„Dann machen wir noch Stuck an die Wände, das geht bestimmt schnell.“
„… Und was sie nicht ahnte, war die Tatsache, dass man dafür die Wände erst erst schleifen, dann spachteln, dann nochmals schleifen, dann grundieren, dann Leisten ankleben, dann diese verspachteln, dann diese wiederum schleifen, dann streichen lassen müsste und es würde ganz bestimmt nicht schnell gehen.“
In den letzten drei Monaten betreute ich eine Baustelle und bewohnte gleichzeitig eine weitere.
Wochenlang stieg ich morgens als Erstes über die Farbeimer und Werkzeugkoffer, kochte anschließend auf dem Fußboden des Badezimmers Tee und fuhr zum Headquarters, um dort ebenfalls über die Farbeimer und Werkzeugkoffer zu steigen.
Ich reinigte nicht nur mein Gesicht, sondern auch meine meine Tassen in der Badewanne und hatte gleichzeitig das Gefühl, dass eine feine Schicht Baustaub sich sofort wieder auf beides legte.
Die Küchenarbeitsplatte lagerte im Wohnzimmer, im Schlafzimmer standen Schubladen mit Mixer und Bialetti, der Herd und Spüle dafür im Flur und die Kartoffeln lagerten wo?
Im Bad. Logisch.
Living the Glam.
Selbstverständlich mag jeder einen anderen Stil, der eine kann kaum atmen, wenn viel Kram herumsteht, während ein anderer den Raum erst dann als gemütlich empfindet, wenn keine 50cm leer bleiben.
Der eine häuft Besitz an, ein anderer kuratiert ihn, der eine liebt es monochrom, der andere bunt.
Deshalb ist die Definition von „schön“ sehr individuell und Ästhetik nur bedingt allgemein gütig.
Und dann ist das Ganze zusätzlich noch budget- und platzabhängig:
Die Schere zwischen „Wenn ich könnte, dann würde ich… eine Wand mit Grünpflanzen/zwei Sessel von Paolo Piva für Wittmann/ein Werk von George Condo“ und „Wohin mit dem Bügelbrett?“ ist nun mal groß.
Da ich allerdings weiß, dass viele meiner Leser einen ähnlichen Stil wie den meinen mögen, führe ich euch nach und nach durch die einzelnen Räume meiner neuen Wohnung, denn ach, ich bin so in love!
Habe ich schon erwähnt, dass ich so ganz und gar verzückt und begeistert und ich-kann-es-mir-nicht-schöner-vorstellen bin?
Für die Wände meines Schlafzimmers habe ich den maximalen Aufwand betrieben, unzählige Farbmuster unterschiedlicher Hersteller bestellt, gemischt und wieder verworfen:
Meine Vision für diesen Raum war eher ein Mood denn ein bestimmter Farbton.
Herausgekommen ist „Belgian Elegance meets Parisian Chic“ und ist so unbeschreiblich moody, elegant, zurückhaltend und calming, morgens eher ins Graue, am Nachmittag etwas wärmer – es ist eine individuelle Mischung aus Grey Ashes und Moon Light von Flamant)
Bin dermaßen begeistert, dass ich alle 15 Minuten ins Schlafzimmer gehe, um die Farbe fasziniert anzustarren und eventuell habe ich seitdem jeden Morgen meine Bettwäsche gesteamt (THAT‘S the Level of Begeisterung).
Ich kann mich nicht erinnern, dass ich von einer Stimmung, die durch einen Farbton entstanden ist, jemals so hingerissen war.
Vielleicht biete ich Führungen und wir stehen dann gemeinsam mit offenem Mind da und sagen Dinge wie „Wow.“
Und dann sagen wir eine Weile nichts und dann wieder „Wow.“
Für den halbrunden Erker gestaltete ich eine – kostengünstige – Lösung mit Lampen in unterschiedlichen Höhen, die pure Leichtigkeit widerspiegeln.
Dazu blütenweiße Bettlaken, ein grauer Morgen im Februar, nackte Füße auf dem alten Fischgrätparkett, das bei jedem Schritt gemütlich knarzt, dampfender Tee in der Tasse, der sanfte Farbton der Wände gleicht dem langsam heller werdendem Himmel, der Raum strahlt unaufdringliche Eleganz und Ruhe aus.
Alles andere verlinke ich für euch nachfolgend:
1. Bett (weil man auf Boxspringbetten wie eine Königin schläft: HIER
2.Paris Bild: HIER
3. Paris Bild: HIER
4. Bettwäsche (weil Luxus-Hotels immer nur reines Weiß verwenden): HIER
5. Verdunklungsrollos (Weil der Schlaf in der Dunkelheit sich nachweislich besser erholt):HIER
6. Tissue-Box (weil ich diese Lösung gleichzeitig stylish&fresh finde): HIER
7. Beistelltische (weil die schwarzen aus dem Programm genommen wurden und nur noch hier erhältlich sind): HIER
8. Lampen (weil excuse meee, wie artsy sieht das aus? Ich habe gestern noch eine fünfte dazugehängt, aber auch zwei sehen schon toll aus!): HIER
9. Vase (Weil nicht jeder Zeit, Lust und Möglichkeit hat, in Vintage-Shops zu stöbern):HIER
10. Vase: HIER
11. Kabelbox (weil Kabelsalat immer hässlich ist):HIER
12. Kissenfüllung (weil Kissen nach Jahren oft unschön flach werden, aber das fluffig-feste Gefühl Gold wert ist): HIER
13. Steamer (Weil eure Bettwäsche in 3 Minuten wie im feinsten Hotel aussieht und gleichzeitig desinfiziert wird): HIER
14. Melatonin Spray (Weil man damit in Sekundenschnelle eingeschlafen ist): HIER
Nur auf meinen Fotos zu sehen:
Schwarzes Metallregal: HIER
Acryl Tablett (weil sich Tee/Kaffee ans Bett damit perfekt servieren lässt): HIER
Zum Steamer:
Ist es überflüssig, seine Bettwäsche morgens zu steamen?
Klar.
Ist es luxuriös?
You bet.
Obendrauf ist der Steamer das ultimative genial Tool für jeden, der morgens noch schnell die Bluse glattbügeln will: In Sekundenschnelle heiß, kein Aufbauen von Bügelbrett&Co. nötig.
Durch den heißen Wasserdampf duftet die Kleidung und Bettwäsche wieder frisch und gerade Rüschen-, Falten- und Detailreiche Kleidungsstücke sind damit ein Kinderspiel.
Ich schwöre schon seit vielen Jahren darauf.
Ich bin nicht besonders stolz drauf, aber selbst ein Morgen mit Kopfschmerzen ist in diesem Schlafzimmer schön ;).
Für euch getestet.
Liebesgrüße
Joanna
Susanne Naumann
15. Februar 2022 at 19:34Wunder-, wunder, wunderschön! Traumhaft schön! Alles. Ich lerne gerade wie verrückt, bin aber noch in der Unsicherheitsphase. Das heißt, ich sehe bei dir, wie schön es genau so ist, wie du es machst. Du machst es immer so, dass man weiß, es kann nur so und nicht anders sein. Ganz genau so. Das kann ich nicht, ich bin noch unsicher beim Gestalten), aber ich kann es erkennen, wenn ich es sehe – das ist auch ganz viel wert und ich bin stolz darauf!
Einen wunderschönen Abend!
Susanne
Joanna
16. Februar 2022 at 8:05Danke für das liebe Kompliment ❤️!
Das ist alles auch bei mir oft genug ein Ausprobieren ;).
Man muss das maximal spielerisch und ohne jeglichen Anspruch tun – und sich manchmal viel Zeit lassen ;).
Susanne Naumann
15. Februar 2022 at 19:42Aber halt – was ich gerade sehe, als ich die Kissenfüllung nachschaue: Hast du vielleicht schon einmal ein Kopfkissen mit einer Füllung im Verhältnis 60 oder 70 % GänseDAUNEN und nur 30 oder 40% GänseFEDERN in den Arm genommen und gedrückt? Eventuell – um der unübertroffenen Kombination von Festigkeit und wonniger Weichheit willen – sogar als Dreikammerkissen verarbeitet, dh. die Federn extra eingenäht im Kern und drumherum dann die Daunen? Für mich ist das der ultimative Luxus.
Joanna
16. Februar 2022 at 8:02Nein, aber vielen Dank für diesen Tipp!
Werde ich garantiert tun!
Kristina
15. Februar 2022 at 19:48Ich hab mich das schon bei deiner Story dazu gefragt: muss man die Bettwäsche abziehen, um den Steamer zu benutzen? Ich liebe frisch gebügelte Bettwäsche, aber das hält ja meistens nicht so lange vor…
Joanna
16. Februar 2022 at 8:06Nein, keinesfalls!
Einfach direkt aus den Bettwaren, danach ordentlich lüften, aber das tut man morgens sowieso ;).
Ich mache mal eine Instagram-Story „In Benutzung“, weil das schon einige gefragt haben ;).
Suse
16. Februar 2022 at 13:20So unfassbar schön, liebe Joanna!
Mich würde sehr interessieren, wie man so viele Lampen nebeneinander an der Decke anbringt. Ich finde die Idee nämlich ganz zauberhaft!
Liebe Grüße
Suse
Joanna
16. Februar 2022 at 14:24Das geht so:
1. Handwerker anrufen.
2. Sagen: „Bringen Sie diese vier Lampen nebeneinander an einem Schalter an.“
3. Fertig ;).
Hab gestern noch eine fünfte aufhängen lassen, weil es noch stimmiger ist :).
Genia
15. Februar 2022 at 20:54Habe ich es richtig verstanden: du bügelst (steamst) jeden Morgen dein Bettzeug?? – wow
Joanna
16. Februar 2022 at 8:07Ha,ha, zumindest ein paar Mal/Woche.
Und hätte mir das jemand gesagt, als ich noch Kinder hatte: No words.
Heidemarie Walter
15. Februar 2022 at 21:42Wundervoll!
Joanna
16. Februar 2022 at 8:07Danke!
Susanne Naumann
16. Februar 2022 at 7:22Und weißt du, was auch noch zu dem ganz Besonderen an deinem Stilgefühl gehört? Dass du das Wesen der Dinge erkennst! Deshalb lebt bei dir nämlich alles so auf! So vergewaltigst du zum Beispiel die Seele einer Wohnung nicht in etwas möglicherweise ebenfalls Schönes, aber ihr Wesensfremdes, sondern lässt sie ganz sie selbst sein. Das zeigt sich schon am Titel dieses Posts: „French Chic Altbau-Apartment“. Du hast den Loft Loft sein lassen und genauso hast du, als noch gar nichts da war, das Eigentliche an dieser neuen Wohnung gesehen und lässt sie jetzt strahlen. Du erkennst sogar die Fähigkeiten eines Badezimmers, das auf den ersten Blick für viele Menschen nur Nachteile hat, und denkst an den Spirit eines Spa-Luxushotel-Badezimmers, das dich aufnimmt und dir einen Schutzraum gibt, in dem du dich ganz dir selbst widmen kannst. ( Ich nehme an, so ähnlich machst du es auch mit den Menschen, die dir begegnen. Du stülpst ihnen nicht eine fremde Schönheit über, sondern siehst die Schönheiten in ihnen, die sie vielleicht nicht einmal selbst sehen können.)Diesen Blick für das Wesen der Dinge haben nicht so viele Menschen und in meinen Augen ist das das Geheimnis der ganz großen Stylisten.
Ich wünsche dir einen wunder-, wunderschönen Mittwoch!
Susanne
Joanna
16. Februar 2022 at 8:17Oh Gott, jetzt muss ich vielleicht ein bisschen weinen…
Das ist eins der schönsten Dinge, die jemals jemand zu mir gesagt hat ❤️!
Michaela
16. Februar 2022 at 8:03Wunderschön. Vielen Dank, dass Du es mit uns teilst.
(Der Steamer ist bestellt …. )
Joanna
16. Februar 2022 at 8:28Danke dir!
Petra von FrauGenial
16. Februar 2022 at 15:27Anderen genügt eine Baustelle, und Du stemmst direkt mal zwei…bestimmt sind da noch weitere Baustellen, die Du uns bislang vorenthalten hast und wir von der Schönheit umgehauen werden. Das Schlafzimmer haut mich ja schon mal direkt um.
Joanna
16. Februar 2022 at 17:17Vielen Dank, liebe Petra ❤️!
Constanze
16. Februar 2022 at 16:59Liebe Joanna,
abgesehen davon, dass natürlich alles wunderwunderschön ist – danke, dass Du wieder mehr Blogbeiträge machst, das ist so viel schöner als Insta!!
Vielen Dank für Deine schönen Texte und Bilder!
Constanze
Joanna
16. Februar 2022 at 17:17Danke, liebe Constanze!
Birgit Rühs
19. Februar 2022 at 20:55Liebe Joanna,
es macht mir immer wieder Freude in Deinem Blog vorbei zu schauen. Seit Jahren verfolge ich die neuesten Beiträge und staune über Deine Kreativität…Deine Ideen…..einfach nur schön, mit wie viel Liebe, Spass am Detail und Atmosphäre jemand sein Leben geniesst. Mehr denn je braucht es so positive Menschen wie Dich……in einer immer egoistischer werdenden Gesellschaft
Liebe Grüsse
Birgit
Joanna
21. Februar 2022 at 10:13Danke für diese wunderschönen Worte, liebe Birgit!
Tina
20. Februar 2022 at 7:59Liebste Joanna,
ein Traum! Ich bin vollkommen geflasht!
Kannst du verraten, woher die schwarzen, filigranen Stehlampen sind?
Liebe Grüße, Tina
Joanna
21. Februar 2022 at 10:14Die Lampen sind von Lumina :).
Marie
23. Februar 2022 at 15:17Liebe Joanna,
dein neues Schlafzimmer ist wunderschön geworden und eine große Inspiration für meinen nächsten Umzug!
Ich habe noch eine Frage: Wo ist das tolle schwarze filigrane Sideboard/Regal her? So eines suche ich schon lange.
Ganz lieben Dank 🙂
Marie
Joanna
24. Februar 2022 at 7:47Habe ich eben noch verlinkt, danke für die Erinnerung.
(unten bei der Aufzählung)
Marie
3. März 2022 at 13:29Vielen lieben Dank! 🙂
Tine
31. März 2022 at 14:58Liebe Joanna,
das Bett ist wunderschön, ich bin schon lange auf der Suche nach etwas schlichtem und könnte mir das sehr gut in unserem Schlafzimmer vorstellen. Ist es denn tatsächlich das verlinkte Boxspringbett ? Das Kopfteil sieht beim Anbieter viel höher aus, als bei dir im Schlafzimmer.
Liebe Grüße
Tine
Joanna
1. April 2022 at 9:30Mein Bett ist von Treca Interiors und liegt preislich beim ca. 10fachen.
Das kann ich auch nicht direkt verlinken, weil es immer auf Bestellung individuell gebaut wird.
Mein Verlinkten ist eine sehr gute und bequeme Alternative, die ich für ein anderes Objekt bestellt habe – darauf schläft es sich ebenfalls ganz wunderbar.