sein wird.

Und jetzt?
Mehr mit dem Kind lernen, mehr pushen, noch mehr fördern, Nachhilfe, Zusatzunterricht, Vokabeln pauken bis zum Umfallen?
Oder lieber gleich in die Ecke hocken und heulen?

Auch wenn vielleicht kaum einer meiner Meinung ist, und es einige wieder falsch verstehen werden (weil sie es falsch verstehen WOLLEN), ich sage dir, wie ich es sehe:

Aufgrund der großen Konkurrenz wird in Zukunft nicht so sehr der Notendurchschnitt entscheidend sein.
Nicht so sehr diese und jene Qualifikation.
Ganz ehrlich nicht!
Denn das wird jeder zweite Bewerber sowieso mitbringen.

Nein, worauf es ankommt, ist:
was geschieht, wenn dieser Mensch den Raum betritt?
Was für eine Atmosphäre erfüllt dann den Raum?
Was spürt man, wenn er einen anschaut, wenn er spricht, wenn er lächelt und einem die Hand gibt?
Ist man – nachdem er den Raum verlassen hat – selbst voller Freude und Inspiration und Lebenslust und Ideen?
Oder grübelt man und überlegt hin- und her, pro und contra?
Will man diesen Menschen unbedingt wiedersehen – oder war es nur einer von vielen?
Ist er ein Individuum, eins, das einen bereichert und motiviert?

Das, was von deinem Kind ausgeht, GENAU DAS IST DAS ALLERWICHTIGSTE.
Und das, was von deinem Kind ausgeht, ist das, was es IST.

Es ist nicht so entscheidend im Leben, ob du jedes unregelmäßige Verb im Französischen richtig konjugieren kannst.
(Ich weiß, was ich schreibe, ist politisch unkorrekt, und einige werden sich furchtbar aufregen, aber ist mir egal).
Es ist nicht sooo wichtig, ob du ganz genau weißt, was es mit den Exponential-Funktionen auf sich hat, und jedes Datum in der französischen Revolution im Schlaf runterbeten kannst.

Wichtig ist:
WER BIST DU?
– Bist du voller Ideen und Kreativität?
Dann wirst du selbst in wirtschaftlich „schwierigen Zeiten“ immer einen Einfall haben, wie du finanziell versorgt sein kannst.

– Kannst du Menschen begeistern?
Dann werden sie dir gerne zuhören, und dich in ihrer Nähe haben wollen.

– Verbreitest du eine Atmosphäre der Liebe und Lebensfreude, fühlt man sich wohl in deiner Nähe?
Dann wird man dich sobald nicht gehen lassen wollen, denn das ist, wonach sich im Grunde jeder sehnt.

– Brennt eine Leidenschaft in deinem Herzen, und das Feuer wurde nicht von „vernünftigen“ Menschen gelöscht („davon kann man doch nicht leben… das hat noch keiner versucht“, etc.)?
Dann wirst du bald viele andere um dich herum haben, in denen dieses Feuer auch brennt (die finden sich auf magische Art und Weise, glaub mir!).

Vielleicht nicht von heute auf morgen – vielleicht wird es ein anderer Weg sein als der übliche Werdegang: Schule-Studium-Ausbildung-Job, aber… na und?
Hast du überhaupt eine Ahnung, wie viele WIRKLICH erfolgreiche Unternehmen auf Querwegen zustande kamen?
Mit vielen Hindernissen und Schwierigkeiten von unvollkommenen Menschen gegründet wurden und heute Marktführer sind?
Weißt du, wie erfüllend und bereichernd das ist, wenn du deine Leidenschaft ausleben darfst, und damit auch noch Geld verdienen?
Wenn man mal die Angst, Zweifel, Bedenken über Bord wirft, und einfach anfängt, seinem Herzen zu folgen?

DAS IST, WAS DU DEINEN KINDERN VERMITTELN SOLLTEST.

Die Fähigkeit, Fehler nicht so tragisch zu nehmen, und es immer wieder zu versuchen.
Die Fähigkeit, das Leben in jeder Sekunde zu genießen, und einfach Spaß zu haben, heute mag es regnen, stürmen oder schnei’n.
Die Fähigkeit, vieles mit Lockerheit und Humor zu betrachten (das ist einer der WICHTIGSTEN Punkte, glaub mir! Auch wenn du es dir nicht vorstellen kannst gerade ;-)).
Den Mut, auf Dinge zuzugehen, Dinge zu versuchen, die noch zuvor keiner gemacht hat, und nicht nur in „ausgelatschte Fußspuren zu treten“.
Die Liebe zu den Menschen, die Liebe zum Leben, die Liebe zu sich selbst!

 

Ich weiß, dafür gibt es in der Schule kein Fach, und das hat dir eventuell keiner gesagt: aber GENAU DARAUF kommt es im Leben an.
Mit diesen Dingen in dir wirst du ein erfolgreiches, erfülltes Leben führen, eins, das vielleicht nicht „bürgerlich üblich“, dafür aber sehr viel aufregender und abenteuerlicher ist.
Ja, du wirst durch Herausforderungen gehen, und auch mal denken, dass nichts mehr geht – aber auch viel mehr erleben und dazulernen, als die breite Masse.
Du wirst Schwierigkeiten überwinden, und hinterher unendlich stärker sein.
Du wirst lernen, was es heißt, sich völlig auf seine Intuition, auf sein Innerstes zu verlassen.

 

DAS ist die neue Bildungsreform.
Nicht: noch mehr Stoff in noch kürzerer Zeit, nicht, noch mehr Druck auf die Kinder, nicht, noch mehr Zukunftsängste schüren.
Nein, zeige Ihnen eine weeeeite Sicht, das Land der unbegrenzten Möglichkeiten!
Lehre sie, sich selbst zu lieben, sich wertzuschätzen, und auf ihr Herz zu hören!
Und gib dieser „was-wird-meinem-Kind-Angst“oder „was-wird-aus-mir-Angst“ den Arschtritt, ein für allemal!
Wie will man sich jemals richtig entscheiden, wenn einem diese Furcht im Nacken sitzt und ständig dazwischenquatscht, wie soll das denn gehen bitte?

Nein, du VERTRAUST zu 100%, du bist absolut ÜBERZEUGT davon, dass das alles bestens wird, du verlässt dich darauf und folgst deinem Innersten.
Und dann gehst du vorwärts!
Du packst Dinge an, und wartest nicht auf einen Engel vom Himmel ;-).
Du gehst einfach kleine Schritte in die richtige Richtung, das ist alles.

Es wird auch bestens, wenn du Fehler gemacht hast oder mal eine falsche Entscheidung gefällt hast.
Ja, auch dann, stellt dir mal DAS vor.
(Das ist doch ne echt gute Nachricht, oder?)

Lebenslust, Spaß, Mut, Humor, Kreativität -das sind die Themen, die den Alltag bestimmen sollten!
Und nicht: „hast du schon was für Mathe gemacht?“

Achtung;
das ist KEINE Ausrede für Faulheit!
Nur, damit wir uns richtig verstehen.
Wenn jemand aus purer Lethargie und Antriebslosigkeit null Bock auf Lernen hat, dann hat das nichts mit Lebensfreude zu tun, alles klar?
Der braucht unter Umständen dann mal doch einen Tritt in den Hintern ;-).

Und zum Abschluss noch ein persönlicher Tipp zur „klassischen“ Bildung.
Ich liebe gebildete Menschen.
Ich genieße es, wenn sie gute Allegemeinbildung haben, humorvoll sind, sich in vielen Bereichen auskennen, und nicht nur einen engen Horizont besitzen – und das spürt man nach wenigen Minuten.

Das ist mir auch bei meinen Kindern schon immer wichtig gewesen.
Also habe ich von Anfang an sie in alles eingeführt, was mir selbst Spaß machte: Kinder sind sehr begeisterungsfähig und es gibt heutzutage unendlich viele kulturelle Angebote, die perfekt auf sie zugeschnitten sind.
Man muss nur seinen Hintern hochkriegen und sich etwas informieren – und man entdeckt so vieles, das wirklich Spaß macht, und gleichzeitig auf eine entspannte Art und Weise einen weiter bildet.

So gab es bei uns kaum eine Woche ohne einen Museums-Besuch, Ausstellungen, Workshops oder mal ein Kinder-Konzert, Theater-Aufführung, etc.
Es gibt unzählige sehr gute Kinderbücher und Hörspiel-CD’s über Themen wie Geschichte, klassische Musik, Kunst, Biografien von berühmten Persönlichkeiten, etc… – das kann man wunderbar auf langen Autofahrten hören, und man lernt auch noch als Eltern etwas dazu :-).
Und das Ganze ist ohne Druck oder eine bestimmte Absicht – das macht einfach Spaß und bildet ganz nebenbei 😉 – und viele von Euch machen das ja auch bereits mit ihrem Kids.

In diesem Sinne: ich bin für eine neue Bildungs-Reform.
Hauptfach: wie führe ich ein erfülltes, glückliches Leben?

Antwort: na, indem du dich von mir lieben lässt, und mich liebst. Ach ja, war ja einfach.
Weg mit der Zukunftsangst, rein ins Abenteuer!

Es grüßt Euch mit vielen Liebesgrüßen die neue Ministerin für Bildung
Joanna

p.s wenn du jetzt denkst: „oh nein, jetzt muss ich auch noch zusätzlich zu den Vokabeln Lebensfreude vermitteln, wie soll ich das denn noch neben der Bügelwäsche schaffen?“ – entspannt dich!
Sei einfach selbst locker und entspannt, freue dich am Leben – das wird dann automatisch zu deinen Kindern fließen!
Ich denke ja auch nicht morgens: „so, ich will meine Leser inspirieren, wie mach ich denn das am besten?“
Wessen das Herz voll ist, da fließt der Mund über, ne?
Und schwupps! bist du ermutigt :-)!

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132 Comment

  1. Reply
    Anonym
    25. Oktober 2011 at 15:17

    Aaaaaaaaaaaaaaaach – Du hast ja sooooooooooooooo Recht !!!!!!!!

  2. Reply
    Anonym
    25. Oktober 2011 at 15:41

    Liebe Joanna
    ich finde es äusserst amüsant, ausgesprochen frech und mutig, treffend und nachhaltig, wie du den Menschen zuschaust und sie liebevoll rüttelst.Dein gesunder Menschenverstand mit viel Humor tut gut, und lässt mich als "www.blog-freier" Mensch immer wieder gerne deine Texte lesen. Mich rüttelst du auch ab und an….
    Liebe Grüsse
    Erika

  3. Reply
    Heidi
    25. Oktober 2011 at 16:07

    Liebe Joanna,

    jaaaaa, genau so ein Post wollte ich !!! Da bin ich 150% dabei !!!
    Dabei sind wir (also Kind 1 und ich) erst am Anfang unserer Schulkarriere. Ich werde es mir ausdrucken und aufheben und bei jedem Schulstress durchlesen, durchatmen und lächeln.
    Ich danke Dir für diese Worte, sie werden uns sicher begleiten.
    LG Heidi und Lea

  4. Reply
    Bibi
    25. Oktober 2011 at 16:09

    Joanna, gerade eben noch mit einer Freundin darüber gesprochen (vor allem über diese Muttis) und zack schon lese ich deinen Blog. 🙂 Wie immer inspirierend und wie immer genau richtig zwischen Hausaufgaben machen und kleine Kinder ins Bett kriegen wollen! Vielen Dank sag ich nur … du triffst es mal wieder genau! Liebste Grüße Bibi

  5. Reply
    Anonym
    25. Oktober 2011 at 16:38

    ach meine Liebe, jetzt habe ich das ganze nur angelesen, weil ich gerade vom Arbeiten komme und soooo müde bin, aber als 4.-Klasse-Mutter musste ich natürlich schon über den Elternabend lache, jahhhh so ging es mir auch und weißt Du was ich mir einfach immer vorsage: ich möchte, dass meine Kinder glücklich sind und Noten für mich einfach nur eine Momentaufnahme sind, jahh und damit lebe ich (und natürlich auch meine Zwei sehr gut). Danke für Deine Inspiration und Morgen lese ich alles.
    Liebe Grüße
    Elke

  6. Reply
    april
    25. Oktober 2011 at 16:50

    *lach* Mit viel Humor geschrieben, aber mit einem ganz ernsten Hintergrund. Was die Bildungsministerin anbetrifft, so lasse ich dir den Vortritt. Eigentlich wollte ICH das ja werden, aber ich bin jetzt schon zu alt und habe Lust auf anderes 😉
    Übrigens … ich war in meinem früheren Leben 😉 Lehrerin und bin froh, es jetzt nicht mehr sein zu müssen, nicht wegen der Schüler (mit denen ich im Großen und Ganzen gut klar kam), sondern wegen der ganzen äußeren Umstände. Noch vor ein paar Tagen haben wir uns darüber unterhalten, dass es ein Fach 'Leben lernen' geben müsste. Aber DAS ist wohl nicht im Interesse derjenigen, die im Moment das Sagen haben. Vielleicht sind sie aber auch nur zu verbohrt in den Landesministerien. Wer weiß?

  7. Reply
    Anonym
    25. Oktober 2011 at 16:52

    Ein ganz wunderbarer Text, kleine Passagen passen nicht zu mir, aber im Großen und Ganzen hast du es völlig erfasst! Toll, danke!

  8. Reply
    Barbara
    25. Oktober 2011 at 17:24

    Ganz genau, recht haste! 😉

  9. Reply
    anjandrozeitlos
    25. Oktober 2011 at 17:27

    Du sprichst mir aus der Seele. Was sagt schon ein einser Notendurchschnitt aus, wenn die Persönlichkeit auf der Strecke bleibt.
    Es wäre doch genial wenn auf dem Stundeplan Glück stehen würde.
    Dies gibt es schon auf einigen Schulen, jedoch nicht auf höherern Bildungsformen. Traurig aber wahr.
    Genauso traurig ist, dass es keine Platz mehr für Musik und Kunst in der Schule gibt. Ich könnte heulen.
    Danke für deine Inspirtation. Werde nach den Ferien meinen Unterricht doch etwas glücklicher gestalten.
    LG Anja

  10. Reply
    Anonym
    25. Oktober 2011 at 18:11

    Liebe Joanna,
    wie immer:SUPER, SUPER, SUPER!Genau DAS ist es!!!! Nicht Ellenbogen zählen, sondern soziale Kompetenz!!!!Unsere Kinder machen, oder haben gemacht- alle ihren eigenen Weg, und das ist gut so!!!! Es sollen fröhliche Kinder und Jugendliche werden.
    Vielen lieben Dank für diese Zeilen, vielleicht fallen Deine Worte ja bei einigen Eltern auf fruchtbaren Boden
    Herzliche Grüße
    Regine

  11. Reply
    Bianca
    25. Oktober 2011 at 19:04

    Liebste Joanna,
    Du schreibst mir sowas von aus dem Herzen! Mir ging es bis jetzt ähnlich auf fast allen Elternabenden, die ich bisher besucht habe. Einfach unglaublich…
    Dein Text ist so wunderschön und wahr, dass ich gerade mal in meinem aktuellen Post darauf hingewiesen habe! DAS müssen unbedingt ALLE lesen!
    GGGLG, Bianca

  12. Reply
    Kullerbü
    25. Oktober 2011 at 19:54

    Oha, so viele Kommentare schon… man sieht, das Thema berührt…
    Und ich kann deine Ausführungen hier voll und ganz unterschreiben. Was in erster Linie zählt ist, dass ein Kind/Mensch glücklich im Leben wird. Konkurrenz gibt es immer. Ich finde ja auch, dass in der Schule Dinge gelehrt werden, die man NICHT unbedingt im Leben braucht… Gerade derzeit bin ich bzgl. meines 10jährigen auch wieder an so einem Punkt… er ist nicht glücklich auf seiner neuen Schule und in der Klasse. Die Schule hat ihn enttäuscht. Hielt nicht das, was sie versprach (klar, das kennt man). Er ist auch irgendwie ein "anderes" Kind, hochsensibilisiert und braucht etwas anderes… er bräuchte mehr Praxis, Natur und nicht stundenlanges Stillsitzen und stupides Zuhören-Müssen!
    Und ich finde auch, viele Eltern machen sich heute einfach viel zu fertig… So wie die PISA-Studie… Sch… drauf… Wie du sagst, Kinder sind sooo begeisterungsfähig und lernen täglich so oder so dazu. Schon im Kiga geht es heute los, bloß fördern-fördern-fördern, schreiben-lesen-rechnen können, sonst ist das Kind schon mal ein Verlierer. Alles selbstverständlich 2sprachig. Die Kinder dürfen heute gar nicht mehr Kind sein.
    Ich finde es toll, wie du es hier angesprochen hast: Joanna goes Family Minsterin, yeah!!
    Ich selbst wünsch mir übrigens mal viel mehr Schulformen zur Auswahl… es gibt so tolle Dinge, aber leider nur vereinzelt über Deutschland verstreut…!
    Viele liebe Grüße von Ann

  13. Reply
    Kullerbü
    25. Oktober 2011 at 19:57

    P.S. Toll finde z.B., dass in der einen Schule in Heidelberg das Fach "Glück" existiert!! Toll! Solche Dinge und soziale und emotionale Intelligenz sind doch viiiel wichtiger..

  14. Reply
    Kullerbü
    25. Oktober 2011 at 20:18

    Ich nochmal… habe die Kommentare durchgelesen… toll, diese Resonanz und dazu wollte ich noch sagen: ja, wenn ein Lehrer nett ist (so wie es bei meinem Sohn in der Grundschule war), dann ist er nicht streng genug und oh Gott, die Kinder lernen da doch nicht genug…!!?? Doch! Sie haben einiges gelernt! Auch andere Dinge, aber auch "Fachliches", also bloß keine Panik…
    Und ich finde auch, dass auf dem Gymnasium mit den Kindern (5. Klasse – mein Sohn) etwas "unmenschlich" und "unkindlich" mit ihnen umgegangen wird… Gerade heute habe ich da wieder so ein AHA-Erlebnis und in mir brodelt es… Die Kinder werden URPLÖTZLICH wie Erwachsene behandelt… und wenn das nicht so klappt, wird es auf die Kinder geschoben. Halt, stop, nicht jedes Kind ist für diese Art von Behandlung geeignet… Mein Sohn hat zwar rein fachlich keinen Stress, ist da auch entspannt und ist gut, aber als Hochsensibler hat er im zwischenmenschlichen Bereich große Probleme. Er selbst sagt, die Lehrer würden die Kinder nicht wertschätzen. Wenn einer in Mathe etwas nicht kann, wird der halt mal blöde vor der Klasse von dem Lehrer niedergemacht, macht doch nix, ist so… klar! Und da fehlt es oftmals den Lehrern in den fortführenden Schulen (oder nur auf dem Gymn? keine Ahnung) doch auch an Emotionalität, Wärme, Herzensbildung… Bei uns behandeln die Lehrer nur das Fachliche… um die anderen Dinge dürfen sich "Paten" kümmern…
    Ach, ich könnte zu diesem Thema weiterschreiben und gerade heute bin ich ohnehin dafür empfänglich…
    Viele Grüße von Ann

  15. Reply
    Anonym
    25. Oktober 2011 at 20:20

    Ich weiß nicht so recht, was ich davon halten soll, dein Text ist so wahr und doch so falsch.

    Leider machst du aus einer schwarz-weiß Welt eine weiß-schwarze Welt.

    Man braucht beides, gute Noten und ne Persönlichkeit. Bei all gen Gute-Noten-Bewerbern gibt es auch einen Gute-Noten+Persönlichkeit-Bewerber … und dann hat der Nur-Persönlihckeit-Bewerber keine oder kaum eine Chance …

    Die Forderung die ich hier lese: Glücks-Fach oder ähnliches … was wollt ihr? Ist Glück nicht Belohnung genug? Braucht ihr dafür auch noch ne 1?

    Glück kann man sich nur selbst machen und nur wenn man aus eigener Leistung wirklich was geschafft hat. Und das ist heute für Kinder, die so wunderbar von euch umsorgt werden nicht so einfach. Wie soll man über ne Mauer klettern, wenn der Super-Papi den Treppe ranmauert?
    Solche Mauern übersteigen da hilft auch die Schule,… ist man nicht irre stolz wenn man endlich die e-Funktion versteht? Aus eigener Kraft Hindernisse zu überwinden bringt der Persönlichkeit wahrscheinlich am meisten.

    Aber das schafft man eben auch nicht, wenn die Eltern die Kinder davor auf Leistung trimmen, da hast du recht Joanna. Dieses vorlernen und mein Kind zu besten Leistungen zu "zwingen" bringt dieses Glück nicht. Aber die Ermunterung sich mit kleinen schulischen Hindernissen auseinanderzusetzen und diese Aufgaben zu meistern, sich über ehrliche Leistung zu freuen (und das nicht, weil man in der Arbeit ne 1 hat, sondern vielleicht weil man bei der Korrektur merkt, was der "Denkfehler" war und es dann von nun an zu wissen, wies geht) ist wahrscheinlich die beste Lebenshilfe.

    Und die beste Erfolgsgarantie für ein glückliches Leben, weil man in frühen Tagen schon gelernt hat, was man angreift, kann man schaffen, wenn man sich reinkniet. Aber nur dann … kein Super-Schüler ist glücklich mit nem 1.0 Abitur, wenn er nichts dafür lernen musste, und so jemand wird es auch nie zu was bringen.

    Unbequeme Wege zu gehen, das macht Persönlichkeit und Glück… aber es ist so gut, wenn jemand mal auf diesen meist vergessenen Teil hinweist … man braucht Mann und Frau fürn Kind und Persönlichkeit und Wissen für nen vollkommenen Menschen … eins alleine reicht in beiden Fällen nicht

    Und sich von irgendwelchen "Vorschriften" kleinkriegen zu lassen, ist immer falsch,… wenn man an was glaub, muss man daran festhalten, und das vermittelst du immer sehr schön …

    Joanna, es gibt jemanden, der ganz anders ist als du und doch in vielem deine Meinung teilt, ich weiß nicht, ob du von ihm gehört hast, und viele deiner Leser/innen werden es auch nicht kennen aber dieses Video vermittelt so wunderbar wie wichtig der von dir geforderte Spaß ist … aber man darf nicht vergessen, dass dieser Mann nur so weit gekommen ist und zu seinen Ergebnissen stehen konnte, weil er auch irre viel Wissen hat. http://www.youtube.com/watch?v=EZRTzOMHQ4s

  16. Reply
    Bibas Welt
    25. Oktober 2011 at 21:01

    Du hast absolut recht, Joanna. Meine Kinder sind inzwischen groß: 22,21 und 16. Sie haben nie die oberguten Noten gehabt, aber sie sind kreativ, lustig, nett, sympathisch, fröhlich, hilfsbereit… und alle gehen ihren Weg. Tochter (22) hat eine gute Stelle, Tochter (21) macht Fachabi und Sohn (16) hat seine Lieblingslehrstelle. Alles ist möglich! Danke für den Text, der Eltern Mut macht! Biba grüßt Joanna!

  17. Reply
    Julia
    25. Oktober 2011 at 22:19

    Liebe Joanna,

    danke für den Post, sehr anregend, wie immer!

    Ich denke, am besten klappt es im Leben, wenn man BEIDES vereint: die Freude und Lust am Lernen und Arbeiten (das geht gut, wenn es einen interessiert, was man macht – besonders Kinder lernen doch eigentlich so einfach und schnell, wenn sie wach und motiviert sind!) – und mit persönlicher Ausstrahlung. Bildung (ja, auch klassische) finde ich persönlich sehr wichtig und unverzichtbar (ich hoffe, meine Kinder werden genauso gern lesen und Musik lieben wie ich 😉 – und Herzensbildung….

    Dennoch brachte mich der Post von heute und der von gestern (die Miss-beauty-Party) dazu, dass ich hier gern auf einen Blogbeitrag einer anderen JOANNA 😉 verweisen möchte:
    http://joannagoddard.blogspot.com/2011/08/motherhood-mondays-how-to-talk-to.html

    Thema: Warum lobt man bei kleinen (oder auch größeren) Mädchen immer als Erstes das Aussehen? 😉 "Du hast aber tolle Haare/schöne Schuhe/süßes Kleid" etc.pp.

    Nicht falsch verstehen, ich bin kein Fan von schlampigem Auftreten, ich LIEBE Beauty und Schönmachen und Klamotten/Schuhe – aber wenn man sich das mal bewusst macht – dass man wirklich automatisch immer erst das Äußere lobt bei Mädchen. Bei Jungen eher weniger…da gibts andere Kriterien.

    Der Geist ist doch mindestens genauso wichtig, dass er "angesprochen" werden muss!

    Wie gesagt: Intellekt und Ausstrahlung/Charme von Innen und gepflegtes Äußeres…;) ist das Geheimnis das Erfolges..
    Vielleicht finden den Text andere auch interessant! 🙂

    Liebe Grüße,

    Julia

  18. Reply
    krümelchen-34
    26. Oktober 2011 at 6:50

    Grandios! Aus dem Herzen gesprochen und mit viiiiiel Herz geschrieben. Liebe Joanna, deine Worte sagen so viel über dich als Persönlichkeit – ein Mensch mit Ecken und Kanten, Erfahrungen und einer grundsoliden optimistischen Einstellung und einer gnadenlosen Lebensfreude. Schön – einfach schön!
    Ich wünsche dir einen erfüllten Tag.
    LG
    krümelchen-34

  19. Reply
    Anonym
    26. Oktober 2011 at 7:20

    Liebste Joanna,
    ich bin sprachlos!!Das ist es genau, was ich immer gepredigt habe.
    Meine Kinder sind bereits mit der Schule fertig und ich bin heilfroh, dass die Elternabende kein Thema mehr sind. Außerdem muss ich zugeben, dass ich in den letzten Schuljahren überhaupt nicht mehr hingegangen bin aus den Gründen, die Du angeführt hast.
    Immer gab es Supermütter, die unendlich lange Diskussionen führen, regelmäßige Elternstammtische oder Grillabende einrichten wollten – ALLES zum WOHLE des Kindes selbstverständlich! Puh – war das nervig.
    Eigentlich hätte man in einer Stunde alles Wesentliche besprechen können, aber SO dauerte es meistens mindestens doppelt so lange. Also war ich dann wohl die Anti-Mutter, die sich scheinbar nicht kümmert und sicher Stoff für das eine oder andere Gespräch war. Doch das war mir sowas von egal! Alles Wichtige bekommt man eh nochmal schriftlich und außerdem gab es dann ja noch den Elternsprechtag, an dem man dann alles persönliche regeln und besprechen konnte.
    Natürlich muss man die Kids zum Lernen anhalten, aber man darf den Spaß dabei nicht vergessen. Wer arbeitet/lernt, muss auch Zeit haben für spaßige Freizeit.
    Ich habe wenig Vertändis dafür, wenn die Woche der Kinder vollgepackt wird mir Terminen wie Sporttraining (Fußball UND Schwimmen "entscheiden kann er sich ja später noch, was er weitermachen möchte"), Musikschule, Nachhilfe usw.

    Aus meinen Kindern sind übrigens tolle Erwachsene geworden. Ich bin unendlich stolz auf meine drei humor- und liebevollen, toleranten und selbstsicheren Kinder.

    Joanna, Du bist einfach nur toll!
    Aus Deinen Motivations-Posts solltest Du ein Buch machen! Das würde dann auf meinem Nachttisch, Wohnzimmertisch, Küchentisch, Schreibtisch und überhaupt überall liegen, damit ich immer drin lesen könnte!
    Ich schick Dir eine dicke Umarmung.
    Elke

  20. Reply
    maryme
    26. Oktober 2011 at 7:29

    ich verstehe dich 😉 als (angehende) lehrerin und das was ich bisher gesehen habe, ist ein guter eindruck maßgeblicher als die passende qualifikation. habe ich auch bei meinem mann gesehen und seinen vorstellungsgesprächen. und ich finde auch, die eislaufmütter (kennt den ausruck jemand), also diese, die ihre kinder trimmen und vorlernen usw ganz schlimm. wo bleibt der spaß an der sache? nichtsdestotrotz finde ich eine gute schulbildung wichtig und erstrebenswert.

  21. Reply
    Rosenperle
    26. Oktober 2011 at 8:10

    121 Kommentare! Wieder mal voll ins Schwarze getroffen, liebe Joanna!

    Ich kann dir nur voll und ganz zustimmen! Meine (unsere) drei Kinder stehen voll im Leben, habe alle drei wunderbare Berufe und waren "nur auf der Hauptschule! Wie geht denn sowas? Alle drei sind mehr praktisch begabt, was ja im "richtigen" Leben gar nicht so verkehrt ist…., gelle?

    Diese Elternabende kenne ich auch zur Genüge…. Ich glaube, ich war 20 Jahre in irgendeinem Elternrat, da kommt schon einiges an Schwachsinn zusammen, glaube mir.

    Du hast vollkommen recht, das Kinde als Individum ist erstmal wichtig. Nicht ob es in den Lehrplan passt. Natürlich müssen sie – das eine mehr, das andere weniger – etwas für die Schule tun, ist ja klar, aber dann kommt die Liebe und Geborgenheit im Elternhaus und die Chance, so sein zu können , wie man ist! Das ist viel wichtiger als jeder Einser im Gymnasium. Was nützt mir ein Mensch, der in jedem Fach auf "1" steht, wenn er menschlich eine vollkommene Niete ist?

    Klar gab es bei uns auch mal Schulkrisen, aber heute im Rückblick muss ich sagen, es ist wunderbar so, wie es gekommen ist.

    Alle drei Kinder kommen gerne und oft nach Hause und bringen inzwischen ihr (e) Kind(er) auch mit her.
    Ich wünsche mir von Herzen, das unser Enkelkind auch seinen Weg findet. In einem Schulsystem, das ihm entspricht und nicht verzweifeln lässt an Noten, die doch so gar nichts aussagen über die Fähigkeiten eines Menschen.

    Ich bedanke mich herzlich für dein post und freue mich schon auf den nächsten …

    Alles Liebe
    Gabriele

  22. Reply
    David
    26. Oktober 2011 at 8:55

    Liebe Joanna,

    Genauso und nur so ist das! Ich liebe dich und danke dir für deine klaren Worte.

    Als Pädagoge unterschreibe ich dir SOFORT jedes einzelner deiner Worte. Zu 100 %. Genauso und nicht anders!!!

    Wenn ich im Rahmen meiner selbsständigen Tätgikeit mit Menschen rede, "predige" ich Ihnen immer genau das. 😉 Und das ist es was wir alle brauchen. Genau das! Das verändert uns und unsere Kinder und dieses Land. DANKE!

    In Liebe

    David

  23. Reply
    fine
    26. Oktober 2011 at 9:11

    Liebe Joanna,

    ich denke, man muss die Liebe zum Leben sowie Vokabeln lernen. Dieser Spagat die große Herausforderung an die Eltern, SchülerInnen und StudentInnen. Ich selbst studiere in meinem 5. Jahr und neben dem ganz natürlichen "büffeln" von Sachverhalten, die mich nicht immer interessieren, nehme ich mir viel Zeit die praktische Seite des Lebens kennenzulernen (Ehrenamt, Jobs, Reisen). Angst hab ich dennoch keinen Job zufinden und somit nie das Leben führen zu können, welches ich mir erträume. Aber deine Worte und die Unterstützung meiner Eltern (die deiner sehr ähnlich ist) hilft mir.
    Ich wünsche mir von Herzen, dass du und alle anderen Eltern und Kinder diesen Spagat hinbekommen.
    fine

  24. Reply
    Anke
    26. Oktober 2011 at 10:45

    JOANNA FOR PRESIDENT! ;o)

  25. Reply
    Svanvithe
    26. Oktober 2011 at 12:21

    "Das war das Schönste, was ich seit langem gelesen habe!"

    Diese Worte stammen nicht von mir, wobei das nicht bedeutet, dass ich die Zeilen nicht gut finde. Sonst hätte ich sie ja nicht zum Lesen empfohlen…

    Die Bildungsreform habe ich meinem Mann empfohlen. Er ist nämlich einer von der Sorte, die Tag und Nacht über das berufliche Schicksal unseres 15-Jährigen Sohnes nachdenken, der gerade die 9. Klasse besucht und damit bis zu seiner mittleren Reife und endgültigen Berufswahl noch etwas Zeit hat.

    Das ist so anstrengend für ihn und natürlich auch für mich. Deshalb hoffe ich, dass er aus deinen bildende Zeilen die Gelassenheit mitnehmen kann, die er dringend benötigt. Erkannt hat er es jedenfalls…

    Dankende Grüße

    Anke

  26. Reply
    Anonym
    26. Oktober 2011 at 13:20

    Hallo,
    natürlich hat jeder seine eigene Meinung dazu. Ich fördere mein Kind auch Sport, Musik Sie muss auch immer Ihre Hausaufgaben fertig machen das gehört auch zur Erziehung und es ist wichtig für die Zukunft. Kinder brauchen gewisse Regeln. Ich kriege auch oft zu hören ich mache zu viel für die Kinder und mit denn Kindern, jeden Sonntag sind wir irgendwo, Kinder suchen raus. Training hat sie drei mal die Woche da frägt jedoch keiner ob Sie es will! Es heißt nur die Mama möchte zu viel.
    Joanna du hast auf jeden Fall recht das man auch ohne gute Noten viel erreichen kann Ich bin gelernte Einzelhandelskauffrau, irgendwann angefangen beim Architekten zu putzen und jetzt nach ca 3 Jahre Chef Sekretärin. Nur weil einer potenzial gesehen hat und eine Chans gegeben hat und ich LIEBE MEINE ARBEIT.
    Liebe Grüße
    Viky

  27. Reply
    Anonym
    26. Oktober 2011 at 15:58

    So schön geschrieben Joanna! Diesen Post werde ich mir sicher immer und immer wieder durchlesen – so Recht hast du!!!!

    LG, Gabi

  28. Reply
    Karl der Käfer
    27. Oktober 2011 at 5:40

    Liebe Joanna…..

    ich bin ganz Deiner Meinung..Auf jedem Elternsprechtag bitte ich die Lehrer mir zu erzählen ,Wie sich meine Kinder in der Klassen Gemeinschaft verhalten ob sie gut aus kommen ob sie sozial kompetent sind.Noten die kann ich mir Zuhause selbst anschauen dafür brauche ich keinen Elternsprechtag….

    Kindern sollten eine Chance haben noch Kind sein zu dürfen…♥

    herzliche Grüße♥Andrea

  29. Reply
    RosaRot
    27. Oktober 2011 at 13:11

    Liebe Joanna,

    solche Elternabende kennen wir hier auch zur Genüge, da wird über Sachen diskutiert, wo ich mir noch gar keinen Kopf darüber gemacht habe und dann frag ich mich, ob ich eine Rabenmutter bin, weil alle geschimpft haben, dass die letzte Mathearbeit bei 30 Grad Außentemperatur geschrieben wurde und ich das gar nicht als weiter schlimm empfunden habe;)
    Und diese ganzen AG´s sind ja auch gut und schön, meine Tochter besucht die Mathe und Theater-AG, aber es gibt tatsächlich Kinder die haben Montag Tanzen, Dienstag Englisch, Mittwoch, Gitarre, Donnerstag Klavier und Freitag Schach. Da frag ich mich, wo bleibt da mal ein bißchen Zeit für das Kind, um sich frei zu entfalten?? Und ich stimme dir zu, gute Noten sind nicht alles, es kommt auch sehr auf gute praktische Arbeit und Ausstrahlung eines Menschen an! Liebe Grüße von karolina

  30. Reply
    Joy
    27. Oktober 2011 at 15:42

    Amen!!!
    Als Mama UND als Lehrerin!
    Liebe Grüße
    JOY

  31. Reply
    Anonym
    28. Oktober 2011 at 17:57

    Liebe Joanna!
    Als MAma -als LEhrerin – als begeisterter LEser deines Blogs: Ja, ja, ja!
    Alles Liebe NINA

  32. Reply
    Anonym
    29. Oktober 2011 at 17:49

    Hey Joana,
    ich fand diesen Post sehr gut. Ich möchte kurz etwas erwidern zu der Kritik die nach dem Post vereinzelt kam. Man kann deinen Post leicht und vielleicht sogar gerne absichtlich als liebevolle Bevormundung missverstehen nach dem Motto.. "Schule, na und.. soll das Kind doch lieber ein glücklicher Mensch werden .."

    Ich glaub es ist klar, dass das nicht als Aufruf gemeint sein kann, beim ersten schulischen Problem das Handtuch zu werfen und lieber das zu machen, was einfach ist (PC Spiele spielen)

    Ich stimme aber voll und ganz zu, dass der Weg nicht immer übers Abitur und immer tollere und bessere spezialisierte Abschlüsse führen muss. Klar schaut die Zukunft mit nem 3-er Quali/Hauptschulabschluss nicht gut aus, aber dann hat man vielleicht ein Talent, das schulisch nicht erfasst wird, handwerkliches Geschick zum Beispiel. Ein Handwerk zu können ist mM nach heute immer mehr ein Vorteil, weil nichtmaterielles Know-How leicht outgesourct werden kann, zum Beispiel in der IT. Dann hat man vielelicht einen Uni-Abschluss, verdient super, arbeitet jahrelang in einem immer spezieller eingekreisten Fachgebiet und irgendwann übernimmt halt der indische Dienstleister, der ebenfalls super ausgebildete Spezialisten hat, aber die Arbeit sehr viel günstiger erledigt.

    Kfz-Mechaniker braucht man aber mit Sicherheit, weil wie man ein Auto repariert kann man weder im Internet nachschlagen und auch nicht am anderen Ende der Welt erledigen lassen.
    Übrigens verdient man in einigen Handwerksjobs genausogut oder eher mehr als nach dem Studium in einigen Fächern! Momentan sieht es auch danach aus, dass dem Handwerk immer mehr der Nachwuchs ausgeht, weil alle meinen, nur studieren führt zu irgendwas. Dem ist aber uU eben nicht so.

    Ich finde man sollte halt nicht immer in der Lebenslaufschablone denken- erst Abi, dann Studium, dann steht mir bitteschön dieser und jener Job zu… wenn man ein wacher Mensch ist, kann man auch ohne Schulabschluss sich was eigenes aufbauen, man muss nur seine Fähigkeiten pflegen, auch wenn sie in der Schule nichts bringen. Villeicht kann man ja etwas, das man als Produkt im Internet verkaufen kann. Einfach mal verlustfrei eine Geschäftsidee auszutesten war ja nie so einfach wie jetzt zu Zeiten des Internets.

    Ich kenn da jemand, der Hauptschulabschluss hat, aber als einer der ersten (!) Leute vor zehn Jahren ebay als Arbeitsplatz begriffen hat und angefangen hat, spezielle Dinge zu verkaufen, die irgendwo nicht mehr gebraucht werden. Neben vielen anderen Geschäftsideen, die mal so mal so liefen (ich kenne keinen, der mehr Jobs und Ideen ausprobiert hat) ist er damit sehr erfolgreich geworden. Das ist aber euch ein Mensch, der könnte jederzeit von null anfangen und hätte immer eine Idee, womit man was verdienen kann oder was gerade gebraucht wird.
    Diese Flexibilität und den Mut im Denken hat übrigens nicht jeder, der sich schon immer an das System der klassischen Ausbildung geklammert hat. (Finde ich, die die klassischen Stationen Abi, Studium, sehr gute Abschlüsse mit etwas Qual durchlaufen hat, aber überzeugt ist, dass der Weg für jeden anders sein kann und soll.)

    Tina

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