In der letzten Woche hatte ich kein Wohnzimmer, keine Küche, kein Schlafzimmer, kein Badezimmer, kein Apartment.
Ich hatte eine Einsatzzentrale.
Von morgens bis abends (und ein paar davon auch nachts) befanden sich meistens 6-8 Personen gleichzeitig hier, die bei unserem familiären Notfall mithalfen.
Und weil die Wohnung eher klein ist, arbeiteten alle am Tisch, auf der Terrasse, auf den Treppen (!) und so dicht gedrängt auf dem Boden, dass wir nur schmale Pfade hatten.
Ich kochte wieder Großküchen-Style und alles, ALLES war unordentlich und dreckig (obwohl ich morgens immer 1 Stunde früher aufstand, um den größten Schmutz zu beseitigen).
Noch nie war ich so stolz auf mein Team, dass in völliger Hingabe und Selbstlosigkeit in der weltschönsten Atmosphäre stunden- und tagelang gemeinsam an hochkomplexen Dingen arbeiteten und schier Unmögliches vollbrachten.
Wir lachten viel, wir aßen gemeinsam, einer weinte immer mal wieder, also gab ich gefühlt alle 3 Stunden eine Motivation Speech und Ende sagte Simon:
„Wir sind wie ein Spezial-Einsatzkommando.“
Der Weg, den wir vor uns haben, ist noch lang, aber ich bin fest davon überzeugt, dass wir gemeinsam alles schaffen.
Meine Töchter und ich können zumindest diesen Liedtext bereits auswendig und haben obendrauf ganz viele neue Insider („Mach bloß keine Harakets.“).
Als alle Babos wieder weg waren, wischte ich die Küchenschubladen aus, reinigte alle meinen weißen Sneaker (fragt nicht! Es war so satisfying.), ging mit Neo im Wald spazieren, kaufte auf dem Wochenmarkt ein, trank vormittags Cappuccino und abends Weißwein und blätterte durch die wunderschönen Bildbände, die hier am Wochenende angekommen sind.
Ich schnitt frische weiße Dahlien direkt von einem Blumenfeld, stellte unterschiedliche Holzschalen vom Flohmarkt auf die Beistelltische, bezog die Betten neu, aß Eiscreme in der Stadt und kaufte sehr viel Käse und Brot ein.
Außerdem schaute ich „Enola Holmes“ auf Netflix.
Der kurzweilige Film ist „ein wenig spannend, aber nicht zu spannend, ohne Drama, ohne Schlimmes, einfach nur schön und lustig.“, wie ich Noelle erklärte, worauf diese meinte, ich solle endlich zugeben, dass ich im Grunde nur Kinderfilme mag.
Das trifft eventuell tatsächlich zu, allerdings gab es zwischen all den Dahlien, den Bildbänden, der Eiscreme und den Waldspaziergängen jede Menge Anwaltstermine, Haftbefehle, tägliche Telefonate mit vielen Tränen (also immer auf der anderen Seite. Ich war – again – diejenige mit der Motivation Speech), überraschende Wendungen und SO VIEL DRAMA, DASS ES EINE GANZE NETFLIX-SERIE FÜLLEN KÖNNTE BUT IT’S ACTUALLY REAL.
Aber da das Wochenende direkt vor der Türe steht, und man immer und jederzeit die Wahl hat, sich gegen Selbstmitleid und für das schönste Leben zu entscheiden, versorge ich euch mit ein paar Inspirationen:
1. September-Dekoration (+ein simples Rezept).
Die kleine Sammlung aus Holzschalen, die zwar sehr unterschiedlich sind, aber dennoch wunderschön zusammenpassen:
Die kleinste hat einen unregelmäßigen Rand, die große stammt von einem skandinavischen Künstler, die dritte ist ein alter afrikanischer Vorratsbehälter.
Alle drei kommen vom Stuttgarter Flohmarkt.
Ich mag sie ganz leer, oder mit Äpfeln, Nüssen oder sogar Auberginen gefüllt – die letzten sollte man allerdings innerhalb weniger Tagen verarbeiten.
Wie wäre es mit einem simplen, aber köstlichen Baba Ghanousch?
Die Auberginenpaste ist immer das erste, was ich komplett aufesse, wenn wir orientalisch essen gehen, dabei dauert ihre Zubereitungszeit gerade 3 Minuten!
Alles andere erledigt der Backofen.
Baba Ghanousch-Rezept
2 Auberginen (ca 500 g)
2 Knoblauchzehen, geschält
3 EL Tahini (Sesampaste)
2 EL Olivenöl
2 EL Zitronensaft
Salz
Die Auberginen ein paar Mal mit einer Gabel einstechen und bei maximaler Hitze im Backofen ca. 30 Min. lang backen – die Außenhaut muss beinahe verbrannt sein, damit ein schönes Röstaroma entsteht.
Nach dem Abkühlen das Fruchtfleisch aus der Haut lösen, und mit dem den restlichen Zutaten in einem Mixer oder mit einem Pürierstab pürieren, bis eine geschmeidige Paste entsteht.
2. Ein Duft wie der Herbst am Meer.
Diesen Duft habe ich bereits im letzten September vorgestellt – und bin seitdem süchtig danach.
Er ist perfekt für jeden, der frische, aber nicht zitrische Düfte liebt, eher die Richtung frische Baumwolle mag und eine Version für die kühle Jahreszeit sucht.
Ich finde, Coastal Cypress & Sea Fennel ist wie ein Herbst am Meer – luftig-frisch, aber mit einer warmen Note, die nicht zu schwer wirkt.
Dieser Duft hat sich ganz schnell zu meinem Ganzjahres-Favoriten entwickelt und ich bestelle ihn immer wieder nach.
HIER ist der Duft gerade im Angebot.
3. Neue Bildbände.
Auf einer Skala von 1 bis Herbstregen: Wie sehr freut ihr euch auf kuschelige Nachmittage mit Teetasse in der Hand und einem inspirierenden Buch auf dem Schoß?
Diese beiden Neuzugänge haben eine Besonderheit gemeinsam: Sie sind nicht nur voll vom atemberaubend schönen Bildern, sondern liefern auch nützliche Infos.
1. Das schönste Interior-Buch der Saison.
Der alljährlich wiederkehrende Titel des Callwey-Verlages hat in diesem Jahr ganz besonders inspirierende Projekte versammelt.
Bei den 40 vorgestellten Wohnräumen findet man eine eklektisch eingerichtete Altbauwohnung in Berlin, einen riesigen Bauernhof, der mit viel Gespür für die Erhaltung der Bausubstanz für eine 5-köpfige kernsaniert wurde und ein weitläufiges Loft in Amsterdam (oh boy..).
Selbst, wenn ich nicht jeden Stil persönlich mag, blättere ich immer wieder völlig versunken in den einzelnen Bildern, Beschreibungen und Konzepten.
Die Vielfalt an kreativen Lösungen und Wohnstilen, Farben und Materialien ist unglaublich inspirierend.
Stellt euch vor, ihr würdet eine Home Tour durch vierzig unterschiedliche, aber bis ins Detail perfekte (und meist unbezahlbare) Interiors machen dürfen – so in etwa fühlt sich ein Nachmittag mit diesem Buch an.
Best of Interior 2020: HIER
2. Mallorca mit Stil.
Don’t judge a book by it’s Cover, dieses allerdings schon:
Die goldene Prägung auf dem wunderschön gebundenen Buchdeckel macht sich nicht nur auf dem Coffeetable gut.
Das Innenleben verspricht eine Reise durch traumhaft lichtdurchflutete, natürliche, geschmackvolle Interiors ohne mediterranen Kitsch.
Für jeden, der eine gewisse Leichtigkeit in der Einrichtung liebt und/oder den Farbmix aus Weiß, Holztöne und natürliche Farben ist dieses Buch ein Must Have.
Zusätzlich zu den Home Stories findet ihr die besten Mallorca-Tipps und -adressen.
Mallorca mit Stil: HIER
Und nun wünsche ich euch das schönste letzte September-Wochenende in diesem Jahr!
Liebesgrüße
Joanna
Steffi
25. September 2020 at 18:35Liebe Joanna,
Ich liebe deine Rezepte, Texte und deine Netflix Serie würde mich ja brennend interessieren. Ich meine Haftbefehl…. OMG Aber woher ist bitte diese unfassbar schöne Brille?
Liebste Grüße
Steffi
Joanna
25. September 2020 at 22:13Vielen Dank für das liebe Kompliment!
Die Brille ist ein Einzelstück, dass ich selbst entworfen habe, und das Eschenbach für mich hergestellt hat.
Da sie aber so vielen Frauen gefällt und fast jedem (!) im echten Leben steht, werde ich mal fragen, ob sie nicht in Serie gehen könnte.
Sie ist tatsächlich wunderschön :).
Lydia
30. Oktober 2020 at 16:42Liebe Joanna.
Nach dieser wunderschönen Brille wollte ich auch gerade fragen. Hattest du schon Gelegenheit bei Eschenbach nach zufragen? Ich würde sie so gerne für meine Mama und auch für mich kaufen.
Liebste Grüße, Lydia
Iridia
25. September 2020 at 21:18Joanna, das mit den Filmen geht mir auch so! Ich hab einfach zu schwache Nerven für Spannung, muss währenddessen immer was zu trinken holen, auf die Toilette oder mit dem iPad spielen, gucke nur mit einem Auge hin und muss erst mal wieder runterkommen. Mein Mann sagt, Filme ab 12 sind schon schwierig bei mir. 😀
Enola Holmes will ich mir unbedingt angucken und es freut mich, wenn es nett und nervenschonend ist.
Diese Auberginengeschichte werde ich am Wochenende ausprobieren und der Duft ist geordert – genau sowas brauch ich jetzt!
Joanna
25. September 2020 at 22:14Du wirst ihn lieben :)!
Meike
26. September 2020 at 8:56Liebe Joana, toooollller Post. Was arbeitest du prinzipiell mit deinem Team? Seit ihr eine Agentur? Alles Liebe Meike.
Joanna
26. September 2020 at 15:54Das erzähle ich ein anderes Mal ;).
Iridia
26. September 2020 at 21:22Es war wunderbar! Ich hab ja einen kleinen Crush auf Louis Partridge, der den jungen Lord spielte. War eine echte Entdeckung, danke für den Tipp,
Kulturpur
26. September 2020 at 11:49Schöne Bilder und Ideen für Jetzt und eine so schöne Brille. Ich würde sie sofort kaufen. Wo bitte kann man Brillen entwerfen, anfertigen lassen?
Joanna
26. September 2020 at 15:54Generell weiß ich es leider nicht – das war eine Ausnahme wegen meiner Zusammenarbeit mit Eschenbach.
Birgit
26. September 2020 at 12:50Liebe Joanna, für das echte Liebesbotschaft-September-Feeling wäre eine Fall-Playlist sooo schön
Joanna
26. September 2020 at 15:53Das habe ich tatsächlich heute auch gedacht.
Mache ich nächste Woche!
Kathrin
26. September 2020 at 15:10Ich hoffe doch ihr habt die Version hier gehört 😉 https://youtu.be/eMPLhfMWmAQ
Joanna
26. September 2020 at 15:53OMG wie genial :))))))!!!
Nicole
27. September 2020 at 10:05Liebe Joanna,
Haftbefehl, hui… Und das im echten Liebesbotschafterleben. Aber mir ist klar, dass du auch solche Situationen rockst.
Das Mallorca Buch klingt sehr interessant, das Rezept auch und die Auberginen- süß.
Das war wieder ein schöner Post.
Ich wünsche dir ein anwalt- und haftbefehlfreies Wochenende mit viel Paste und Cookies.
Liebe Grüße
Nicole
Claudia
27. September 2020 at 11:16Mein Leben würde aktuell auch eine Netflix Serie füllen – das Gute ist: wenn es mal wieder ruhiger ist, hat man einen Plan B, weil man kann ja ein Buch/Drehbuch darüber schreiben… Das ist doch dann auch wieder beruhigend!
Dagmar
28. September 2020 at 21:11Liebe Joanna,
ich denke manchmal im Laufe des Tages an Dich – und bin dann voller Liebe.
Und bald darauf kommen dann Beiträge bzw. Blogposts von dir. Dankeschön.
Joanna
29. September 2020 at 19:02Wie schön ♥!