Food, Lifestyle

December so far: Pathos, Pailetten und die besten Plätzchen (wirklich!).

 

Zwischen einem märchenhaft verschneiten Samstag in München, einem entspannten Museumsbesuch in Stuttgart, dem Adventslunch mit vielen Freunden im LB Headquater, den unzähligen Vorbereitungen für die Liebesbotschaft Life ID-Workshops und dem Anbringen von kleinen Deckenspots im gesamten Loftapartment (München war mit Schnee bedeckt, meine Wohnung mit Staub) nahm ich mir Zeit für die Weihnachtsdekoration.

Das Einzige, was ich neu kaufte, waren Kiefernzweige und ein breites, dunkelgrünes Samtband, das farblich perfekt zu dem schönsten Adventskalender passte, den ich je bekommen habe.
Ich flocht einen Kranz aus frischem Eukalyptus und kombinierte alles mit den vielen Vintage-Finds, die ich in kleinen Shops der Städte entdeckte:
Das Collage Girl-Foto aus den 80ern ergänzt die Galerie auf dem Kaminsims, die Kerzenhalter aus Glas begleiten diejenigen aus Messing, die ich seit Jahren sammle.
Auch die silbernen Weihnachtskugeln kennt ihr als langjährige Leser bereits.
Da ich allerdings ständig umziehe, ist der „reduce, reuse, recycle“-Effekt nicht ganz so langweilig 😉 und so sind alle zufrieden.

Das Gefühl der Freiheit, seinen Alltag selbst gestalten zu können, berauscht mich beinahe – jeder Tag erscheint mir wie ein großes Abenteuer, an dem alles möglich ist.
Es gibt so viel Neues zu erleben, so viel Gutes zu essen, so viel Spannendes zu entdecken und so viel Schönes anzuziehen ;).
So viele Menschen, die man lieben und beschenken kann, solche faszinierenden Möglichkeiten, etwas zu erschaffen – ein schier unerschöpflicher Quell an Kreativität, Lebensfreude und Genuss, der das Ganze erst so lebendig macht.
Die meisten Tage bestehen am Ende dann doch aus immer sehr ähnlichen, wenig spektakulären Tätigkeiten, und doch empfinde ich diese als außergewöhnlich schön, weil dieser tiefe Genuss darin mich in eine andere Welt taucht.
Wenn ich also in Superlativen schreibe, dann handelt es sich weniger um ein stilistisches Mittel, sondern viel mehr um meine tatsächliche Wahrnehmung.
Täglich gibt es unzählige Augenblicke, bei denen ich denke: „Das ist das beste Essen, das ich jemals hatte.“, „Es ist der absolut perfekte Kerzenleuchter.“ oder „Der schönste Samstag aller Zeiten.“
Oder „So schön war es noch nie.“
Oder „So schön war ich noch nie.“
Man kann nicht immer untertreiben, man muss eben realistisch blieben.

Und realistisch bleiben heißt für mich:
Ungeachtet der eigenen negativen Erfahrungen (und der negativen Erfahrungen anderer) immer absolut überzeugt zu sein, dass alles, was an unangenehmen Umständen gerade noch präsent ist, morgen schon vorbei sein kann.

Stattdessen besteht für mich die berechtigte Erwartung, dass jederzeit etwas Großartiges passieren kann, heute noch oder morgen oder vielleicht im Neuen Jahr.
Die Welt mit unzähligen Möglichkeiten steht mir offen. Ein Lebensgefühl wie mit Anfang Zwanzig.
Allerdings mit der tatsächlichen Reife, zu wissen, dass es wirklich zutrifft und der grenzenlosen Dankbarkeit für die dampfend heiße Tasse Darjeeling, die gerade neben mir steht, und die nach Zeder und Harz duftende Diptyque-Kerze, die in einem meiner Adventskalender-Päckchen versteckt war.
Dankbarkeit die Menschen, die ich lieben darf und die mich lieben.
Für diese pulsierende, beinahe ekstatische Lebensfreude, die manchmal versehentlich überschwappt, wenn mir jemand zu nahe kommt (passt dementsprechend auf, danke).

Und morgen, morgen schon, kann alles anders sein.
Noch schöner, noch müheloser, noch passender.
Davon gehe ich selbstverständlich aus.
You call it naiv, I call it Liebe.


Genug mit dem Pathos, zurück zu Pailletten.
Ganz nebenbei habe ich nämlich das perfekte Fest-Outfit gefunden, das glamourös und dennoch bequem ist:
Die Kombi aus einem kleinen Glitzertop, eine gemütlichen Loungehose und einem knapp sitzenden Strickjackchen.
Festlich, bequem und cozy, funktioniert natürlich ebenso ideal für ein Silvester mit Freunden&Familie, an dem man nicht nur hübsch in der Gegend stehen möchte, sondern auch mal gemütlich auf dem Sofa entspannen.
Das Top könnt ihr hier bestellen (sogar im Sale gerade), die Hose hier, mein Jäckchen habe ich Second Hand in München gefunden, aber hier und hier gibt es ein ähnliches.
Und falls ihr unterwegs seid, kombiniert ihr diese Jacke dazu.

Als Noelle 4 Jahre alt wurde, habe ich groß aufgefahren:
Ich nähte für alle vier (ebenfalls 4-jährigen) Geburtstagsgäste Prinzessinnenkleider, es gab Schminke mit Glitzer und selbstgebastelte Perlenketten zum Schön Fühlen.
Es fühlten sich alle sehr schön.
Noelle fühlte es ein bisschen ZU sehr, irgendwann war der Mix aus Anspannung, freudiger Erwartung und all‘ dem Glitzer zu viel für die 4 Jahre Lebenszeit und mündete in einem riesigen Wutanfall, in welchem sie lautstark allen Gästen vorwarf, dass sie „Alle hässlich!“ seien und sie gleichzeitig aufforderte, sofort nach Hause zu gehen.
Ihre liebste Freundin Antonia schaute sie erschrocken an und fragte kleinlaut, ob das auch für sie gelte?
Noelle entgegnete: „DU KANNST GEHEN, ABER DAS GESCHENK BLEIBT HIER.“

Keiner ging schlussendlich, mit Antonia ist Noelle bis heute befreundet, aber seit diesem Tag ist „Du kannst gehen, aber das Geschenk bleibt hier.“ in unserer Familie und sogar im Liebesbotschaft Team unser all times – Insider für jede Art von Break Up.
Ist ein bisschen nischenartig und soll heißen: Mag das Meiste in der Beziehung unschön gewesen sein, aber das wenige Gute kann man behalten.
Man muss nicht den Kaschmirpulli entsorgen, den der Ex einem geschenkt hat ;).

Das Backen habe ich seit dem Auszug der Kinder auf’s Geringste (= Null) reduziert und komplett mit dem Kaufen von Breuninger-Pralinen ersetzt, eine bewährte Liebesbotschaft-Weihnachtstradition, never change a running system.
Das sollte auch in diesem Jahr so bleiben, bis ich die Backmischung, die ich in Arizona geschenkt bekam, ausprobierte und es kaum erwarten konnte, die Kekse selbst nachzubacken.
Immediately this.

Das Geheimnis des unverwechselbaren Geschmacks ist das Mesquitepulver, welches nicht nur unfassbar malzartig-karamellig schmeckt und duftet, sondern obendrauf besonders reich an Aminosäuren und Ballaststoffen ist und einen sehr niedrigen glykemischen Index hat. Glutenfrei ist es auch.
Die Cookies haben eine großartige Konsistenz, außer eine leichte Kruste, innen chewy-weich.
Ein Freund beschrieb sie mit „Bisschen wie Spekulatius, aber elevated.“
Für mich sind es die besten Kekse, die ich jemals hatte – ihr müsst mir vertrauen, es lohnt sich wirklich, HIER zu bestellen.
Er kann gehen, aber das Geschenk bleibt hier.

Mesquite Cookies.

120g kalte Butter
100g Mehl
100g Mesquitepulver (z.B. von HIER)
1 TL Zimt
1/2 TL Backpulver
1/2 TL Salz
100g Zucker
100g braunen Zucker
1 Ei
1/2 TL Vanillepulver oder 1/2 TL Vanilleextrakt

Die noch kalte Butter in ca. 10 Stücke schneiden.
In einer Schüssel die Butterstücke mit den beiden Zuckersorten für ca. 1 1/2 bis 2 Min. vermischen (den Zucker soll sich nicht ganz auflösen).
Danach das Ei und die Vanille dazugeben und weitere 10-15 Sekunden unterrühren, so, dass alles kurz vermischt ist.
Nun alle trockenen Zutaten hinzugeben und rühren, aber nur, bis der Teig gerade so gleichmäßig ist.
Wichtig: Nicht zu lange rühren, damit sich keine Luftbläschen im Teig bilden und er später beim Backen zu sehr aufgeht und zu knusprig wird.

Den Teig herausnehmen und zu einer Rolle (Durchmesser ca. 5 cm) formen.
Wie eine Salami gut in Frischhalte- oder Alufolie einpacken, für 1 Stunde in den Kühlschrank legen.

Nach der Stunde den Teig in 1/2 cm dicke Scheiben schneiden und auf dem mit Backpapier ausgelegten Blech mit etwas Abstand platzieren.
Im auf 180 Grad vorgeheizten Ofen ca. 15 min. backen.
Ca. 5 Min. abkühlen lassen, danach vom Rost nehmen.


Außer den Cookies will ich natürlich jede Menge andere gute Sachen zubereiten und anschließend essen, aber das schreibe ich gerne in einem anderen Post auf – falls noch jemand Ideen für die Feiertage braucht.

Bis dahin schicke ich euch viele Liebesgrüße
Joanna

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14 Comment

  1. Reply
    Michaela
    19. Dezember 2023 at 10:40

    Wieder so schön, jeder Blogpost ist ein Geschenk ❤️ Einen solchen Wutanfall hatten wir auch, nach einer (der 1. und letzten) Halloweenparty meiner Tochter in der 1. Klasse. Leider flüchteten in unserem Fall alle Gäste auf das Geschrei „Die sollen alle gehem“ tatsächlich. Heute lache ich über die Story, damals nicht

    1. Reply
      Joanna
      19. Dezember 2023 at 12:44

      Ja, ist oft nur im Nachhinein lustig ;)…

  2. Reply
    Astrid
    19. Dezember 2023 at 12:02

    So ein schöner Post! Mit „Plätzchen, Pailletten und Pathos“ ist alles für glitzernde Vorweihnachtstage dabei! Danke schön!

    1. Reply
      Joanna
      19. Dezember 2023 at 12:45

      So gerne ♥️.

  3. Reply
    Petra von FrauGenial
    19. Dezember 2023 at 12:02

    Ich habe schon seit Monaten nach einem perfekten Weihnachtslook gesucht, welches bequem aber auch schön glitzert. Das hast Du mir gerade gegeben, danke. Und einen Kaschmirpulli, niemals würde ich so etwas entsorgen. Das Pulver wird bestellt, danke für den Tipp!

    1. Reply
      Joanna
      19. Dezember 2023 at 12:45

      Hab’s am Adventslunch probegetragen ;).

  4. Reply
    Anke
    19. Dezember 2023 at 14:04

    Love it – sich never ever Liebe, Dankbarkeit, Leichtigkeit nehmen lassen und gute Geschenke und Erinnerungen auch nicht!

    1. Reply
      Joanna
      19. Dezember 2023 at 15:41

      YES!

  5. Reply
    Gabriela
    19. Dezember 2023 at 17:23

    Oh weh, das mit dem die können gehen, das kenne ich auch von meinem Sohn. Der das mal zu der Babysitterin gesagt hatte und wir waren doch so froh, dass wir sie gefunden hatten. War erst mal so peinlich, aber später hat auch sie drüber gelacht. Heute ist auch bei uns der Spruch ein running gag. Herzlichen Dank für den tollen Blogbeitrag, der wieder mal so wertvoll ist. Eben Liebe, die sich über uns Leser legt.

    1. Reply
      Joanna
      19. Dezember 2023 at 20:05

      ♥️♥️♥️!

  6. Reply
    Nelia
    20. Dezember 2023 at 10:45

    Und wieder einmal: Genau der richtige „Stoff“ zur richtigen Zeit! Das habe ich heute sooooo gebraucht!
    DANKE! Bin jetzt wieder im Liebes-Modus 🙂 wo ich selbstverständlich hingehöre.

    <3 Nelia

    1. Reply
      Joanna
      20. Dezember 2023 at 15:12

      wie schön ♥️!!!

  7. Reply
    Elke
    28. Dezember 2023 at 9:54

    Brauchste Motivation … no matter what … schau bei Joanna rein ❤️

    1. Reply
      Joanna
      28. Dezember 2023 at 13:40

      Hahaha ♥️!

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