Vorweihnachtstage wie der gestern Beschriebene sind nur deshalb angenehm für alle Beteiligten, weil meine Kinder bereits Teenager sind – früher sah die Adventszeit im Hause Liebesbotschaft ganz anders aus.
Etwas chaotischer, bunter, lauter, aufregender – aber natürlich nicht weniger schön!
Da einige von euch allerdings sich mittendrin in dieser Phase befinden, teile ich heute unsere damaligen schönsten Weihnachtsrituale mit euch – vielleicht ist eins dabei, dass ihr für eure Familie übernehmen mögt?
1. Weihnachtsbücher.
Ich liebte schon immer Kinderbücher – und weil es wirklich wunderschöne für die Adventszeit gibt, kamen regelmäßig neue hinzu.
Ganz vorne mit dabei war Astrid Lindgren, die Weihnachtsgeschichte, eine Ausgabe vom Nussknacker und Pettersson, der Weihnachtsbesuch kriegte.
Mein kleiner Neffe liest gerne die wunderbare Weihnachtsreise.
Die Weihnachtsgeschichte von Charles Dickens fand ich dagegen gruselig, und habe diese deshalb niemals gekauft.
Diese Bücher wurden das ganze Jahr über auf dem Dachboden gelagert, und durften erst im der Adventszeit ins Wohnzimmer – dort lagen sie neben dem Sofa in einer Holzkiste vom Flohmarkt, und waren jederzeit griffbereit.
Fand ich auch Weihnachtsbücher auf Flohmärkten, dann packte ich diese ein, und die Kinder durften jeweils eins an einem Adventssonntag aufmachen.
Das war ein so schönes und stimmungsvolles Ritual!
2. Backparties.
Ich war nie ein großer Plätzchen-Bäcker, und kannte dieses Ritual aus meiner eigenen Kindheit nicht.
Umso mehr staunte ich, als ich herausfand, dass die deutschen Hausfrauen teils bis 30 Sorten unterschiedliche Kekssorten in der Adventszeit zauberten!
Als ich selbst Mama wurde, war mir klar, dass Kinder das Backen lieben – und so beschloss ich kurzerhand, eine eigene Tradition zu etablieren.
Ich machte 1 oder 2 Sorten einfachen Teig, jedes der Kinder durfte ein paar Freunde einladen, und wir feierten einen Nachmittag lang eine Plätzchenparty!
Das fing an, als Jil zarte 4 Jahre alt war, und machte jahrelang allen riesigen Spaß:
das Haus war erfüllt von lautem Lachen und Plappern, der Fußboden von einer feinen Mehlschicht und einigen Zuckerperlen bedeckt, und absolut alles war klebrig vom Zuckerguss.
Manchmal brachte eine der Mütter einen selbstgemachten Teig mit, und gab ihn an meiner Türe mit dem dazugehörigen Kind ab.
In einem Jahr ging im allgemeinen Trubel ein Kind verloren und tauchte erst nach 30 Minuten wieder auf.
Aber in jedem Jahr waren hinterher alle sehr müde und sehr glücklich.
(Am meisten garantiert die Mütter, die einen Nachmittag frei hatten!)
Je älter die Kinder wurden, umso weniger Aufwand bedeutete das Ganze für mich, denn logischerweise übernahmen sie immer mehr Aufgaben und Verantwortung.
Und ich konnte ein bisschen an den Sweet Tables basteln ;).
Falls ihr Lust bekommen habt, das selbst auszuprobieren:
bei Winter Wonderland habe ich alle Tipps, die sich seit Jahren bewährt haben, aufgeschrieben.
3. Weihnachtskino mit heißer Schokolade.
Ich lies meine Kinder erst sehr spät Kinofilme genießen – keinesfalls bevor sie 5 oder 6 Jahre alt wurden.
Dann aber suchten wir während der Weihnachtszeit einen schönen Familienfilm aus, wählten eine Nachmittagsvorstellung, und tranken hinterher heiße Schokolade mit Zimt in einem gemütlichen Café in der Stadt.
Jils erster Kinofilm überhaupt war der „Der Polarexpress“ ;).
Falls jetzt jemand beeindruckt sein sollte – ich habe auch jede Menge NICHT auf die Reihe gekriegt:
nicht ein einziges Mal schaffte ich mehr als 3 Tage aus einem Adventskalenderbuch vorzulesen (das sind diese Bücher, in denen es täglich eine kurze Geschichte gibt) – danach vergass ich es wieder.
Weihnachtsgeschenke packte ich oft erst am Nachmittag des 24. Dezember ein.
Und Schlittschuhlaufen schafften wir im Dezember NIE.
Aber all das ist absolut egal – denn nichts finde ich schlimmer, als zig Sorten Plätzchen und eine gestresste Mutter obendrauf.
Dann lieber gekaufte Nürnberger Lebkuchen und Zeit für ein Schaumbad.
Eins mit Weihnachtsduft, meinetwegen!
Die Idee zu diesem Post kam von der Milka Christmas Blogparade – deren Motto in diesem Jahr „Gib jedem Tag ein bisschen Weihnachtszauber“ lautet.
Zu diesem Anlass drehte Milka verschiedene Social Videos mit typischen Weihnachtsritualen, wie zum Bespiel Singen oder Geschichten erzählen.
Und siehe da: egal, welches Alter – alle machen gerne mit und lieben die Bräuche!
Habt ihr liebgewonnene Rituale, auf die ihr während der Weihnachtszeit nicht verzichten wollt?
Besonderes Essen oder Lieblingslieder?
Oder Unternehmungen mit den Kindern?
Vielleicht habt ihr sogar ganz neue Rituale erschaffen?
Wenn ihr davon in den Kommentaren erzählt, gibt es eine schöne Inspirations- und Ideensammlung für Jung und Alt!
*In Zusammenarbeit mit Milka
Liebesgrüße
Joanna
Petra Wolter
11. Dezember 2016 at 17:04…Wir machen jedes Jahr eine Weihnachtsnudel. :O)
Schuld an dieser schönen Tradition ist meine Urgroßmutter aus Italien.
Als sie in die norddeutsche Familie einheiratete brachte sie an Heilig Abend eine Art Tortelini ala Brodo auf den Tisch. Warscheinlich den Kriegszeiten geschuldet waren in diesen Tortelinis kein Fleisch. Die Füllung besteht aus sehr kleingeschnittenem Lauch, Parmesankäse, Appnzeller Käse, Brühe und Gewürzen. diese Füllung wird in Form von handgedrehten kleinen Kugeln in den Teig gewickelt. Die Nudeln werden dann in einer kräftigen Hühnerbrühe gekocht, mt Parmesan bestreut und nach Art meines Opas mit einem Schuss Rotwein in der Suppe gegessen. Das Zubereiten ist seit langem Tradition. Auch meine mexikanisch stämmige Schwägerin und Ihre Kinder helfen tatkräftig mit. Fazit: Traditionen können jederzeit erfunden werden, wenn sie der Gemeinschaft in der Familie dienlich sind . Auch über Grenzen hinweg. :O)
Viele multikultigrüße von der Weihnachtsnudelbesssenen Petra.
Die schmecken sooo lecker.
Silke
11. Dezember 2016 at 17:40Da hast du schöne Rituale beschrieben.
Bei uns geht es am Samstag vor dem 1. Advent los. Da wird den ganzen Tag gebacken und abends kommt der Grieche.
Wer gerade nicht backt, dekoriert die Wohnung.
An den Adventssonntagen wird am Adventskranz zusammen gesungen. Mir usw es wichtig, dass die Kinder die schönen alten Weihnachtslieder kennen.
Ein Weihnachtsbuch wird an den Abenden vorgelesen.
Da die Kinder alle singen, ist die Adventszeit geprägt von Musik. Etliche Konzerte stehen dann an.
Traditionell immer das große Weihnachtskonzert unseres Chores und draußen eine Serenade vor dem Schloss. Da singen die Kinder aber nicht immer mit, trotzdem gehen wir jedes Jahr am 4.Advent dort hin.
VG Silke
Angelika
13. Dezember 2016 at 11:28ähm, hm, was heißt denn "und abends kommt der Grieche"???
Joanna
13. Dezember 2016 at 12:11… und bringt Suvlaki, damit man nicht kochen muss ;)???
Wunderaugen
11. Dezember 2016 at 19:18Ah ja und mit meinen Mädels und unseren Kindern backen wir alljährlich Grittibänze statt Guetzli.
Wie machst du den tollen Zuckerguss auf den Keksen? Der Grosse möchte auch gerne noch Kekse dekorieren.
Katty
12. Dezember 2016 at 9:22Bei mir wird jedes Jahr die Weihnachtskrippe mit Hilfe des Adventskalenders gefüllt. Ich habe mal Säckchen genäht und so findet sich an einigen Tagen eine Krippenfigur darin. Am 24. dann natürlich das Jesus Kind. Wir sind damit sehr glücklich und unsere Krippe schmückt den ganzen Dezember das Wohnzimmer.
Angelika
13. Dezember 2016 at 11:30Ich fülle jeden Jahr für die Kinder jeweils einen Adventskalender. So springen sie morgens direkt aus dem Bett!
Wir haben in den letzten Jahren immer ein Knusperhäuschen gebaut. Ich möchte das immer mal selber backen, aber bisher habe ich einfach immer so ein "Fertighaus" gekauft, das dann nur noch mit Zuckerguss geklebt und hübsch verziert wird.
Das mit den Büchern mache ich auch, übrigens auch mit Oster-Büchern!
Joanna
13. Dezember 2016 at 12:10Das mit dem Selberbacken ist ein Rieeeeeseeenaufwand, lass das mal lieber!
Die fertigen tun es allemal!
#ausErfahrung
Heide Witzka
13. Dezember 2016 at 15:49Da ich selbst keine Kinder habe kann ich kaum was beisteuern. Bei uns gab es immer nur eine Sorte Teig beim Plätzchenbacken, das ich nicht so mochte, den Teig roh zu naschen allerdings dafür umso lieber. Außerdem verschlief ich regelmäßig das Baumschmücken am Weihnachtsmorgen (Langschläfer) und hatte viel gegen den unbedingt durchgesetzten Adventsmusikgeschmack meiner Mom (Hermann van Veen – mussten wir jahrelang hören, aber kaum sind wir aus dem Haus wurde die CD wie durch Zauberhand durch wirklich schöne Musik ersetzt). Aber wir haben oft solche Advents-bücher gelesen (jeden Tag ein Kapitel – oder Weihnachten bei Madita und Lisbeth) und auch sonst gab es wenig Rituale, aber es war trotzdem schöne Adventsstimmung bei uns.
Ganz unabhängig davon: so wie der Weihnachtsbaum gerade bei Instagram zu sehen ist, wollte ich vorschlagen: Nur viele Lichter, sonst pur 😉 Wunderschön
simi/kl
14. Dezember 2016 at 11:49Ein Ritual meiner Kindheit, was ich sehr liebte war es, seid ich fünf war, ins Weihnachtsmärchen in unserem Stadttheater zu gehen.
Mit meiner Mama, meiner Tante und meinen Cousinen war das herrlich.
" Der Lebkuchenmann" und die " Schneekönigin" sind mir ganz besonders in Erinnerung. Nun gehe ich ich mit meiner Tochter ins Weihnachtsstück,auch seid sie 5 Jahre alt ist. Nächstes Jahr auch mit unserem kleinen Sohn.Dieses Jahr waren wir in " Ali Baba und die 40 Räuber", ganz entzückend, aber auch etwas modern inszeniert.Einfach ein toller Adventsmittag, den mir auf dem Kulturmarkt gegenüber und mit warmer weisser Schokolade auf dem Weihnachtsmarkt ausklingen ließen.
Außerdem veranstalten wir am Nikolaustag immer einen Nikolauskaffee/Teemittag mit den Omas und Opa. Diese Tradition habe ich bei uns eingeführt als unsere 1. Tochter zur Welt kam.
Wir lieben es.
Nikolaus bringt übrigens bei uns immer Weihnachtbücher.
einen zauberhaften Advent wünscht Dir und deiner Familie
simi/kl
ninavh
16. Dezember 2016 at 6:36Bei uns sind auch Theaterbesuche eine heißgeliebte Tradition. Wir haben dieses Jahr schon "Schneeweißchen und Rosenrot" am 2. Adventswochenende gesehen. Am 26.12. gehen wir noch in "Aladdin und die Wunderlampe".
Tradition ist auch die Ankunft des Nikolaus am 1. Advent, der bei uns im Ort mit dem Schiff aus Holland kommt.
Am dritten Adventswochenende fahren wir seit einigen Jahren mit Freunden an die Mosel und gehen dann da auch auf sehr romantische Weihnachtsmärkte.
Zuhause gehören Filme dazu: Drei Nüsse für Aschenbrödel, Schöne Bescherung, Mickeys Weihnachten, Tatsächlich Liebe…