Eure Resonanz auf dem Blog und auf den Social Media-Kanälen zu meinem ersten Text über Ernährung war enorm groß, danke für eure Kommentare, eure geposteten und verlinkten Salatkreationen (und Bilder von dieser Schokoladen-Torte, was mich ebenso gefreut hat) und eure Begeisterung darüber.
Die Kraft der Inspiration erstaunt mich selbst nach mehr als einem Jahrzehnt Liebesbotschaft jedes mal auf’s Neue.
Jemand kommentierte unter dem letzten Post, dass meine allgemeinen Aussagen irritierend seien, schließlich wüsste man das alles bereits als langjähriger Liebesbotschaft Leser.
Ich poste grundsätzlich nie etwas unüberlegt, aber gerade bei solchen wichtigen gesundheitlichen Themen halte ich es für meine wichtigste Verantwortung als Publizistin, ausreichend und immer wieder auf die Grundlagen hinzuweisen.
Ich habe eine große Reichweite und schreibe für eine weitgefächerte Ziel- und Altersgruppe.
Obendrauf kann ich die Texte nicht nur für meine Leser einschränken – sie sind via Google auch für jeden einmaligen Besucher einsehbar.
Deshalb auch hier zunächst das Wichtigste vorab, bevor ich genauer auf die einzelnen Lebensmittel eingehe:
Weil Ernährung einerseits so grundlegender Bereich im Leben (wir müssen schließlich irgendwas essen, richtig?) und andererseits so belegt von Regeln und Normen ist, besteht mein größter Wunsch darin, dass ich euch die Freude und einen fast kindlichen Spaß daran (wieder)schenke.
Ich möchte, dass ihr zum Essen eine entspannte, genußvolle und gute Beziehung habt – keine stressige, komplizierte, schuldbeladene, die voll mit „Must eat.“ und „Darf ich auf keinen Fall essen.“ ist.
Wenn du dich normalerweise pflanzenbasiert und bewusst ernährst, aber nicht mal mehr bei einem Date mit Genuss in einen Burger beißen kannst, oder keine Pommes beim Fast Food-Restaurant bestellen kannst, weil du genau weißt, dass darin kaum Nährstoffe enthalten sind (was stimmt), wenn du keinen Pizzaabend mit Freunden mehr genießen kannst (weil du deine Anzahl an Kalorien für heute schon „verbraucht“ hast oder innerlich das Essen in „gut“ oder „schlecht“ einordnest) oder ein Stück Schoko-Sahne-Geburtstagskuchen nicht mit dem größtmöglichen Vergnügen zelebrierst (weil es für dich „Sünde“ ist), wenn du dein Essen dauerhaft so klein portionierst, dass du nur noch Mengen essen kannst, die dir nicht die nötige Energie liefern und ein Hungergefühl dein ständiger Begleiter ist, dann hast du innerlich bereits Ver- und Gebote aufgestellt und hast ein gestörtes Verhältnis zum Essen.
Schon haben wir einen neuen Regeln-Katalog, so schnell kann’s gehen.
Woran du ebenso merkst, dass du ins Extreme driftest?
Du verurteilst innerlich alle, die sich nicht so ernähren, wie du glaubst, dass es „Das Richtige“ wäre („Wie kann man nur“).
Don’t get me wrong:
Ich rede nicht davon, dass man alles wahllos in sich hineinstopft, was einem „schmeckt“.
DAS HABE ICH NICHT GESAGT.
Ich spreche von einer solchen Wertschätzung deines Körpers und einer solchen Liebe für deine Person und für dein Leben, dass du die besten Voraussetzungen dafür schaffen möchtest, dass du bis ins hohe Alter fit, leistungsfähig und gesund bleibst.
Du machst das für dich, deine Familie und Freunde und alle Menschen, die dich noch lieben und brauchen werden.
Bitte esse keinen Dreck (wir brauchen dich noch sehr lange hier) – aber werde nicht religiös dabei.
Weil Ernährung so eng mit dem Aussehen verbunden ist, nutzen es einige zum Zwecke des Gewichtsverlustes.
Darin ist nichts an sich verkehrt, denn Übergewicht kann ebenso Krankheiten verursachen.
Bedauerlicherweise stellt allzuoft das, was man auf Social Media-Kanälen als Schönheitsideal feiert, bereits Mangel- oder Unterernährung da und die Anzahl der Kalorien, die man bei den vielen „What I Eat in a Day.“- Videos sieht, ist alarmierend gering.
Erst vor wenigen Wochen hat eine der bekanntesten deutschen Fitness-YouTuberinnen ihre Essstörung publik gemacht.
Einige Influenzer hungern sich buchstäblich schlank und betreiben damit Raubbau an ihrem Körper, ihrer Gesundheit und ihrer Zukunft – werden jedoch weiterhin als „Body Goals“ gefeiert.
Und zu den Portionsgrößen:
Exakt dieselbe Menge an Nahrung kann für den einen Übergewicht und für den anderen bereits gesundheitsschädigende Unterernährung bedeuten.
Jeder Körper verwertet Kalorien anders, hat andere genetische Voraussetzungen, unterschiedliche Tagesabläufe, Muskelmasse, Arbeits- und momentane Lebenssituation (z.B. während der Stillzeit, einer Herausforderung, einer Wachstumsphase), usw.
Das sind alles sehr wichtige Komponenten und deshalb würde ich keinem empfehlen, sich jemals nach der Menge dessen zu richten, was jemand anderes so in a day eats.
Weil aber das Bewusstsein darüber, was dem Körper Energie liefert und nachweislich (!) die meisten westlichen Krankheiten (Herzerkrankungen, Krebs, Diabetes, Bluthochdruck) vorbeugt, heilt und teilweise sogar rückgängig machen kann, bei den meisten von uns kaum vorhanden ist, müssen wir ein bisschen darüber reden.
Es ist nie zu spät:
Unser Körper ist ein solches Wunderwerk, dass er sich tatsächlich innerhalb relativ kurzer Zeit von der miesesten Ernährung erholen kann und eine Ernährungsumstellung wirkt sich jederzeit positiv aus.
Selbstverständlich gibt es Lebensmittel mit mehr Nährwert und mit weniger Nährwert.
Das ist der interessante Teil des Ganzen.
1. Nicht alles auf Ein Mal und Sofort.
Ihr müsst nicht sofort alles über den Haufen werfen, was ihr bisher gegessen habt – schon kleine Anpassungen haben einen großen Effekt.
Ganz im Gegenteil ist eine radikale Umstellung für den Körper gar nicht so einfach zu meistern und ich würde immer eine schrittweise Annäherung empfehlen.
Bauchschmerzen kann keiner währenddessen brauchen.
Bitte verzichte nicht von Heute auf Morgen auf Zucker und Weißmehl, streiche Fleisch und Milch gänzlich vom Speiseplan und trinke nur noch Wasserkefir und das alles innerhalb von einer Woche.
Immer Schritt für Schritt.
2. Zuckerkonsum.
Überschüssigen Zucker wandelt der Körper in Fett um und nach den Vorteilen vom Zuckerkonsum gefragt, schweigen die Ärzte betreten.
Es gibt keine.
Der gesundheitlichen Nachteile gibt es dagegen viele.
Zuckersucht is real und „Iss einfach weniger Süßes.“ hilft bei keiner Droge.
Wie bei allen anderen Drogen geht ein Zuckerverzicht deshalb mit Entzugserscheinungen wie Kopfschmerzen, Heißhunger, Konzentrationsproblemen und Müdigkeit einher – keiner kann mir erzählen, dass das angenehm ist.
Das Wissen, von einem Lebensmittel abhängig zu sein, ist noch viel unangenehmer.
Ich verurteile keinen wegen seiner Lust auf Süßes, denn ich liebe Simones Kuchen, die Törtchen der örtlichen Pattiserie an manchen Wochenenden, meine handgemachten Pralinen vom Wochenmarkt, ab und zu einen Feierabend-Cocktail und die Bowl mit Häagen-Dazs.
Nichts davon findet allerdings täglich statt.
Softdrinks, Ketchup oder fertige Soßen (diese enthalten ebenfalls viel Zucker) konsumiere ich selten.
Ganz auf Zucker verzichten möchte ich also nicht – aber mir persönlich hat es enorm geholfen, die empfohlene Zuckermenge von 25g/Tag ein mal abzuwiegen und abzumessen.
Ich musste es förmlich vor mir sehen, denn das hat mir schlagartig ein Bewusstsein darüber geschenkt, wie wenig das tatsächlich ist.
Seitdem kann ich einfacher widerstehen und gehe damit bewusster um.
Ich muss nicht JEDEM Impuls nach etwas Süßen nachgeben.
Strickte Verbote halte ich persönlich für kontraproduktiv (dann will man es erst recht).
So sehr ich also von einem entspannten Verhältnis ohne Verbote spreche, bei Zuckerkonsum geht es nicht ganz ohne Selbstdisziplin.
Nun musst du für dich selbst entscheiden, ob du ohne Zucker leben willst oder eben nicht.
Ganz egal, ob du es nun praktisch angehst oder überhaupt nicht:
Wenn du etwas Süßes isst, dann genieße es wenigstens maximal.
Eine ganze Tüte Karamell Popcorn bei einem Netflix-Marathon zu verputzen und danach schlechtes Gewissen zu haben, ist die mieseste aller Möglichkeiten.
Freue dich darüber.
Mache es einfach nicht täglich.
3. Wenn dir Gesundes nicht schmeckt.
Geschmacksverstärker im Überfluss, alles übersalzen und überzuckert: Die Wahrheit lautet, dass die Geschmacksnerven vollkommen überstimuliert und pervertiert sind.
Oft genug schmeckt einem dann die pflanzenbasierte, vollwertige Kost tatsächlich nicht.
Wir sind so sehr auf die industrielle Zucker-Fett-Weißmehl-Esskultur gepolt und oft genug ist es auch sehr satisfaying.
(Wer das Gegenteil behauptet, lügt. Oder habt ihr schon mal ein Vollkorn-Croissant gegessen? Warum nicht? Weil es nicht schmeckt.)
Hier musst du dir bewusst machen, dass es sich um eine Störung deines Geschmackssinns handelt.
Wenn jemand ständig sehr, sehr laute Musik hört, wird er die normale Lautstärke als zu leise empfinden.
Genau das passiert mit deinem Geschmackssinn.
Geschmack ist WIRKLICH Gewöhnungssache und leicht zu trainieren.
Studien sagen, dass man ein Lebensmittel mindestens 10-20 Mal probieren muss, um es zu mögen.
Du musst nichts erzwingen, musst aber genau so wenig akzeptieren, dass du etwas nicht magst, wenn du es gerne mögen willst.
Ich verspreche dir:
Je öfter du selbst kochst und vollwertige, nicht verarbeitete Lebensmittel verwendest, umso schneller wird sich dein Geschmack umstellen.
Du wirst viel mehr Nuancen herausschmecken und insgesamt mehr Genussfreude an Nahrungsaufnahme erleben.
Jede Mahlzeit wird für dich ein zu einem Fest der Aromen und Geschmäcker.
Du musst natürlich nicht ALLES mögen, aber die Dinge, die dir gut tun, würde ich aktiv angehen und nicht von vornherein ablehnen.
Du kannst mir glauben, dass es sich dann zum Positiven ändern wird.
Pro-Tipp bei pflanzlicher Milch:
Verzichtet man einige Tage lang komplett auf Kuhmilch, gewöhnen sich die Geschmacksknospen erstaunlich schnell um.
Hafermilch z.B. schmeckt mir seitdem nun WIRKLICH besser in meinem Kaffee.
Ich kann auch weiterhin Kuhmilch trinken, wenn keine andere da ist, bevorzuge mittlerweile aber die pflanzliche Alternative.
Meine griechischen Joghurt habe ich gegen die pflanzliche Kokos- und Mandelvariante getauscht, die beide fantastisch schmecken.
Außerdem glaubte ich mein ganzes Leben lang, dass ich keine Nüsse mag, nachdem ich aber von den überragenden Vorteilen für meine Gesundheit gelesen hatte, fing ich an, eine kleine Menge in meine täglichen Mahlzeiten zu integrieren. Jetzt liebe ich den Crunch.
(Nur Nougat ist weiterhin nicht lecker.)
Natürliche Geschmacksverstärker sind z.B. Parmesan, getrocknete Tomaten, Umami und Sardellen.
Wenn die Pastasoße oder das Ofengemüse lahm schmeckt, dann kannst du diese dazugeben.
4. Daily Foods für Energie, Gesundheit und langes Leben.
Krankheiten vorbeugen und/oder heilen, Alterungsprozesse verlangsamen, lange leben – all das erreicht ihr mit einer täglichen oder zumindest häufigen Dosis dieser Lebensmittel.
Bitte denkt auch hier daran, alles ernst nach und nach verstärkt in euren Speiseplan einzuführen, um den Körper langsam an die Umstellung zu gewöhnen.
1. Hülsenfrüchte.
Bohnen und Linsen gehören zu den gesündesten Lebensmittel überhaupt.
Getrockene Bohnen und Linsen nicht nur günstiger, sondern schmecken viel aromatischer als die Dosenvariante.
Diese müsst ihr die Nacht zuvor im Wasser einweichen – ich habe immer eine Sorte Linsen oder Bohnen, die ich für den nächsten Tag einweiche.
Es gibt sehr viele bunte, fantastisch schmeckende Linsen- und Bohnensorten.
Die große Auswahl findet ihr nicht alle beim Discounter, sondern in Bio-Märkten, ausländischen Supermärkten und Feinkostabteilungen.
Da der Magen/Darm-Trakt manchmal empfindlich auf Bohnen und Linsen reagiert, ist eine schrittweise Umstellung ratsam.
Ihr könnt Bohnen in Minestrone, Hummus, Chili sin Carne, Currys, Salaten, Styr Fry, Suppen, Füllungen für Tacos&Co, Eintöpfen, usw. einsetzen.
2. Frische Beeren.
Beeren sind eins der Top Brain-Foods und wenn ihr eure Gehirnleistung verbessern und auf die Dauer auf einem hohen Level halten wollt (und wer will schon vergesslich werden?), dann sind frische Beeren, möglichst in Bio-Qualität, das Beste überhaupt.
Zum Glück sind wir gerade saisonal gut aufgestellt, denn Bio-Beeren sind zur Zeit sogar regional erhältlich.
Der neueste „natural cereals“ TikTok-Trend besteht aus Beerenobst, das mit Kokoswasser aufgegossen und aus einer Schüssel gelöffelt wird – ähnlich einer Schale Cornflakes am Morgen.
Das mag für die Amerikaner lifechanging sein, weil sie generell zu süß frühstücken und einige von euch wundern sich, was daran besonders sein soll.
Dennoch: Eine große Schale Beerenobst am Morgen kurbelt die Verdauung an, steigert das Energieniveau und enthält viele Vitamine, Spurenelemente und Antioxidantien. Besser kann man seinen Tag kaum starten.
Das Kokoswasser hebt die Aromen der Beeren auf eine feine Art hervor und gelöffelt ist eine solche Schüssel schnell.
Dieser Tipp mag bei einer 5-köpfigen Familie eher kostspielig sein, ich gebe es zu.
Vielleicht kann man stattdessen weniger Fleisch kaufen und in frische Beeren investieren.
Oder zumindest einen Smoothie mit der TK-Variante zubereiten.
Meine Natural Cereals-Bowl esse ich übrigens zusätzlich zum üblichen Frühstück aus Bio-Eiern, Avocado-Broten, Matcha Latte oder Cappuccino.
Beeren könnt ihr pur oder bei Frühstücksbowls, Salaten, Pancakes, Waffeln, Porridge, Nachspeisen, etc. einsetzen.
3. Kreuzblüttler.
Zu den Kreuzblüttlern gehört Gemüse wie:
– Grünkohl, Blumenkohl, Brokkoli, Rotkohl, Weißkohl, Schwarzkohl, Rosenkohl, Wirsing, Spitzkohl,
– Grünes Blattgemüse wie Pak Choi.
– Intensiv schmeckende grüne Blattsalate wie Rucola,
– Knollen wie Kohlrabi oder Maca,
– Kresse, Rettich und Radieschen.
All diese Sorten haben immense gesundheitliche Auswirkungen, aber Brokkoli und Blumenkohl sind Spitzenreiter in Vorbeugung von Krankheiten.
Neben Proteinen, Kohlenhydraten und Ballaststoffen enthalten sie viele Vitamine, Folsäure, Eisen, Kalzium Selen, Kupfer, Mangan, Zink und Senfölglykoside.
Sie sind wichtig für Darm-Gesundheit, gelten als natürliches Detox, machen schöne Haut und schützen vor Herz-Kreislauferkrankungen, altersbedingten Augenproblemen und gegen Krebs:
Vor allem Brokkoli ist Spitzenreiter in Sachen Vorbeugung gegen Brustkrebs, weil sein Verzehr einen Östrogen-Typ, der vor Brustkrebs schützt, massiv erhöht.
4. Grünes Blattgemüse.
Spinat, Feldsalat, Eichblattsalat, Chinakohl, Kresse, Dill, Basilikum, Majoran, Oregano, usw.
Wildkräuter gehören ebenfalls dazu: Löwenzahn, Sauerampfer, Barlach, Brennnessel, etc.
Grünes Blattgemüse kräftigt das Immunsystem, vertreibt aktiv Viren und Bakterien und hat Anti-Aging-Eigenschaften, weil es ein hervorragender freie Radikale-Fänger ist.
Die Bitterstoffe und bioaktive Substanzen hemmen Entzündungen und wirken wie ein Langzeit-Zellschutz, Chlorophyll reinigt das Blut und kann bösartige Tumore auflösen, zahlreiche Spurenelemente und Mineralien wie zum Beispiel Kalzium, Kalium, Magnesium, Phosphor, Natrium, Mangan und Zink fördern die Gesundheit und steigern die Gehirnaktivität (deshalb toll morgens im Smoothie oder mittags im Salat).
Das sind nur einige der immensen positiven Auswirkungen des grünen Blattgemüses – eine tägliche Portion ist also unbedingt notwendig.
5. Leinsamen.
Der Leinsamen ist eine Heilpflanze und wirkt abführend, entzündungshemmend, krampflösend und schmerzstillend auf den Körper.
Die kleinen Samen sind reich an Omega 3-Fettsäuren und haben damit einen schützenden Effekt auf Herz und Kreislauf, unterstützen die körpereigenen Abwehrzellen und die Hirnfunktion und haben eine positive Wirkung auf Blutgefäße und den Cholesterinspiegel.
Außerdem haben Leinsamen eine krebshemmende Wirkung, entgiften den Körper, sind reich an Eisen, Kalzium, Magnesium und Eisen und an den Vitaminen B1, B2, B6, E und Folsäure.
Empfohlen ist eine Menge aus 1-2 EL täglich (geschrotet verwertet der Körper besser).
6. Nüsse.
Neben leicht verwertbarem Eiweiß und den gesunden ungesättigten Fettsäuren enthalten Nüsse die wichtigsten B-Vitamine, Vitamin E, Kalzium, Magnesium, Phosphor, Eisen, Zink und Selen – und zwar in hoher Dosierung.
Werden sie beispielsweise als Ersatz für rotes Fleisch und Eier gegessen, sinkt das Risiko für Entzündungen deutlich.
Herz-Kreislauferkrankungen stehen oft in Zusammenhang mit Entzündungsprozessen.
Täglicher Nusskonsum schützt vor Arteriosklerose und damit auch vor Herzinfarkt und Schlaganfall
Dass Nüsse daneben auch die Konzentration sowie Merkfähigkeit fördern, also ein natürliches Gehirndoping leisten, habe ich bereits im letzten Text geschrieben – aus diesem Grund steht bei mir während der Arbeit seit Kurzem täglich eine Schale mit Nüssen auf dem Tisch.
7. Gewürze.
Gewürze sind viel mehr als nur eine wohl schmeckende Ergänzung beim Kochen, sie haben handfeste gesundheitliche Vorteile.
Ich könnte unzählige aufzählen, aber Kurkuma is The Shining Star:
Es wirkt entzündungshemmend, schützt vor Herzerkrankungen und verbessert die Leberfunktion.
Über gesunde Gewürze und ihre Wirkung gibt es z.B. HIER eine ausführliche Beschreibung, deshalb verzichte ich bei meinem Text auf diese.
8. Vollkorn.
Vollkorn enthält Ballaststoffe und B-Vitamine, fördert die Verdauung und sättigt besonders gut.
Außerdem versorgt Vollkorn den Körper mit wichtigen Mineralstoffen und Spurenelemeneten, wie zum Beispiel Calcium und Magnesium, Zink und Eisen und Vitaminen wie B12, etc.
Ihr müsst nicht auf eure Zimtteilchen verzichten, aber man kann einfach Pasta gegen Vollkornpasta und noch einfacher Reis gegen Vollkornreis austauschen.
Man kann gekochten Dinkel statt Cornflakes zum Frühstücksjoghurt oder Rhabarberkompott genießen oder gegarten Buchweizen unter seinen Salat mischen.
9. Fermentierte Lebensmittel.
Fermentation ist der einzige Vorgang, bei dem die Lebensmittel hinterher mehr Nährstoffe haben als zuvor, weil während dem Vorgang Vitamine, Enzyme und andere Umsetzungsprodukte gebildet werden, die im Gemüse ursprünglich noch nicht vorhanden waren.
Durch die Fermentation wird das Zellgewebe des Gemüses geöffnet, die wertvollen Inhaltsstoffe sind so besser zugänglich und das Gemüse wird besser verdaulich.
Das Immunsystem des Menschen wird zu 80% vom Magen-Darm-Trakt bestimmt, eine gesunde Magen-Darm-Flora ist notwendige Voraussetzung für ein gesundes Leben.
Die ausgewogenste Ernährung kann zu Mangelerscheinungen führen, wenn die Darmflora nicht gesund ist (!), und Fermentiertes ist ein echter Darm-Booster.
Kimchi, Miso und Kombucha gehören in asiatischer Kultur selbstverständlich zum Alltag, hierzulande sind Kefir, Joghurt, Sauerkraut und Apfelessig die bekanntesten fermentierten Lebensmittel.
Da ich weder täglich Sauerkraut esse, noch Apfelessig trinke, fand ich mit Wasserkefir eine hervorragende und einfache Methode, um die immensen Vorteile der Fermentation zu genießen:
Wasserkefir erinnert an eine natürliche, zuckerarme Limonade.
Hier produzieren die sogenannten Wasserkefir-Kristalle in etwa 2 Tagen ein prickelndes, probiotisches Erfrischungsgetränk, das man zusätzlich mit Wasser, Saft oder Kräutertee verdünnt trinken kann.
Die Wasserkefir-Kristalle halten bis in alle Ewigkeit, Amen und wachsen ständig, d.h. ihr könnt sie schon bald teilen und neue Kefirkulturen bilden.
Es ist also eine einmalige Anschaffung, die euch forever die Vorteile der Fermente beschert.
Ihr müsst nur noch ein Sieb besorgen, der nicht aus Metall ist.
Meine Töchter haben ihrem Wasserkefir-Kulturen Namen gegeben (Sofie-Marie und Karl-Güther), weil sie finden, dass man sich darum wie um ein Kind kümmern muss.
„Wie um ein Kind.“. Die haben echt keine Ahnung.
Natürlich kann man Gemüse selbst fermentieren, allerdings will ich keine Zeit dafür verwenden.
Deshalb bestelle ich wirklich großartige, sehr leckere und vielseitige Fermente vom Olaf Schnelles Manufaktur „Grünzeug“.
Der leidenschaftliche Wildkräuter- und seltene Gemüsesorten Gärtner macht solche fanatischen Fermente aus unterschiedlichen Gemüsesorten, dass ich selbst eine solche Auswahl gar nicht schaffen würde. Und teuer sind sie auch nicht.
(Das ist weder beantragte noch bezahlte Werbung, sondern nur meine persönliche Weise, Fermente in meinen Alltag zu integrieren.)
Unser Wasserkefir ist von HIER, wie man ihn ansetzt (kinderleicht!) erklärt dieses Video.
Fermentiertes Gemüse von „schnelles Grünzeug“ gibt es HIER.
10. Meerrettich + Sprossen.
Diese beiden Lebensmittel hatte ich nicht wirklich auf dem Schirm und integriere sie stärker in meinen Speiseplan.
Eine frische Meerettichwurzel bekommt ihr in gut sortierten Gemüseabteilungen und auf dem Wochenmarkt.
Sie schmeckt phantastisch lecker gerieben über belegte Brote, Rührei und Suppen (wenn sie z.B. mit einer Sahnehaube getoppt wurden).
Meerrettich gilt als natürliches Antibiotikum: antibakteriell, antiviral und entzündungshemmend und ist sogar Heilpflanze des Jahres 2021.
Die Konzentration der Vitamine und Mineralstoffe ist in Sprossen und Keimlingen meist ungefähr doppelt so hoch wie in ausgewachsenen Pflanzen, NDR und WDR haben darüber einen kurzen Beitrag veröffentlicht.
Ich selbst habe mich nicht an die Aufzucht der Sprossen gemacht, sondern kaufe sie vorerst fertig gekeimt im Bio-Markt und auf dem Wochenmarkt – sie kosten meistens unter 1,-€, schmecken lecker würzig und sehen hübsch aus.
Mit diesen neuen Food-Inspirationen ist meine Ernährungsreihe zwar vorerst abgeschlossen, sollte ich aber nun doch plötzlich mit Sprossenaufzucht beginnen – oder mit Fahrradfahren, Saunieren oder Eisbaden – werde ich euch auf dem Laufenden halten.,
Einige meiner Tipps stammen aus dem „How Not To Die„-Buch, ihr findet auch deutsche NDR-Beiträge darüber, wie lifechanging Ernährung ist, wie z.B. HIER und HIER.
Das ist zwar nicht ganz so fancy und ausführlich, aber dennoch informativ.
Ich freue mich auf eure Feedback und Berichte, ob ihr nun auch motiviert und inspiriert seid, etwas genauer auf eure Ernährung zu achten.
Darauf einen Wasserkefir!
Cheers!
Liebesgrüße
Joanna
Kim
26. Mai 2021 at 19:03Auch, wenn es eigentlich nichts Neues ist, ist es so viel inspirierender es bei dir zu lesen. Ich weiß nicht wieso, aber dein Blog versprüht so einzigartige Vibes, dass es richtig Spaß macht, sich zukünftig mit seinem Essen mehr zu beschäftigen. Danke 😀
Joanna
27. Mai 2021 at 7:36Deine Worte freuen mich so sehr, liebe Kim!
Genau das war meine Intention!
Es ist natürlich nichts weltbewegend Neues ;).
Petra
26. Mai 2021 at 19:54Danke Joanna! Sehr gut geschrieben, da bin ich zu 100% bei dir! Ich ernähr mich nach sehr ähnlichen Grundsätzen und mir gehts soso gut damit!!
So als Tipp von mir: Der Ernährungskompass von Bas Kast. Wird dir gefallen, falls du ihn nicht eh schon kennst.
Ganz liebe Grüsse
Petra
Joanna
27. Mai 2021 at 7:37Danke, kannte ich nicht ;)!
Kirsten
26. Mai 2021 at 20:36Liebe Joana,
wie immer sehr inspirierend, aber auch bissl viel Info auf einmal für mich. Das muss ich erst mal „verdauen“ und später vielleicht nochmal einzelne Teile lesen.
Ein Tipp noch, wie ich von Kuhmilch auf Getreidemilch umgestiegen bin: Ich hab beide gemischt und das Mischverhältnis nach und nach so geändert, bis ich irgendwann nur noch Getreidemilch getrunken hab.
LG Kirsten.
Joanna
27. Mai 2021 at 7:37Das war aber auch wirklich viel Input.
Wollte es nicht schon wieder auf einen dritten Teil aufteilen ;).
Nana
26. Mai 2021 at 22:24Liebe Joanna,
oh je, was hat der arme Leinsamen Dir angetan, gleich schrotten? Herzlich, Nana Nadelstreifen
Joanna
27. Mai 2021 at 7:37😉
Daniela H
27. Mai 2021 at 9:07Mal wieder auf den Punkt. Wolltest Du nicht dein bestes Rezept für Blumenkohl veraten? Ich warte schon so sehr drauf, weil ich Blumenkohl nicht mehr so mag, ich ihn aber gerne essen würde, weil gesund. Gemüse generell ist nicht so meins. Ich hab es mir tatsächlich mit einer Kur versaut und komme nicht mehr ran. Schade. Ich versuch es aber immer wieder. 🙂
Joanna
27. Mai 2021 at 9:16Ja!
Allerdings war dieser Text schon so ellenlang, dass es in einem extra Post kommt ;).
Und ich experimentiere gerade mit Brokkoli, also gibt’s gleich noch mehr Tipps.
Daniela H
27. Mai 2021 at 16:31Oh das freut mich sehr. Ich nehm alle Gemüse tipps die ich bekommen kann. ALLE. 🙂
Simone Paasch-Junkersfeld
27. Mai 2021 at 9:18Danke für den tollen Überblick!!!!
Joanna
27. Mai 2021 at 11:10So gerne!
Berna
27. Mai 2021 at 10:03Ich kann dir echt in allem zustimmen. Bin selbst immer wieder erstaunt, was die Lebensmittelindustrie jahrelang mit uns gemacht hat. Erst in den letzten Jahren hinterfragen wir viele Essgewohnheiten. Zucker ist echt eine reine Gewöhnungssache. Vor Kurzem habe ich versucht 10 Tage auf Zucker zu verzichten, damit ich wieder etwas distanzierter zu Süßigkeiten bin. Und es hat auch einiges bewirkt.
Liebe Grüße, Berna von coffee&flowers
Heike
27. Mai 2021 at 11:43Liebe Joanna,
vielen lieben Dank:-) für Deine Mühe und die ausführlichen Informationen. Ich werde sie immer wieder nachlesen. Da der Anbau von Avocados als nicht nachhaltig gilt, was ich bis vor kurzem nicht wusste (Rodung, Wasserkonsum für den Anbau): Hast Du hierfür noch eine Alternative für mich?
Herzliche Grüße
Heike
Joanna
27. Mai 2021 at 16:06Ich weiß doch nicht, was dir schmeckt ;)?
Heike
28. Mai 2021 at 12:21Avocados:-) (Scherz).Alles Vegetarische:-). Vielen Dank:-) und herzliche Grüsse
Heike
Anja
27. Mai 2021 at 13:54Welch eine wunderbare Zusammenfassung – vielen lieben Dank dafür! Schon länger habe ich einige diese Tips umgesetzt, mache mein Müsli selbst und schraube den Zuckerkonsum runter… Deine Tipps sind nochmal ein weiterer Reminder, was besonders gut für uns ist :-).
Joanna
27. Mai 2021 at 16:06Sehr gerne!
Petra von FrauGenial
27. Mai 2021 at 22:12So wertvoll. Durch Dich hebe ich Zwiebel, Kartoffelschalen und Co auf, taue sie ein und mache daraus Brühe. Mein Mann kauft neuerdings super gerne beim Asiaten ein. Da gibt es spezielle teifgefronene Nüsse, wieder auftauen, die wir inzwischen beim Netflix gucken, essen. Gesund vor allem auch für Haare und Nägel. Auch gärt mein Mann seit kurzem Zitronen in einem Behälter. Geben dann 2 Teelöffel dieses gegärten Wasser und etwas von der gegärten Zitrone in ein Glas und geben heißes Wasser dazu und hilft sehr gut bei der Verdauung. Und was meine Mutter mir mirgegeben hat und ich an meiner Tochter weiter gegeben habe: viel zu trinken. Manchmal kommt nämlich das Hungergefühl gar nicht vom Hunger, sondern vom zu wenig trinken am Tag.
Joanna
29. Mai 2021 at 13:32Ganz tolle Tipps, danke!
Nathalie
28. Mai 2021 at 11:51Es ist wirklich so !! Danke für die schönen Worte!! Es ist purer Luxus Deinen Blog jedesmal aufs Neue zu lesen und sich Inspirationen rausziehen !
Joanna
29. Mai 2021 at 13:32♥♥♥!!!
Eva
29. Mai 2021 at 0:31Ich habe schon so viele verschiedene Hafermilchsorten probiert und keine hat im Kaffee geschmeckt. Kannst Du mir bitte eine konkrete empfehlen? Bitte
Joanna
29. Mai 2021 at 13:33Ja, geht mir ebenso.
Uns schmeckt nur die Barista von Oatly.
Mandy
31. Mai 2021 at 10:23Das sieht so lecker aus;)
Caroline
2. Juni 2021 at 7:06Dein Text hat mich ganz glücklich gemacht – viele deiner Tipps sind schon lange Routine bei uns, der Wasserkefir wird sofort ausprobiert, aber vor allem werde ich meinen beiden Teenager-Mädels den Text mal ans Herz legen. Die ernähren sich zwar gar nicht sooo schlecht, aber leider ist in dem Alter alles was viel Zucker hat und/oder Fast Food ist unglaublich attraktiv und vielleicht hilft ihnen das, sich zwar mal zu gönnen, aber eben nicht dauernd.
Frau KatE.
2. Juni 2021 at 10:45Gleich mal Kichererbsen, Linsen und Sprossen gebadet! Danke, für diese liebevolle Inspiration, Joanna! Ich liebe das Kochen und esse gerne nach dem Prinzip „je BUNTer mein Teller, desto aromatischer und wertvoller“ – das bringt es gut auf den Punkt, finde ich. Denn die gehaltvollsten Lebensmittel hat die Natur leuchtend und farbig gemacht, wunderschön verlockend! Warum nur?!!
Iridia
6. Juni 2021 at 8:25Beim Essen habe ich mich auch immer sehr von Jils Videos insprieren lassen, man sieht leichter, wie es geht und ich habe recht viel erweitert. Ich bedauere sehr, dass nichts Neues kommt, verstehe aber auch, wie es ist.
Da ich auch ein Problem mit dem Zuckerstoffwechsel habe, habe ich auch einiges probiert. Von Zucker und Weißmehl – biochemisch auch Zucker (als Regel) wegzukommen, hat mir in der Tat Vollkorn geholfen. Es war sehr entspannend, diesen Insulinabfall mit Heißhunger nicht mehr zu haben.
Was mir bei Gemüse oft fehlt, vor allem in Restaurants, sind sattmachende Varianten. Ich bin oft in London und die Salate dort sind fast immer angereichert mit Hülsenfrüchten oder anderen sattmachenden Bestandteilen, Hallumi z.B oder Teriyaki-Huhn. Ich bin dort totaler Fan von Edamame geworden, weil die jeden Salat schmücken und schnell satt machen. Das Beste: man kann das gut mitnehmen und in den Parks essen. Ich hoffe auch, dass man das mal in schönen mitgebrachten Schüsseln und Behältern holen kann. Dein Coffee-to-go-Becher neulich mal aus Porzellan hat mir großartig gefallen. Aber ich schweife ab..:D
Patricia
6. Juni 2021 at 15:35Hallo joanna, gibt es irgendwo auch die Rezepte aus dem Post? Lg
Joanna
15. Juni 2021 at 15:22Leider nein, das sind alles meine spontan entstandenen Mittags-Kreationen :).
Andrea
21. Juni 2021 at 5:11Tolle Tips, merci dafür.
Passend zum Thema: kennst du das Life-Changing-Bread von Sarah Britton?
Ganz phantastisches Brot, das aus vielen Saaten und Nüssen besteht.
Ich weiß nicht, ob ich hier Links posten darf, hier wäre das Rezept zu finden:
https://www.mynewroots.org/site/2013/02/the-life-changing-loaf-of-bread/
Melissa
29. Juli 2021 at 20:08Wirklich einer der Besten Beiträge zum Thema Ernährung die ich je gelesen habe- danke dafür Eine Frage: wie stehst du zu Ziegenkäse/ Feta?☺️