Auf der langen Liste der Dinge, die mich sehr glücklich machen, steht unter anderem Folgendes:
Auf etwas ganz bestimmtes essbares Lust haben, und dann gibt es genau. das.
Das kann Schokoladeneiscreme abends um 17 Uhr sein (Aber nicht irgendwelche, sondern es muss eine ganz bestimmte Sorte sein. Belgian Chocolate von Häagen Dazs.)
Oder eine thailändische Suppe, irgendwo in Berlin, an einem verregneten Dienstag (In Berlin schmeckt die eigentlich überall gut).
Es kann ein frisches, knuspriges Brot sein, in das ich auf der Stelle reinbeißen will, nachts um 11 (Ehrlich gesagt habe ich nachts um 11 sehr oft Lust auf frisches, knuspriges Brot. Und jetzt weiß ich auch nicht…)
Oder ein Stück Orangenkuchen aus einer Art Rührteig, das gleichzeitig saftig, nicht zu süß und sättigend ist, und zudem noch sehr aromatisch – mit dem Disclaimer, dass ich das noch niemals zuvor weder gegessen noch gebacken habe, geschweige denn wüsste, wo man ein Rezept findet, das „Orangenkuchen, das gleichzeitig saftig, nicht zu süß und sättigend ist und zudem noch sehr aromatisch.“ heißt.
Stellt euch das Level der Seligkeit vor, wenn ihr das allererste Mal in ein Stück warmen Kuchen reinbeißt, und dann schmeckt es exakt genau so, wie es zuvor nur in eurer Vorstellung existiert hat – und übertrifft diese sogar noch an Saftigkeit und Aromaigkeit und leichter Süßigkeit?! Ist das nicht eine große Kuchenglücklichkeit?
Die Tatsache, dass ich am gestrigen Nachmittag ganz alleine die halbe Springform leergegessen habe (und ich wirklich kein großer Kuchenesser bin), und Jil findet, dass „Er so gut schmeckt, dass man glaubt, er sei mit künstlichen Zusätzen zubereitet worden“ spricht Bände.
Der Kuchen kommt natürlich ganz ohne künstliche Zusätze aus, und braucht insgesamt nur 4 Zutaten (und eventuell 2 für die Deko).
Verantwortlich für das unwiderstehliche Aroma und die angenehme, feuchte Konsistenz sind zwei ganze Bio-Orangen samt Schale, Fruchtfleisch und Saft, die in den Kuchen kommen:
Ihr Geschmack bleibt perfekt erhalten, und wird nur im Abgang von einem Hauch feiner Bitternote begleitet, was dem Kuchen aber nur Raffinesse verleiht, und kein bisschen schadet.
Spanischer, saftiger Orangenkuchen.
2 Bio-Orangen (ins. ca. 200-300g)
200g Zucker
5 Eier
220g gemahlene Mandeln
Für die Dekoration:
Puderzucker
Mandeln
1. Die Orangen heiß waschen, abtrocknen und (mit Schale!) in grobe Stücke schneiden.
Ich habe eine Orange im Ganzen verarbeitet, und bei der zweiten einen Teil der weißen, bitteren Häute entfernt, weil ich nicht sicher war, ob die Bitterstoffe zu dominant sind. So war es jedenfalls perfekt.
2. Die Orangenstücke samt Haut mit 1 EL Wasser in einem kleinen Topf zum Köcheln bringen, und ca. 30 Min. lang mit geschlossenem Topfdeckel bei kleiner Hitze sanft garen, bis die Orangen weich sind.
Abkühlen lassen, und dann in einem Blender oder mit einem Pürierstab pürieren.
Mein Püree war ziemlich grob, aber ganz fein schmeckt es sicher auch sehr gut.
3. In der Zwischenzeit die Eier trennen.
Das Eiweiß steifschlagen, unter Rühren die Hälfte des Zuckers nach und nach reinrasseln lassen
Die Eigelbe in einer großen Schüssel mit dem restlichen Zucker hellgelb aufschlagen, und so lange rühren, bis sich der Zucker aufgelöst hat (4-5 Min).
Zuerst das Orangenpüree und dann die gemahlenen Mandeln untermischen.
4. Den Eischnee vorsichtig unter die Teigmasse unterheben, und in eine mit Backpapier ausgelegte oder gebutterte Form füllen, etwas glattstreichen.
5. Im vorgeheizten Ofen bei 180° ca. 40 Min. lang backen. Holzstäbchenprobe machen, ev. 10 Min. länger.
Klebt der Teig nicht mehr am Holzspieß, ist der Kuchen fertig: herausnehmen, und in der Form abkühlen lassen.
6. Eine Handvoll Mandeln hacken und in einer beschichteten Pfanne mit 1-2 EL Honig oder Agavendicksaft karamellisieren lassen.
Den Kuchen dick mit Puderzucker bestäuben und mit den Mandeln garnieren.
Ich habe für diesen Kuchen dieses Rezept leicht abgewandelt.
Nur 4 Zutaten und so gut?
I like!
Liebesgrüße
Joanna
Ursula
15. Januar 2019 at 16:13Da trifft es sich ganz wunderbar, dass ich demnächst in meiner Bauernkiste 8 kg herrlicher Bioorangen erwarte! 🙂
Ursula
Joanna
16. Januar 2019 at 7:34Ja, besser könnte es nicht sein :).
Rose
15. Januar 2019 at 16:42….. Und ich kriege am Donnerstag frische spanische Bioorangen…. Die werden gleich in diesen inspirierenden Kuchen verarbeitet… Ich freue mich schon darauf. Danke für das einfache Rezept!, Gruss Rose
P. S. Schön wieder öfters von Dir zu hören
Joanna
16. Januar 2019 at 7:34Du Glückspilz :)!
Vera
15. Januar 2019 at 19:29Das klingt traumhaft Eine Frage hab ich aber. Bei der zweiten Orange hast du quasi nur das Fruchtfleisch verwendet ? Und die Schale und das weiße nicht ?
Joanna
16. Januar 2019 at 7:33Nein, ich habe auch bei der zweiten Orange alles verendet, nur einen Teil der weißen Zwischenhäute entfernt (aber nur die groben) – vermutlich hat es sowieso keinen geschmacklichen Unterschied gemacht ;).
Conny
15. Januar 2019 at 20:51Das klingt ja wirklich fantastisch Das probiere ich auf alle Fälle aus. Vielen Dank für diese einfache raffinierte Kuchenidee. Hab zurzeit sowieso übelste Lust zum Backen. Letztens erst deine weltbesten Cockies gebacken. Die gehen bei uns IMMER
Nicole
20. Januar 2019 at 16:05So – jetzt habe ich heute auch spontan den Orangenkuchen nachgebacken. Die Orangen musstem eh weg. Leider hatte ich nicht mehr ausreichend gemahlene Mandeln. Habe dann einfach den Rest mit Haferflocken aufgefüllt. Geht auch! Total lecker und bringt etwas spanische Sonne un den sonst so trüben Sonntag.
Liebe Grüße
Sigrid
16. Januar 2019 at 10:54Liebe Joanna,
hab den Kuchen gestern Abend SOFORT nachgebacken und ein hervorragendes Ergebnis erzielt: Mann, ist der gut und saftig! Und nicht zu süss.
Danke für die Inspiration, weiter so!
Liebe Grüße, Sigrid
Nine
17. Januar 2019 at 7:31Mmmmmmmh Joanna,
das Rezept ist der Hit – wow! Es hat schon großen Spaß gemacht, den Kuchen herzustellen, die Zubereitung ist einfach, aber dennoch tricky! Und das komplette Haus duftete schon während des Backens herrlich nach Orangen!! Aber wehe man isst sein erstes Stück, ich war auf Anhieb quasi süchtig und habe dein Rezept sofort meiner besten Freundin weitergegeben… DANKE DIR für das Geschmackserlebnis,
Herzliche Grüße Nine
Joanna
17. Januar 2019 at 7:46Ha, ha, genauso ging’s mir auch ;).
Petra
17. Januar 2019 at 12:21Da wird man ja schon vom Lesen total hungrig auf einen Orangenkuchen. Habe bis jetzt nur Orangen als Topping verarbeitet und hätte nicht gedacht das man mit wenigen Zutaten, so etwas Herrliches hervorzaubern könnte. Werde ich sicherlich mal zurückgreifen, wenn ich demnächst nicht weiß was ich mit Orangen anfangen soll.
Gruß,
Petra
Joanna
17. Januar 2019 at 12:36Ja, dass man ganze Orangen samt Schale in den Teig pürieren kann, wusste ich bis dato ebenso wenig ;).
Aber das Ergebnis ist sensationell!
Julia
17. Januar 2019 at 18:11Das klingt einfach mega oberlecker!!!
Wie groß soll denn die Form sein?
Danke! LG, Julia
Joanna
18. Januar 2019 at 11:54Die Standardgröße (ich habe allerdings zwei kleiner genommen, und das war auch perfekt).
Edita
18. Januar 2019 at 10:57Ich sage nur „Kuchenglücklichkeit“. Was für eine geniale alles ausdrückende Joanna-Neuwort-Schöpfung.
I<3,
Edita
Joanna
18. Januar 2019 at 11:54Ja, auf die bin ich sehr stolz ;))).
Iris
19. Januar 2019 at 14:54Sehr lecker , danke fürs Rezept – aber Achtung! Ich hatte drei kleine Orangen und mangels Zeit alle schnellschnell mit Schale verarbeitet. Das wird dann schon sehr „britisch“, im Sinne von „Orange-Jam“.
Wer das nicht mag (ich mag‘s nicht) nimmt besser nur eine Orange mit Schale und die zweite (und ggf dritte) ohne Schale und Haut. Dennoch, ein toller Kuchen, den wird es wieder geben!
Marlies Zürcher
24. Januar 2019 at 21:23Dieser Kuchen ist seeehhhrrr fein. Ein Hit.
Orangen-Mandelkuchen ohne Mehl – aufgegabelt _ Vegetarischer Foodblog & Reiseblog
31. Januar 2019 at 18:35[…] Das Rezept stammt leider nicht von mir, sondern von hier, und entdeckt habe ich es bei Joanna von Liebesbotschaft. Schon beim Lesen lief mir das Wasser im Mund zusammen, denn Orangenaroma finde ich einfach […]
Rosi
8. Januar 2023 at 8:49Das Rezept stammt aus „simply backen „von Tommy Weinz und wurde original getreu abgeschrieben.
Joanna
8. Januar 2023 at 20:59Danke für den Hinweis, offensichtlich wurde mein Rezept abgeschrieben.
Gerne dazu das Veröffentlichungsdatum vergleichen.
Rihna
13. April 2019 at 11:59Hallo, na mit 1El Wasser die Orangen köcheln? bei mir hat leider nix geköchelt, das was zu wenig Flüssigkeit, ist leider alles am Boden angebrannt, trotz ganz niedriger Stufe. Was hab ich da falsch gemacht? Oder braucht man mehr Wasser?
Joanna
15. April 2019 at 9:54Das weiß ich leider nicht… bisher hat es bei allen gut geklappt, und das war das Rezept, das am allermeisten nachgemacht wurde.
Sorry.
Kornelia
16. April 2019 at 15:48Wer mich kennt weiß, dass ich Kuchen ohne Mehl liebe, aber dieser Kuchen ist sensationell lecker. Ich nehme allerdings etwas weniger Zucker (150 g), dadurch kommt der Orangengeschmack noch mehr in den Vordergrund.
Orangen-Mandelkuchen. Mein Rezept ohne Mehl | Servus Senioren.de
3. Mai 2019 at 17:30[…] Für Bachwillige und Hobbyköche könnte Joanna’s Rezept auf Liebesbotschaft – Spanischer Orangenkuchen mit Mandeln – ein Gewinn sein… zum […]
Conny
19. Februar 2020 at 18:15Gerade wieder Orangen eingekauft, weil ich im vorigen Jahr den Liebesbotschaft-Orangenkuchen mehrfach gebacken hatte und wahrscheinlich das Geschmackserlebnis nie mehr vergessen kann … prompt kommt der Swipe in deiner Story. Find ich gut! Dankeschön!
Petra Kaulisch
8. Februar 2021 at 11:26Sehr lecker – ist mittlerweile in meinen Dauer-Repertoire 🙂 – Anstelle der Orangen habe ich auch schon die gleiche Menge Äpfel mit einer Prise Zimt verwendet … klappt und schmeckt auch sehr gut.
Viele Grüße
Beate
19. Februar 2021 at 11:54Super lecker. Ganz groß0es Kino. Nur bei der Mengenangabe stimmt was nicht. Man kocht die zwei Orangen sicher mit 1 L Wasser auf, nicht mit 1 EL
Joanna
19. Februar 2021 at 15:20Nein, nein, es wird nur gedämpft. Kannst auch 2-3 EL Wasser geben ;).
Ruth
19. Februar 2022 at 3:51Ich kenne den Orangenkuchen seit meiner Kindheit. Meine Uroma kam von Andalusien. Seit ich in Florida lebe und hier selbst mehrere verschiedene Zitrusbäume habe, wird dieser Kuchen bei uns praktisch wöchentlich gebacken. Mittlerweile sind auch meine Enkel ganz wild darauf. Ich hab schon im Oktober angefangen damit und zwar mit der ersten Mandarinensorte. (weiss nicht genau ob der Baum Mandarinen, Clementinen oder Tangerinen trägt. Sehr suess, kernlos und eine Schale, die sich in einem Zug ablösen lässt). Momentan sind meine Lieblingsorangen (Honeybell) reif. Ich koche das Orangenmus in grossen Mengen und friere es portionenweise ein. Geht übrigens auch mit Zitronen.
Danke Joanna, dass Du dieses einfache und so köstliche Rezept weiterverbreitest !!
Joanna
21. Februar 2022 at 10:13Wegen deinem Kommentar habe ich auf der Stelle wieder Lust darauf ;).
Anke
24. Dezember 2022 at 15:20Hallo,
Ober und Unterhitze mit oder ohne Umluft?
Bin da etwas unsicher. Lieben Gruß
Joanna
26. Dezember 2022 at 10:14Umluft 😉