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Juni-Weekend: Foccacia und der perfekte Urlaub.

Der Sommer kam schneller als man die Sommersprossen auf seinem Gesicht zählen kann, und ich habe mich entschieden, diesen so sehr zu genießen, wie noch niemals zuvor.
(Also zwischen den flutartigen Regenstürmen, versteht sich. Aber selbst wenn diese kommen, öffne ich die große Fensterfront in der Küche, und setze mich mit meinen und den Besuchskindern direkt davor auf den Boden: das Geräusch des Regens ist einfach wunderschön, und die Gischt macht unsere Füße und Gesichter innerhalb kürzester Zeit nass.)
Denn entscheiden, das muss ich mich, weil es ansonsten in der Stadt meist unerträglich heiß, und der einzige Platz, an dem ich es aushalten würde, Wasser ist: 
Meerwasser, Seewasser, Poolwasser, Brunnenwasser meinetwegen.

Und habe ich mich einmal entschieden, fokussiere ich mich ausschließlich auf die schönen und angenehmen Seiten – und das ist vor allem das Sommeressen!

Zu keiner anderen Zeit gibt es die Möglichkeit, solche köstlichen Gerichte in der allerkürzester Zeit zuzubereiten, alles schmeckt intensiver, aromatischer und süßer, und ich habe die besten Ideen für Mahlzeiten und Snacks:
Honigmelonen (die gibt es abends mit etwas kräftigen Bergkäse und Schinken und knusprigem Brot), Wassermelone (die wird in Würfel geschnitten, und zusammen mit Schafskäse, frischer Minze und Pinienkernen zu einem Sommersalat verarbeitet), Zitronensorbet aus dem Supermarkt (das wird nachmittags eiskalt mit frischen Beeren on top gelöffelt), Garnelen mit ganz viel Zitrone und Koriander (wie HIER), saftige, reife Nektarinen (mit zartblättrigen Salat und Ziegenfrischkäse ein großartiger Salat, ähnlich wie HIER), 2 Bund Möhren vom Markt (die ich mit Sesam und Salz bestreue, mit etwas Olivenöl und etwas Honig beträufle und mit Quarkdip serviere, wie HIER), Oreo-Eis-Sandwiches (das ist zur Zeit die meistgegessene Eiscreme-Sorte, und zwar von allen Familienmitgliedern und Freunden!), Vanilleeis für Eiskaffee (Rezept HIER), Gemüse aus dem Ofen, und natürlich Hähnchen, Fisch und Würstchen vom Grill!

Für letzteres gibt es eine wunderbare Beilage: das selbstgebackene Foccacia ist ganz einfach (obwohl man zwischendrin ewig warten muss) und so köstlich, dass man es problemlos mit ein paar Oliven, Käse und eiskalten Weißwein ganz ohne Gegrilltes auf der Terrasse genießen kann.

Oder ihr packt es abends ins Auto, nehmt eine Flasche Hugo mit, und hört ganz laut „Endless Summer“ von Lion Babe auf dem Weg zum Seeufer – dann ist es nämlich gar nicht mehr so heiß draußen.

Zur Abkühlung bekommt ihr außerdem noch ein paar Kalifornienbilder zu sehen ;).

Foccacia mit Tomaten, Rosmarin und karamellisierten Zwiebeln (nach Jamie O.)

(Für ca. 6 Personen: 1 großes Brot oder 4 kleine Fladen)

400g Mehl
100g Hartweizengrieß
1 Päckchen Trockenhefe
1/2 EL Zucker
1/2 EL Salz
Olivenöl
300ml lauwarmes Wasser

2-3 Tomaten
1 rote Zwiebel
2 – 3 Zweige Rosmarin
2 Knoblauchzehen
grobes Meersalz

300 ml lauwarmes Wasser in eine Schüssel geben, den Zucker und die Trockenhefe dazuschütten, und so lange rühren, bis sich alles gut aufgelöst hat.
Alles so lange stehen lassen, bis die Hefe Blasen wirft – das kann ca. 10-15 Min. dauern.

In der Zwischenzeit das Mehl, den Grieß und das Salz in einer großen Rührschüssel mischen, in der Mitte eine Mulde formen, und die Hefemischung reingießen.
Alles vermengen, und auf der mit Mehl bestäubten Arbeitsplatte ca. 5 Min. lang zu einem geschmeidigen Teig kneten.

Eine Rührschüssel dünn mit Öl auspinseln, den zu einer Kugel geformten Teig hineingeben, mit Mehl bestäuben und mit einem Küchentuch abdecken.
An einem warmen Ort (ich heize den Ofen auf ca. 60° vor und schalte ihn dann aus) ca. 30 Min. lang stehen lassen, bis er größer geworden ist.

In der Zwischenzeit das Rosmarin waschen, die Nadeln abzupfen, und kleinhacken.
Die Zwiebeln in dünne Scheiben schneiden, in einer Pfanne mit etwas Olivenöl ca. 5 Min. lang auf ganz kleiner Hitze rösten, zum Schluss mit 1 TL Zucker bestreuen und karamellisieren lassen.
Die Tomaten in dünne Scheiben schneiden.
4-5 EL Olivenöl mit den gehackten Knoblauchzehen und dem Rosmarin vermischen, mit Salz und Pfeffer würzen.

Den Teig nochmals durchkneten, zu einem Leib formen (ca. 20x30cm) oder in 4 kleine Kugeln kneten, die anschließend zu Fladen gedrückt werden.
Mit der Fingerspitze kleine Mulden in den Teig drücken, und das Rosmarin-Knoblauch-Öl darauf verteilen, mit den Tomatenscheiben und den Zwiebeln belegen, und anschließend mit etwas Olivenöl beträufeln.
Auf ein Backblech legen, mit einem Küchentuch abdecken, und nochmals ca. 30 Min. gehen lassen.

Anschließend in einem auf 220° vorgeheizten Backofen ca. 20 Minuten backen (bei den kleinen Fladen etwas kürzer), bis alles goldgelb ist, aber innen noch schön weich.

Für einige von euch steht der Sommerurlaub kurz bevor – und genau aus diesem Grund muss ich euch mein Geheimrezept für absolute Traumferien verraten.
Das hatte ich im letzten Jahr ganz intuitiv angewendet, und als Resultat die schönste Zeit überhaupt erlebt – ohne mir des direkten Zusammenhangs bewusst zu sein.
Dieses mal wurde es mir jedoch mit einem Schlag klar.

Verreist du mit einer Begleitperson – sei es der Partner, Kinder, Schwiegereltern, etc. – oder gar mit Freunden oder einer ganzen befreundeten Familie, dann ist eine Sache enorm wichtig:
du bist nicht, ich wiederhole: NICHT dafür verantwortlich, wie schön andere den Urlaub finden.
Ob sie ihn auch genießen.
Ob es ihnen gut geht, und sie auch wirklich entspannen.
Wie sie den Pool finden, die Location, das Wetter, das Essen, die Stimmung, das Land – oder gleich den ganzen Urlaub an sich – du. bist. nicht. verantwortlich.

Im Gegenzug hast du die 100%ige Verantwortung für eine einzige Sache: 
dass du all das maximal genießt, dich an jedem Augenblick freust, und einfach die schönste Zeit hast – selbst, wenn Pool, Location, Wetter, Essen (oder gar Mitmenschen) nicht perfekt sind.
Du bist dafür verantwortlich, dass du gut drauf bist – und nichts Negatives in deinen Kopf reinlässt.
Das ist deine einzige Verantwortung, und diese HAST du aber auch.
Du kannst keinen verantwortlich machen, falls dein Tag oder der Urlaub mies ist – es kann dir keiner verbieten, diesen zu genießen.

Und ob die Person(en), mit denen du verreist, den Urlaub genauso schön und genussvoll finden, GEHT. DICH. NICHTS. AN.

Du kannst mir vertrauen: wenn du dich daran hältst, wirst du die schönsten Ferien deines Lebens haben.
Selbst, wenn der Pool nicht ganz so perfekt war ;).

Und wer mich ein bisschen kennt, der weiß:
das gilt gar nicht nur für den Urlaub. 
Sondern für das gesamte Leben :).
(Darüber habe ich HIER schon mal geschrieben).

Liebesgrüße
Joanna

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11 Comment

  1. Reply
    Stil Spur
    26. Juni 2016 at 10:36

    Liebe Joanna,
    ja, Wasser ist genial – aber in Form von Seen und Flüssen ist es mir lieber, obwohl das Geräusch von Regentropfen auch nicht zu verachten ist – solange es sich in Grenzen hält…. 😉
    Mmmmh, das Foccacia sieht sehr lecker aus, danke für das Rezept!
    Herzliche Grüße,
    Mella

  2. Reply
    Franzi
    26. Juni 2016 at 10:51

    Ich weeeeiß… Du hast es bestimmt schon drölfzig mal schreiben müssen…. Ich schäme mich ja auch. Echt.
    Aber verrat doch bitte nochmal, woher Jils Bikini ist. Bittebitte.

    1. Reply
      Joanna
      26. Juni 2016 at 13:29

      Du brauchst dich doch nicht schämen ;)!!!
      Der ist von Victorias Secret, aber letzte Saison.

  3. Reply
    Malena
    26. Juni 2016 at 12:35

    Liebe Joanna, hoffentlich macht sich nur die Gischt an Deinen Füßen zu schaffen – und nicht die Gicht! 😀

    1. Reply
      Joanna
      26. Juni 2016 at 13:28

      Ha, ha, hoffentlich ;)!
      Ich korrigiere das schnell ;)…

  4. Reply
    ursula
    26. Juni 2016 at 14:41

    du hast es geschafft – schon wieder! – mich mir-nix-dir-nix in bestlaune zu versetzen! ok. – ich war vorher auch schon ziemlich gut drauf und zufrieden, aber die sommerrezepte und kalifornienbilder und songs haben noch den über-drüber-kick gebracht! 🙂
    so wunderbar schön!

    ich mache es übrigens bei regen ähnlich wie du – ich kann mich zwar nicht anspritzen lassen, aber ich sitze in meiner glasveranda und genieße es. besonders liebe ich gewitter, das ist das allerbeste! das haben mir gestern auch meine töchter bestätigt, die geschrieben haben, wie gerne sie jetzt gemeinsam mit mir dort sitzen und es "so wie früher" haben möchten!

    ich verstehe so gut wie es dir geht – mit dem glück, das aus jeder pore rauswill – ich kenne das! :-))

    ursula

  5. Reply
    Fleißiges Bienchen
    26. Juni 2016 at 18:47

    Was du schreibst liebe Joanna, ist die pure Freude am Leben und allem, was es uns bietet – und du lässt uns nicht nur daran teil haben, sondern steckst uns damit an! Wundervoll. Danke dass es dich und deinen GENIALEN Blog gibt!

  6. Reply
    Antje M.
    26. Juni 2016 at 19:30

    Was für schöne Fotos! Gestern habe ich den Regen auch gemocht, weil es hier so heiß war (und weder Pool, Brunnen noch Meer in Sicht) aber immer gelingt mir das nicht:-)
    LG Antje

  7. Reply
    Constanze Kersten
    4. September 2016 at 6:02

    Liebe Joanna
    Seit einer Woche lebe ich Deinen Rat. Ich habe den besten Urlaub und freue mich jeden Tag an den kleinsten Dingen. Ich bin nicht verantwortlich. Das ist toll. Gerade habe ich nochmal genau diesen Post gesucht und nochmal alles nachgelesen. Ich bin nicht verantwortlich. Wenn man sich nur daran orientiert ist alles leicht und super. Grüße aus Griechenland und danke Die
    Constanze

  8. Reply
    Uli
    7. Januar 2021 at 16:24

    Ich.will.Sommer.Sofort!

    1. Reply
      Joanna
      7. Januar 2021 at 16:26

      Das schaffe ich heute nicht mehr!

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