Da ich mich nur rollen kann, da ich eindeutig zu viel gegessen habe… roll ich mich vom Sofa zum PC und schreibe Euch unser heutiges Mittagessen auf bestehend aus:
– Spaghetti mit Fleischbällchen + Tomatensugo,
-Bohnen-Tomaten -Salbei-Salat
-Erdbeertiramisu
Als erstes die übliche Tomatensoße kochen, und feststellen, daß man unheimlich Heißhunger auf Hackfleisch hat.
Viel zu spät zur Tür rausrennen und feststellen, daß der Mann morgens das Baustellen-Auto zur Baustelle mitgenommen hat.
Sich erinnern, daß man außer dem Baustellenauto gar kein Auto besitzt. Also auf’s Fahrrad.
Während man trippelt, sich daran erinnern, daß man schon im Januar UNBEDINGT mehr Sport machen wollte. Aha, jetzt wird’s auch klar, wieso.
Im Laden außer dem Hackfleisch 1000 andere unnötige Dinge mitnehmen und einen kleinen Plausch auf polnisch mit der Kassiererin halten, wobei man sich unheimlich mit den schlechten polnisch-Kenntnissen blamiert (sich in Gedanken auf den nächsten Urlaub vertrösten „ich komm da wieder rein“).
Wieder daheim aus dem Hackfleisch, einer Menge (so 8 EL) Parmesan und 2 Eiern eine Mtschepampe herstellen, dazu das mittlere Kind anheuern. Salzen+Pfeffern.
Ganz kleine Bällchen formen, und diese direkt in die Tomatensoße legen, dort garziehen lassen. Zuvor jedoch feststellen, daß in der Zeit, die der polnische Plausch gedauert hat, die Tomatensoße zu dick eingekocht ist. Mit Wasser auffüllen.
In der Zwischenzeit mit der 3. Hand die Auflaufform holen, dem 3.Kind einen Keks in den Mund schieben, weil es beihnahe vor Hunger stirbt, und das 2. Kind Löffelbiskuits schichten lassen.
Diese mit Orangensaft beträufeln.
Das Kind die MAscarpone mit flüssiger Schlagsahne und reichlich Vanilinzucker schlagen lassen. Nach 3 Minuten umdrehen, und feststellen, daß das Kind keinen Spritzschutz benutzt hat. Is jetzt auch egal, seht sowieso alles wie die Sau aus.
Das Wasser für Spaghettis und für die Bohnen kochen lassen, in der Zeit erfahren, daß die Mascarpone-Creme viel zu dick geworden ist. Nochmal Sahne nachkippen.
Zuerst Bohnen (15 min.?) und dann Spaghettis reinschmeissen.
Feststellen, daß man nur noch eine Packung frische Erdbeeren hat, also TK raus und auftauen.
Das Kind pürieren klassen.
Wiederum festellen… der Spritzschutz… ist jetzt völlig gleich, macht sich ehe gut mit den weißen Sprenkeln an der Wand.
Jetzt schichten: Löffelbiscuits, dann Mascarpone, dann Erdbeerpüree, dann Biscuits, beträufeln, wieder Mascarpone, dann frische Erdbeerenhälften.
Feststellen, daß die Hälfte der frischen Erdbeeren Matsch ist, also nur die Hälfte dekorieren.
Dem 3.Kind wieder einen Keks in den Mund schieben, man kann die Rippen schon durch das T-Shirt sehen.
2 Tomaten würfeln, und sich erinnern, daß man im Garten ja keinen Salbei mehr hat :-(. Durch nichts zu ersetzen.
Mit der einen Hand die Bohnen abgießen, mit der 2. die Spaghetti, mit der 3. die Vinaigrette für den Salat machen.
Zwischendurch das 2.Kind davon abhalten, den Nachtisch schon vorher aufzuessen.
Alles anrichten, und sich vom 3. Kind sagen lassen, daß es gar keinen Hunger hat. WARUM NUR???
Dazu die selbstgemachte Ingwer-Zitronen – Limonade trinken und BLOß NICHT IN DIE KÜCHE SCHAUEN!
Das raubt einem die ganze Freude.
Lecker war’s!
Mache ich wieder!
Joanna
p.s.Wer keine 3 Kinder hat, für den ist dieses Rezept natürlich unmöglich nachzukochen, fällt mir gerade auf!
Weil… wohin mit den ganzen Keksen zwischendrin???
stylemaedchen
2. Dezember 2008 at 7:23Koestlich – nicht nur das Essen sondern auch Deine Schilderungen des alltaeglichen Chaos. Kenne ich auch gut, obwohl nur 2 Kinder. Werde ueber Anschaffung von Hund nachdenken…;-) Wobei – das 1. Kind war wohl nicht anwesend, oder? Puh Glueck gehabt, dann kann ich das Rezept ja doch mal probieren. Geht bei uns auch Dezember, denn wir wohnen in Kalifornien.
Marie aus Berlin
30. August 2011 at 22:29Liebe Joanna,
ich hatte kurz nach dem Tiramisurezept von dir gesucht und bin dann bei deiner so herrlichen Kochgeschichte gelandat.
Du hast mir damit erneut ein so riesiges Lächeln beim Lesen aufs Gesicht gezaubert, obwohl ich die Geschichte ja schon damals gelesen habe – einfach zauberhaft.
Danke noch einmal dafür!
Das wollte ich kurz loswerden…
Marie aus Berlin
Line
2. Mai 2018 at 20:32Ich wollte gerade die Blumenkohlrezepte lesen und bekam dann jedoch diesen Link empfohlen. Als Mutter von kleinen Kindern ist das wahrscheinlich der bessere Tipp für mich, bei Blumenkohl dreht sich hier allen der Magen um. Und die Story beschreibt haargenau meinen Alltag. Wie schön, dass das vor 10 Jahren genauso war und deine Kinder wohl inzwischen Gemüse essen.