„Und, Joanna? Wohin ziehst du nun?“
Im Laufe der letzten Wochen wurde mir diese Frage zigmal gestellt.
Die Antwort blieb jedes Mal dieselbe:
„Ich weiß es nicht.“
Ich wusste es wirklich nicht.
Der Umzugstermin rückte näher, der Immobilienmarkt blieb gleich.
Gleich hässlich (- hässlicher – am hässlichsten), gleich teuer.
Was auch gleich blieb:
Mein stabiles Gottvertrauen, dass sich alles ganz perfekt fügen wird und ich nicht auf der Straße übernachten muss.
Wenn ich in vier Wochen ausziehen muss, muss ich doch JETZT noch nicht wissen, wohin.
Der Hässlichkeitsfaktor nimmt rasant ab, als ich letzten Mittwoch spontan – „Gerade hat jemand abgesagt, kommen Sie in einer Stunde.“ – zu einer Sammel-Wohnungsbesichtigung darf.
Ich schreite über den knarzenden, antiken Parkettboden, öffne mehrere Flügeltüren, staune über jahrhundertalte Deckenfresken, den offenen Kamin, die gut geschnittenen Räume und die direkte Nähe zum Park und bin schlichtweg:
Sprachlos.
Mit mir gemeinsam sind noch ca. 50 weitere Personen sprachlos, die nach und nach das Apartment besichtigen.
Klar, wer will nicht in einer solchen Wohnung wohn… residieren (deren Miete zudem fair ist).
Wenn einem eine Immobilie so gut gefällt, ist man eher versucht, sich das innerlich sehr stark zu wünschen.
Oder es einfach gedanklich zu bewegen, ob es klappt.
Ich gebe meine Bewerbung ab und nutze die folgenden Tage dazu, das so oft abzulehnen, wie es sich anbietet.
Stell dir vor, du bist die pure Liebe und denkst aber darüber nach „ob du die Wohnung kriegst.“ So im Hoffen und Bangen.
Ich finde, das geht irgendwie für mich nicht.
KEINER kann so gut argumentieren wie der Teufel.
Der sagt dir dann schon, dass…
– du in vier Wochen ausziehen musst, wo sollst du dann hin???
– es neben dir ca. 50 Bewerber gibt, die sind auch alle super nett (war auch wirklich so)
– es in Nürnberg eine solche Altbauwohnung ein Mal/Jahr (eher: ein Mal/Jahrhundert) gibt, wenn du die verpasst, dann viel Glück,
– und dann noch bisschen individualisierten Quatsch, das wird immer auf einen maßgeschneidert, was sich gedanklich anbietet.
Ich kann das auch alles absolut nachvollziehen, aber mein Gottvertrauen ist weiterhin:
STABIL.
Also Vertrauen nicht im Sinne von:
„Ich bekomme auf jeden Fall die Wohnung, ich bekomme auf jeden Fall die Wohnung, ich bekomme auf jeden Fall…“
Das ist kein Vertrauen, das ist Witch Craft.
Sondern im Sinne von:
„Ich will dort sein, wo ich sein soll. Wenn das NICHT meine Wohnung ist, dann will ich sie nicht. Ich verlasse mich auf meinen himmlischer Vater.“
Es steht doch geschrieben, sorgt euch um nichts? Schaut die Lilien an, usw. Die machen auch nichts und der himmlische Vater versorgt sie?
Wenn man sich um nichts sorgt und stattdessen vertraut, dann überlegt man auch nicht hin und her „ob das klappt.“
Bei mir im Leben geht’s nicht um Schöner Wohnen.
Bei mir geht es um:
Wie kann ich den Menschen noch effektiver weiterhelfen?
Wie kann ich die Liebe noch stärker verkörpern?
So Sachen eben.
Am Sonntag beschließe ich, dass es für mich an Scheißigkeit nicht zu überbieten ist, so egal ist es mir, ob ich da wohnen werde.
Ich will nicht die schönste Wohnung.
Ich will gedanklich frei davon sein, ob ich die schönste Wohnung bekomme.
An folgenden Montag bekomme ich die Zusage und unterschreibe den Mietvertrag.
Der Vorgang erscheint mir so surreal, dass ich mehrere Stunden brauche, um es wirklich zu begreifen.
Alles, was ich im März schrieb:
„Es kann also sein, dass es schon bald keinen ästhetischen Content auf Liebesbotschaft gibt – ganz einfach, weil ich keine Möglichkeit habe, welchen zu produzieren.“ nehme ich auf der Stelle zurück.
Man kann sich auf die Liebe verlassen.
Meinen Wohnungen gebe ich – nur für mich persönlich – immer Namen.
Passend zur Atmosphäre darin heißen sie dann:
Das weiße Loft. Das Rooftop-Apartment. Das Pariser Apartment. Das NY-Loft (weil es in Soho und Tribeca oft ähnliche Lofts gibt. Dort schaut man ebenfalls stets auf eine andere Häuserwand.).
WIR BEFINDEN UNS BEI ALLEDEM IMMER NOCH IN NÜRNBERG, hahaha.
In vier Wochen werde ich auf den Tag genau nach zwei Jahren mein „NY City Loft“ wieder verlassen.
Willkommen im Palazzo.
Ich freue mich wie eine Fünfjährige.
Liebesgrüße
Joanna
Petra
28. Mai 2025 at 16:31Freu mich so mit Dir mit ❤️ und übe mich nebenbei wieder im Vertrauen, dass es jetzt gerade so ist, wie es sein soll in meinem Leben und ich in der Liebe bleibe „No matter what“… uff!
Joanna
28. Mai 2025 at 17:37Ja! Deshalb habe ich das aufgeschrieben ❤️.
Friederike
28. Mai 2025 at 20:38Wow! So gut! Danke! ❤️
Claudia Djak
28. Mai 2025 at 21:41Na ja, auf der Straße wärst du nicht gelandet, du hättest ja das Life-ID Headquarter mit Bad und Küche….
Tolles neues Apartment jedenfalls! Freu mich für dich!
Alles Liebe
Claudia
Joanna
28. Mai 2025 at 21:54Ja, da hätte ich paar Mal übernachten können ;).
Aber rein rechtlich darf man das nicht.
Heide
29. Mai 2025 at 2:00Joanna: völlig entspannt, dann sehr freudig
Westwing Homestories: secretly zutiefst erleichtert, content für 2027 gesichert
Chiara
29. Mai 2025 at 4:17Halleluja und Amen!! Bester Text *herz*
Madame Brittafly
29. Mai 2025 at 6:44Herzlichen Glückwunsch zu diesem standesgemäßen Palazzo ! Ich freue mich wirklich von Herzen mit Dir und habe GEWUSST: Dein Glück wird Dich finden – und Du gibst Deinen Domizilen immer Namen – wie toll ist das denn bitte ! Ich mache das auch seit Jahren so, sogar Regionen, in denen ich lebe, bekommen eigene Namen. Aktuell pendle ich berufsbedingt zwischen zwei Welten: der Ruhrgogne (Ruhrgebiet) und dem Friesischen Orient (Ostfriesland), wo meine Domizile Villa Duca und Moinjourhaus heißen. Ich wünsche Dir viel Freude beim Planen und Einrichten und freue mich auf weitere inspirierende Impressionen ! Liebe Grüße von MadameBrittaFly
Elli
29. Mai 2025 at 8:14Liebe Joanna, sich an deinem Mindset zu orientieren ist das Beste was man tun kann ( wenn man sich von negativen Gedanken frei machen kann;)) Du zeigst uns, dass das Leben immer vorwärts gelebt wird. Ich hab’s verstanden und verinnerlicht… was nicht zu mir gehört lasse ich los… allein für deinen Einsatz uns Liebe und Vertrauen zu vermitteln liebe ich dich ❤️
Conny
29. Mai 2025 at 10:50Einfach himmlisch Ich darf grad auch vertrauen. Danke, Joanna, für die Erinnerung ❣️
Alles Liebe
Conny
Rina
29. Mai 2025 at 11:11Phantastischer Coup!!! Mega schön beschrieben, das kommt sofort in meine TherapeutenToolbox:-) Genau so!!
Nur am Rande: Dir war das Loft ja zu groß für Dich alleine. Also Palazzo wirkt jetzt nicht gerade zierlich, how come?
Neustadt in Holstein, Deutschland
29. Mai 2025 at 13:06Liebe Joanna,
ich fass‘ gerade nicht, was da passiert ist !!
Das ist für mich „The Art of Manifestation next level !!“ – was für ein Mindset !! Das Thema Wohnung und Wohnungssuche ist für mich ein riesen Thema und Dauerbrenner: da öffnen sich „Abgründe“, ploppen alte Glaubenssätze auf und die ( Angst/ Sorge) Emotionen bahnen sich ungehemmt ihren Weg…. Deshalb habe ich wirklich mit Spannung Deine Posts dazu verfolgt und gebangt und gehofft, dass sich alles fügen wird.
Aber habe ich daran geglaubt ? Ehrlich gesagt: Nein – nicht zu 100 %, auch nicht zu 80 % !!
Du bist die Größte – mein weiblicher Roger Bannister !! ♥️✨ Du bist einfach unglaublich .
Ich danke Dir von Herzen, dass Du diese Kraft und Liebe besitzt und uns vorlebst !!
Einfach nur wow Frauke
Claudia Schmidt
29. Mai 2025 at 15:08Wow,das ist so schön, ich freue mich schon mit Dir auf das Einrichten, herzlichen Glückwunsch,Liebe Grüße Claudia
Anna
29. Mai 2025 at 17:45Danke fürs Aufschreiben. Ich hab geweint.
Freu mich voll für dich und danke danke danke fürs Aufzeigen der WAHRHEIT ❤️❤️❤️❤️❤️❤️❤️
Agape
3. Juni 2025 at 23:29Liebe Joanna, jetzt greife ich mal vorsichtig voraus: einen Artikel mit Umzugshacks von Dir fände ich mega! Du weißt bestimmt am besten, wie man alles ein- und wieder auspackt, und wie die ganzen Sachen, die man so hat, am effizientesten und sichersten dort landen, wo man sie braucht; und was man dann überhaupt noch will! Also was man denn alles eigentlich noch mitnimmt, wenn es alle paar Jahre wieder Übersiedeln heißt. Darüberhinaus … danke ich Dir so sehr für Deine ✝️♥️⚓️
Ani
5. Juni 2025 at 20:59Wunderbar! Liebe den Namen!