Food, Interior, Lifestyle

Wilde Brombeeren, Stettin und Vintage-Interior für Noelle: 5 things I’m loving right now.

 

 

Dieser August schenkt uns einen solchen Bilderbuch-Sommer, wie man ihn sich schöner kaum vorstellen könnte.
Die Tage fangen mit der frischen, klaren Brise der Morgenluft an, die einen heißen Tag ankündigt, Brombeeren, Iced Coffee, Melonen-Salat, frische Tomaten und gegrilltes Gemüse, Schwimmen im Fluß und Duschen unter freiem Himmel auf der Terrasse, jeden Abend die schönsten Sonnenuntergänge über der Stadt und viel Zeit mit Noelle, die wieder in Nürnberg wohnt.
Obendrauf Roadtrips zu unserem Sommerhaus an der Ostsee und neu entflammte Stettin-Liebe.

Was mir außerdem gerade sehr viel Spaß macht?

 

1. Blumensträuße aus Kräutern und Olivenzweigen.

Als Jil und ich vor ca. 4 Wochen von der Ostsee nach Hause fuhren, unterhielten wir uns über kulturelle Unterschiede bei Männern verschiedener Nationalitäten und im Speziellen über ihren Umgang mit Frauen.
Unter anderem sagte ich zu meiner Tochter, dass die Deutschen meist sehr fürsorglich, zuverlässig und strukturiert sind, allerdings nicht so spontan, dass sie z.B. für mich einen Blumenstrauß als Willkommen Daheim – Gruß  liefern lassen würden.
Ihr könnt euch meinen überraschten Gesichtsausdruck kaum vorstellen, als wir endlich nachts ankamen und mich ein riesiger Strauß aus weißen Rosen erwartete.
Feierlich schwöre ich an dieser Stelle, niemals mehr Männer mit Vorurteilen zu betrachten.

Seitdem kaufte ich selbst keine frischen Blumen, weil sie durch die enorme Hitze in meinem Apartment eine kurze Lebensdauer haben würden.
Ein paar einzelne Olivenzweige, Salbei oder Lavendel tun bei diesen Temperaturen einen großartigen Job und halten lange.
Vor allem bei den letzten beiden ist der Duft unwiderstehlich.

 

2. Une Fille Un Style + neues Interior für Noelle.

Ihr müsst mir verzeihen, falls ich es bereits mit euch geteilt habe – ich kann mich wirklich nicht erinnern und die Suchfunktion ergibt keine Treffer.
Aus aktuellen Anlass – Noelle renoviert momentan ihre Nürnberger Wohnung (das Selbst Gestalten war ihr größter Wunsch nach dem perfekt saniertem Altbau in München) – sind alle Inspirationen willkommen.
Diese hier sind ganz besonders schön:
Unter „Une Fille Un Style“ zeigen Pariserinnen ihre Apartments und beschreiben ihren Kleidungsstil.

Die Wohnung meiner Tochter befindet sich in einem Altbau (ihr zweitwichtigster Wunsch) in einem der schönsten zentrumsnahen Stadteile mit vielen Restaurants, Cafés und kleinen Läden. Für das französische Flair fehlt zwar ein kleiner Balkon, stattdessen gibt es einen extrem attraktiven Nachbarn.
Noelles Vorname mag französisch klingen, aber Anthony kommt nicht nur tatsächlich aus Paris, sondern ist mit seinen welligen, halblangen Haaren, seinem lässigen weißen, halb offenem Leinenhemd, dunklen Chinos, nackten Füßen und umwerfend sexy Aksooooon der Inbegriff des French Guy.

Das „Danke für die Wein :)“ – Blatt, das bei der Erstbesichtigung zwischen den beiden Wohnungstüren hing, hätte mich von Anfang an stutzig werden lassen sollen und ich frage mich, wie oft Noelle zukünftig mit Anthony die Wein anstoßen wird.
Unter Noelle wohnt ein schwules Ehepaar mit 2 Dackelwelpen-Geschwistern (wisst ihr überhaupt, wie niedlich die sind?! Also die Welpen.), und so langsam fragen wir uns, die Bewohner ihres Hauses gecastet wurden und in Wirklichkeit Daily Soap-Darsteller sind.

Hier findet ihr alle Une Fille Un Style-Videos der französischen Vogue.

Da mein Interior aufgrund der Größe und des Schnittes des Apartments wenig Gestaltungsmöglichkeiten übrig lässt, genieße ich es momentan sehr, für Noelle Vintage-Schätze wie hübsche Kommoden oder außergewöhnliche Keramik aufzustöbern.
Sobald sie in ihrem Apartment stehen, zeige ich euch alles gerne.

 

3. Frische Brombeeren und frische Tomaten.

Die oberen beiden Lebensmittel sind momentan mein Haupt-Nahrungsmittel.
Ich kann mir nicht erklären, warum ich sie in all den Jahren zuvor nicht entdeckt hatte, aber entlang meinen Neo-Spazierwegen wachsen wilde Brombeerbüsche.
Die schwarzen, glänzenden Früchte pflücke ich gerade täglich zu einer kleinen Frühstücksportion, und verarbeite sie entweder zu einem Smoothie (mit frisch gepresstem Orangensaft und Bananen) oder esse sie mit Quark, Honig und sehr viel Zimt.
Die spitzen Stacheln, die sich abwechselnd n meine Finger, meine Oberschenkel und mein T-Shirt bohren, sind ein kleiner Preis für den Genuss.

Falls ihr in der Natur, in eurem Garten oder auf dem Wochenmarkt Brombeeren bekommt, müsst ihr unbedingt einmal die Brombeersoße probieren: ganz einfach zu machen, aber sooo gut.
Ihr könnt sie über eine Kugel Schokoladen-Eiscreme gießen oder ein erfrischendes Joghurt Panna Cotta damit toppen.
So oder so, ein Gedicht.

Am letzten Wochenende habe ich 12 Kilo Tomaten aus Polen mitgebracht (wir erinnern uns).
Seitdem gibt es Tomaten All Day long: Sauerteigbrot mit Tomaten, Avocado und pochiertem Ei, Burrata mit Tomaten (und viel Basilikum), Scampis mit Tomaten (und Limette, Knoblauch, Ingwer und Koriander), Lamm mit Tomaten (und viel Zwiebeln, Rosmarin, Paprika und Aubergine) und Polenta mit Tomaten und Pfifferlingen.
Die 12 Kilo haben genau vier Tage lang gehalten.

Joghurt Panna Cotta mit Brombeersoße.

200ml Schlagsahne
150ml Joghurt
50g Zucker
4 Blatt Gelatine

1. Die Gelatineblätter im kalten Wasser einweichen (laut Packungsanweisung meistens 5 Min. lang).
2. Die Sahne in einem kleinen Topf erhitzen und den Zucker einrühren (nicht kochen lassen!), vom Herd nehmen.
3. Den Joghurt untermischen.
4. Die Gelatineblätter ausdrücken und in der warmen Sahne-Joghurt-Mischung auflösen.
In kleine Gläser oder Schälchen füllen, ca. 3 Std. im Kühlschrank fest werden lassen.

Für die Brombeersoße kocht ihr die Brombeeren mit reichlich Zucker und 2-3 EL Wasser kurz auf, püriert sie anschließend mit einem Pürierstab und – Achtung, wichtig! – passiert sie durch ein feines Sieb, damit die Kerne im Sieb bleiben.

4. Neue Polen-Liebe.

Obwohl ich seit vielen Jahren regelmäßig in unser Sommerhaus fahre, hatte ich über eine sehr lange Zeit keine tiefe Herzensverbindung mit Polen an sich.
Das liest sich natürlich etwas befremdlich, aber erst, wenn es anders wird, ist man in der Lage zu realisieren:
Oh. Eine aufrichtige Liebe zu meinem Geburtsland hatte ich bisher nicht.
Das änderte sich unmerklich und allmählich im Laufe der letzten zwei Jahre, als Jil und ich beschlossen, mehrmals im Jahr hinzufahren, um von dort aus zu arbeiten.

Es ist nichts, was von außen sichtbar wäre, sondern passiert nur in mir drin:
Ich liebe die Polen aufrichtig, ohne sie zu idealisieren.
Ich mag ihre Herzlichkeit, ihre Art, alles in der Sprache zu verniedlichen, ihre Unkompliziertheit, ihre Spontanität, ihren großartigen, fast sarkastischen Humor (ratet mal, woher ich meinen großartigen, fast sarkastischen Humor habe. Und außerdem bin ich sehr bescheiden!), ihre Fähigkeit, mit Herausforderungen umzugehen und ihre Freundlichkeit.
Und ja, ich mag auch ihren Nationalstolz,

(Die eklige Seite des Nationalstolzes, die sich momentan in der politischen Situation widerspiegelt, lasse ich unkommentiert, weil mir da die Worte fehlen. Es soll hier nur um das Gute gehen.)
Ein Land, das eine bewegte Geschichte hat, das viel Gutes hervorgebracht und viel Schlimmes erlebt hat, braucht sicher nicht unsere Vorurteile, sondern ganz viel Liebe und Support.
Ich liebe Polen und ich liebe die Polen.
Dazu muss ich nicht alles bereist und gesehen haben.
Es ist einfach in mir drin.

 

 

5. Naturkosmetik aus Polen.

Down the rabbit hole:
Keine Ahnung, wie es mir bisher entgehen konnte, aber Polen hat eine überwältigend große Auswahl an Naturkosmetik bester Qualität.
Der Unternehmen und ihrer Produkte sind so  viele, dass Jil, Noelle und ich uns irgendwann einfach auf den Boden der Drogerie setzten, damit wir in Ruhe alles studieren und bewundern konnten:
Lange Reihen an wunderschön verpackten, duftenden Flaschen, Tiegeln und Tuben, Peelings, Seren, Masken, Lotions und Ölen, die jedes Beauty-Herz höher schlagen lassen.
(Meine Töchter haben selbstverständlich dabei nicht versäumt, mir ihre mangelnden Sprachkenntnisse vorzuwerfen. Diese belaufen sich auf „Dzien Dobry“ /Guten Tag), „Do Widzenia“ (Auf Wiedersehen), „Zaraz“ (gleich), „Bardzo smakuje“(Schmeckt hervorragend) und „Gdzie sa moje okulary?“ (Wo ist meine Brille?).
Das Letzte ist einem lustigen Kinderbuch geschuldet und macht in einer täglichen Konversation so gut wie nie Sinn.
Meine Kinder lassen den Satz deshalb jedes Mal fallen.

Bei mir fehlt allerdings jegliche Reue, denn lasst es mich so ausdrücken:
Es hält polnische junge Männer auch nicht davon ab, meine Töchter auf der Strasse anzusprechen und höflich nach ihrer Nummer zu fragen, oder?
ODEEER?!

Wo waren wir…
Letztendlich hat jede von uns hat eine Beauty-Auswahl für sich getroffen, das ist ja auch mit Sicherheit nötig gewesen, wir haben ja nichts…

Wenn ihr dort auch mal stöbern möchtet, dann habe ich bald etwas für euch, und zwar:

 

 

6. Stettin-Guide.

Da Stettin so nahe hinter der deutschen Grenze liegt, gleichzeitig nicht weit von der Ostsee entfernt ist und alles bietet, was eine Großstadt attraktiv macht, dabei sehr budget-freundlich und somit ideal für ein verlängertes Wochenende ist, habe ich beschlossen, eine Art persönlichen Stettin-Guide schreiben:
Mit all den kleinen Cafés und Restaurants, besonderen Manufakturen, Einkaufstipps und Orten mit Sehenswürdigkeiten, die nicht standardmäßig in den Touristenführern stehen.
Wo bekommt man den schönsten (opulenten UND minimalistrischen) Silberschmuck, wo könnt ihr handgemachte Naturkosmetik und den leckersten hausgemachten Bio-Schinken kaufen und wer bereitet das beste Eis zu?

All das braucht natürlich etwas Zeit und noch ein bisschen Sightseeing (und Foodtasting! Ich muss das alles erstmal selbst essen. Selbstlos wie ich bin.) meinerseits, also habt ein wenig  Geduld – dass es passieren wird, steht jedoch fest.

Auf den Bildern trage ich Vitality in Dunkelgrün von Brendel by Liebesbotschaft, Jil und Noelle tragen Authenticity in Schwarz/Eggplant und Cahsmere.
Die beiden letzten Modelle sind ihre absoluten Favoriten :).

 

Liebesgrüße
Joanna

 

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19 Comment

  1. Reply
    Kristina
    25. August 2020 at 11:21

    Joanna, ich liebe deinen Humor 🙂 Es war gerade so schön, den Post zu lesen. Liebe Grüße ❤

    1. Reply
      Joanna
      25. August 2020 at 11:46

      Vielen dank, liebe Kristina ❤!

  2. Reply
    Ursula
    25. August 2020 at 11:32

    Was schwörstdu feierlich an dieser Stelle? Du hast es uns verschwiegen und wir können also die Einhaltung nicht überprüfen!

    1. Reply
      Joanna
      25. August 2020 at 11:47

      Ha! Ich wollte schwören, Männer nicht Vorurteilen zu beschweren, aber der Satz klang so hölzern und dann wollte ich das später ergänzen… und hab’s schließlich vergessen ;).
      Und die Vorurteile, die vergesse ich auch ganz schnell ;)))!

  3. Reply
    Ursula
    25. August 2020 at 11:52

    :-))

    Wunderschöner Post im übrigen. Bin schon neugierig auf die Einblicke in Noelles Appartement!
    Auch ich genieße den Spätsommer sehr und auf ganz ähnliche Weise!

  4. Reply
    Kerstin
    25. August 2020 at 14:05

    Wow! Wie immer toller Text, voll Esprit und Humor. Ich liebe Deinen Schreibstil! Und Ihr seid wirklich alle Drei sooo positiv und voller Good Vibes ‍♀️

    1. Reply
      Joanna
      25. August 2020 at 16:52

      Das ist ein wunderschönes Kompliment, vielen Dank ❤️!

  5. Reply
    Iridia
    25. August 2020 at 17:44

    Toller Text. „Wir haben ja nichts“ So ist das mit der Kosmetik. Ich freue mich auf den City-Guide.

    1. Reply
      Joanna
      25. August 2020 at 21:38

      So ist das auch mit Kleidern!
      Und Schuhen. Und Mänteln. Du kennst das ;).

  6. Reply
    Nicole
    25. August 2020 at 19:00

    So ein schöner Sommerpost!!! Der macht richtig gute Laune! Auf den Stettin-Guide freue ich mich schon sehr! Hatte die Stadt noch nie auf meiner Bucket-List, aber jetzt hast Du mich so neugierig gemacht! Genau wie auf Noelles Appartement! Und nicht nur davon wollen wir jetzt natürlich was sehen…. auch von Anthony 🙂

    1. Reply
      Joanna
      25. August 2020 at 21:39

      Ha, ha, zuuuu gerne hätte ich ihn fotografiert ;).
      Ich stand jedenfalls mit beinahe offenem Mund da ;)))).

  7. Reply
    Christine
    25. August 2020 at 21:22

    Kann es sein, dass Du in Eile warst? Beim Rezept bei den Mengenangaben gibt’s keine Sahne…. ts, ts, ts 🙂
    Ansonsten macht das Rezept sooooo Lust auf Brombeeren und die Ankündigung des Guides soooo Lust auf Stettin, wo ich ohnehin schon lange mal hin wollte. Auf den Guide freue ich mich schon sehr.
    Ansonsten…… ich hoffe, Deine Töchter nehmen es mir nicht übel……. sie sind entzückend und schön…….. aber die schönste mit der interessantesten Ausstrahlung bist einfach Du 🙂

    1. Reply
      Joanna
      25. August 2020 at 21:40

      OH, wenn ich euch nicht hätte! Schon korrigiert, vielen Dank.

      Und Danke für das wunderschöne Kompliment ❤️! Schmilz!!!

  8. Reply
    Maggi
    26. August 2020 at 8:25

    Hi, du schreibst mit so eine Leichtigkeit. Ich liebe deine Berichte und Bilder .
    Liebe Grüße Maggi

    1. Reply
      Joanna
      26. August 2020 at 10:50

      Oh, wie schön!
      Ich freue mich sehr, dass man die Leichtigkeit durch die Texte spürt ❤️!

  9. Reply
    Liane
    26. August 2020 at 10:17

    Einfach nur toll !!!

    1. Reply
      Joanna
      26. August 2020 at 10:50

      ❤️

  10. Reply
    Angela
    26. August 2020 at 11:54

    Bitte beim Stettin-Guide nicht vergessen: Parkplätze, die günstig gelegen sind

    1. Reply
      Joanna
      26. August 2020 at 19:30

      Da gibts eigentlich kaum Schwierigkeiten beim Parken, bzw. es gibt überall Parkhäuser sehr zentral ;).

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