Interior

5 Interior-styling Regeln, die jeder umsetzen kann (+Gewinner)

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Heute widmen wir uns dem Thema Innendekoration – und wie man damit spielerisch eine wunderschöne Umgebung schafft.

Machen Sie es sich also bequem, und genießen Sie den Vortrag – ja, auch Sie dahinten in der letzten Reihe.
Bitte keine sms schreiben und nicht auf dem Stuhl schaukeln (sonst: Kuchen backen, ihr kennt das.)

Meine Tochter Jil ist übrigens keine Dekoration (wobei sie durchaus dekorativ schauen kann, keine Frage!), allerdings kriege ich sie so selten zu sehen, dass ich ein paar Schnappschüsse machen muss, wenn sie schon mal da ist ;).

Diese 5 einfachen Punkte werden euch dabei helfen, euren Wohnräumen einen individuellen und wunderschönen Ausdruck zu verleihen.

Genau wie im Möbelhaus wohnen will nämlich kaum jemand – und sei es ein schwedisches ;).
Damit das nicht passiert, zeige ich euch heute 5 Regeln, wie ihr ohne großen Aufwand und Budget ein schönes Ergebnis bekommt.

 

Das ganze Geheimnis ist ein gekonnter Mix aus:



1. ALT + NEU

Für mich persönlich das Allerschönste: moderne Elemente mit ein paar Hinguckern vom Flohmarkt gemischt.
Warum das so ist?
Weil Fundstücke vom Flohmarkt (oder Antiquitätenladen/Erbstücke) sehr viel mehr von der Person verraten, als diejenigen, die in einer Möbelausstellung gekauft wurden – dort übernimmt man nämlich oft einfach die Vorschläge der Stylisten.
Aber inmitten von anderem Sperrmüll ein Teil zu entdecken, welches sich in einer anderen Umgebung perfekt einfügt, und sogar für den WOW-Effekt sorgt, ist eine Kunst für sich!

Ein altes Teil inmitten der aktuellen Stücke schenkt genau den richtigen Spannungsmoment, damit es dem Auge nicht langweilig wird.

Das kann ein altes s/w-Foto inmitten moderner Drucke sein.
Oder eine antike Kamera auf dem Stapel Bücher über zeitgemäßes Wohnen.
Oder ein alter Holzschemel vor einem modernen Sofa.

Eine schöne Idee:
besondere Stücke, die sonst ein bisschen „verloren gehen“ würden, setzt man perfekt mit einer Glasglocke in Szene.
Eine Glasglocke ruft automatisch: „schau hier, ich bin besonders kostbar!“ und erhebt das Stück sofort zu einer Skulptur – sei es nur ein kleines Geweih vom Flohmarkt.

 

2. MODERN + RUSTIKAL.

Oft entscheidet nicht unbedingt nur das Alter der Dinge – sondern vielmehr deren Wirkung.
Beispiel: eine Vase aus den 60ern ist oft – obwohl vintage – von der Form her kaum von vielen heutigen Dekoelementen zu unterscheiden, da sich einige Labels an den vergangenen Klassikerentwürfen wieder orientieren.
Das ist so weit kein Problem – man muss lediglich sicher stellen, dass nicht wieder alles wie „aus einem Guss“ aussieht.

Probiert also ruhig mal aus, in eine moderne Umgebung etwas rustikales reinzustellen!

Eine grob gewebte Decke der Schweizer Armee auf ein modernes Sofa mit geraden Linien.
Eine Gruppe Kerzenleuchter aus Holz auf einer schlichten, neuen Kommode.
Ein Weidenkorb (Korbgelecht wirkt immer rustikal und ein bisschen gemütlich) mit Zeitschriften vor einem modernen Kamin.

 

3. ZART + RAU.

Strukturen zu mixen ist eins der wichtigsten Styling-Handgriffe.

Funktioniert im Großen:
rauher Holztisch mit Stühlen aus Kunstoff (glatt).

Wie auch im Kleinen:
eine grobe Holzschale mit vielen Äpfeln gefüllt, die glatt und glänzend darin kullern.
Ein paar zarte Federn und Maronen, die von stacheliger Schale umhüllt sind, und in glatten Porzellanschalen liegen.

Raub und glatt – weich und hart – zart und robust:
der Mix erzielt einen wunderschönen, individuellen und spannenden Effekt!

 

4. VOLL + LEER.

Zugegeben, dieser Punkt hängt wohl am meisten mit dem persönlichen Stilempfinden und der Persönlichkeit zusammen, aber trotzdem behaupte ich:

die meisten Menschen mögen keine zu vollgestellten Räume.
Gerade Frauen haben manchmal den Drang, überall noch ein Blümchen/Duftkerze/Dekoteil aufzustellen oder ein Bild aufzuhängen.

Aber:
die schönsten Teile wirken nicht, wenn sie nicht zur Geltung kommen – also: Mut zur Lücke!
Mut zur weißen Wand!
Gruppiere die Gegenstände etwas (wie zum Beispiel die weißen Porzellanbowls auf einem Tablett – gemeinsam mit Duftkerzen), und lasse zwischen den Gruppen genügend Platz.
Aber nicht, um diesen wieder vollzustellen („oh, da ist noch Platz, da könnte ich noch das kleine Windlicht…“) – sondern einfach LEEREN Platz.

Genauso kalt und ungemütlich ist es aber auch, wenn man einfach ALLES weglässt, nach dem Motto:
„ich mag es nicht vollgestellt“ – in solchen Räumen hat man stets den Eindruck, der Besitzer ist gerade eingezogen, und hat noch nicht fertig ausgepackt ;).
Das wirkt kalt und ungemütlich – eine Atmosphäre entsteht nämlich erst durch die Details.

5. DAS WICHTIGSTE: 
Don’t take it too serious.

Es ist NUR Deko.
Spielen für Erwachsene.
Kreativer Zeitvertreib.

Manche haben eine natürliche Begabung dafür, und alles sieht immer perfekt aus, manche tun sich grundsätzlich etwas schwerer damit, ein Stillleben aus Gegenständen zu zaubern.
Mal klappt es hervorragend, mal passt nichts zusammen, unabhängig davon, wie oft man Dinge hin und her schiebt.

Deshalb: scheißegal!
Es geht viel mehr um’s Spielen und Ausprobieren, um Stöbern auf Flohmärkten, um sich inspirieren lassen und genießen, als um irgendwelche Leistung – oder gar Eindruck schinden.
Deshalb niemals einen Anspruch an sich haben und sich gar unter Druck setzen lassen, nicht das Thema zu ernst nehmen, sondern ganz spielerisch und unbekümmert seiner Kreativität freien Lauf lassen.

Was nützt einem die schönste Umgebung, wenn die Person darin unzufrieden, gestresst oder frustriert ist?
So schön, wie die Liebe alles macht, kannste niemals dekorieren…

 

Geweihe, Kamera: Flohmarkt

 

**********************************

Bei der Jacobs-Verlosung hat gewonnen:
Lilli und Lotta

Bei der Babyssimo-Verlosung hat gewonnen:
Kate MUC

Herzlichen Glückwunsch, Ihr Lieben, bitte meldet euch per Mail bei mir.

Liebesgrüße
Joanna

p.s. Habt Ihr mein großes neues Geweih gesehen?
Jahaaaaa ;)?
Jetzt muss ich leider umziehen, damit nicht jede leere Wand vollhängt…

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19 Comment

  1. Reply
    kunterbuntweissblau
    22. Oktober 2014 at 10:40

    Tolle Ideen liebe Joanna! Muss unbedingt bald mal wieder etwas umdekorieren 😉

  2. Reply
    Bar Bara
    22. Oktober 2014 at 11:00

    Du sprichst mir aus der Seele: "vollgestopft" und da noch ein Dekoteilchen und da hab ich nochwas gesehen und mitgenommen….ich könnte auch Millionen Dinge gebrauchen, kaufen, hinstellen, weil es einfach so viele tolle Dinge gibt! Aber gut…is nich! Ich bin hauptberuflich mit Interior-Design konfrontiert und man glaubt nicht, was man alles so mitkriegt :DD Sogar auf die "Vorhänge" werden noch Papierblümchen drauf genäht, weil man ja so kreativ ist ;))

  3. Reply
    Hanna Raßner
    22. Oktober 2014 at 11:16

    Ooooh, wie schön! Besonders, nicht mit Deko zu übertreiben fällt mir sehr schwer.
    Aber jetzt muss ich das unbedingt ausprobieren. Die Ideen sprudeln gerade nur so, wo ich meine Deko wegräumen will. 😀
    Klingt komisch, schön zu dekorieren indem man Deko wegräumt… 😀
    Aber praktischer ist es auch weil man dann nicht so viele Sachen abstauben muss! Hehe. 😉
    Du hast so schöne Ideen! Und so eine wunderschöne Tochter!
    Liebe Grüße
    Hanna

  4. Reply
    let und lini
    22. Oktober 2014 at 11:18

    tolle Tips. Ich halte mich auch immer nach diesen "Regeln". Sie machen das Leben um so viel hübscher 😉 Und ja, deine Tochter ist wirklich sehr dekorativ. ;D
    liebe Grüße, Martina

  5. Reply
    himmelglanz
    22. Oktober 2014 at 11:44

    Super schöne Tipps :-))
    Die Kunst des Weglassens behersche ich noch nicht ganz, oft gefällt mir einfach so Vieles :-)) und es nicht perfekt, sondern wie Zufällig es aussehen zu lassen … das gelingt manchmal aber noch nicht immer – wie recht du hast – egal … Spielwiese für große Mädchen…

    liebeste Grüße
    bettina

    p.s. die schon ein halbes Jahr lang umgezogen ist und immer noch nicht alles ausgepackt hat:-))

  6. Reply
    Tonkabohne Sabine
    22. Oktober 2014 at 13:24

    Liebe Joanna,
    Ein toller Deko Post und wunderschöne Aufnahmen von Jil 🙂
    Die Kunst des weglassens habe ich am Sonntag fabriziert und entdeckt das ich viel zu viel Deko habe…
    Das Geweih ist klasse!!!
    Herzlichen Glückwünsch an die Gewinner,
    Sabine

  7. Reply
    bastelnmalenkuchenbacken
    22. Oktober 2014 at 14:16

    Hey Joanna
    Danke für die tollen Tipps, die kann ich grad sehr gut gebrauchen, denn wir sind grad so mitten im Umzug und ab nächster Woche kanns dann losgehen mit neu einräumen und dekorieren 🙂 Und wie du sagst, Platz für Lücken lassen… das werde ich mir zu Herzen nehmen 🙂 Das Geweih find ich übrigens super!

    PS: War gestern übrigens auch grad sprachlos, als ich deinen Kommentar auf meinem Lampenpost gesehen habe! DANKE DIR von HERZEN für die lieben Worte 🙂

    Herzliche Grüsse Nica

  8. Reply
    Silvia
    22. Oktober 2014 at 14:31

    Herzlichen Glückwunsch an die Gewinner und viel Freude mit den Schätzen!

  9. Reply
    Lilli und Lotta
    22. Oktober 2014 at 16:16

    Oh mein Gott, ich hab ja gewonnen *aaaahhh* Ick freu mich so! Tausend Dank, liebe Joanna!

    Dein Geweih ist ja wohl der Knaller! Da würd ich ja glatt auch sofort für umziehen 😉
    Habt ihre denn nun schon eine passende Wohnung fürs Geweih gefunden? Ich drück die Daumen!
    Obwohl, die Wohnung findet euch, ganz bestimmt!

    Liebste Grüße
    Maike

  10. Reply
    Lady Stil
    22. Oktober 2014 at 17:33

    Hallo Joanna,
    so ist es! Die Mischung macht´s! Wie beim Essen! Von allem ein bisschen ;-))))

    Liebe Grüße,
    Moni

    PS: Der Parka ist übrigens der Hammer!

  11. Reply
    schwiegermutterinklusive
    23. Oktober 2014 at 4:46

    Das ist dann ja quasi die Dekoration "Gegensätze ziehen sich an"….mache ich auch gerne…bei mir trifft asiatisch auf Pop Art…;-)

  12. Reply
    les belles choses
    23. Oktober 2014 at 7:46

    Du bringst es auf den Punkt, liebe Joanna! Diese Prinzipien sind zwar allgemeingültig, erlauben aber so viele verschiedene Ausprägungen, dass man ganz individuelle Ergebnisse erzielen kann. So mag ich es sehr gerne.

    Als ich anfing zu "wohnen", gab es noch nicht so dolle Wohnblogs und Zeitschriften, also standen vor den Erkenntnissen, die du aufgeschrieben hast, viele Irrwege (an manche will ich lieber gar nicht mehr denken). Toll, dass man heute so herrliche Anregungen finden kann.

    Ich liebe ja Geschäfte wie Mack in Fellbach und Merz & Benzing. Da finde ich immer ein schönes Einzelteil. In klassischen Möbelhäusern war ich schon sehr lange nicht mehr, vom "swedissen" Möbelgroßhändler mal abgesehen. Ich habe aber eine Bekannte, bei der es aussieht wie im Möbelhaus – da dürfen nicht mal bereits angebrannte Kerzen bleiben. Schrecklich! Diese Einrichtung ist wie eine Maske, hinter der man sich versteckt.

    Das Gefühl beim Reinkommen, hier wohnen Leute mit all ihren individuellen Eigenheiten, macht doch erst den Charme einer Einrichtung aus, ganz wie du schreibst.

    Das schönste Dekostück ist sowieso Jil, wow, tolles Mädchen! Wisst ihr aber schon 😉

    Lg, Angelika

    1. Reply
      Joanna
      23. Oktober 2014 at 11:47

      "…viele Irrwege (an manche will ich lieber gar nicht mehr denken" – ha, ha, war bei mir genauso ;)))!
      Aber so lernt man ja auch dazu, ne ;)?

    2. Reply
      les belles choses
      23. Oktober 2014 at 19:11

      Ge-nau!!!

  13. Reply
    Villa Lebenslust
    23. Oktober 2014 at 11:18

    Schöne Bilder wieder einmal 🙂 Alt & Neu mag ich schon sehr lange, Rustikal und Modern auch….Voll & Leer muss ich jetzt mal inspiriert ausprobieren :). LG Susie

  14. Reply
    Dekozauber Grit Kolodziej
    23. Oktober 2014 at 17:35

    Liebe Joanna,
    also ich denke ich bin schon auf dem richtigen Weg, nicht zuletzt dank deiner tollen Tipps. Da ich noch viel "Potential" im Schrank und auf dem Dachboden habe und mich ab und zu schwer tue, den richtigen Platz zu finden, wünschte ich mir manchmal, du würdest lässig durch mein Häuschen schlendern und durch ein paar Handgriffe das eine oder andere an seinen "richtigen" Platz befördern. Ich denke, wir wären uns auch ziemlich einig, da ich deine Einrichtungstipps allesamt toll finde.
    Wie wäre es mal mit einer Verlosung in der Hinsicht 🙂 (Kleiner Scherz am Rande!)
    Liebe Grüße
    Grit

  15. Reply
    Signora Pinella
    24. Oktober 2014 at 6:11

    Liebe Joanna,
    bin in allem mit dir einig. Weglassen konnte ich beim Umzug nach Florenz üben. In unserer möblierten Wohnung hingen 35 riesige Gemälde. Die wurden dann alle erstmal abgehängt;)
    Herzlichst, Signora Pinella

  16. Reply
    OneMoment
    27. Oktober 2014 at 10:16

    Herzlichen Glückwunsch an die GEwinnerinnen!

  17. Reply
    calabriansunshine
    27. Oktober 2014 at 17:38

    Buonasera Joanna!

    Ich finde deinen Stil einfach toll – vielen Dank für die fantastischen und einfachen Tipps!!

    Tanti saluti aus bella Italia,
    Julia

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