Syl wird zwischen den saisonalen Rezepten immer wieder ein paar gesunde Basic-Rezepte verraten – die helfen, Reste zu verarbeiten, und füllen euren Kühlschrank mit tollen Vorräten!
Nach den beiden ersten Rezepten habe ich beschlossen, einen kleinen Ausflug zu „Back to Basics“ zu machen, damit Ihr meine Gerichte und zukünftige Rezepte auch gut nachvollziehen könnt.
Als ich mich vor einigen Jahren zu der ambitionierten Gruppe der Etiketten-Leser gesellt habe, (heute wäre es ohne eine dicke Lupe in meiner Handtasche gar nicht mehr möglich :-)) und beim Einkaufen immer genau wissen wollte, was in meinen Einkaufskorb / Mund / Magen kommt, habe ich mich regelrecht erschrocken.
Gerichte und Gewürzmischungen aus dem Chemie-Labor schmeckten zwar immer lecker und waren im Nu fertig, haben mir aber nicht gut getan.
Als mein Körper mir immer öfter Signale in Form von übelsten Kopfschmerzen und Magenbeschwerdensendete, nach dem Motto “Hej, Mädchen, wie Du mir, so ich Dir”, habe ich entschieden, meiner sinnlosen, schnellen, unüberlegten Ernährungsweise ein Ende zu setzen.
Mehr über Ernährung und Gesundheit zu lernen wurde für mich zu einer großen Leidenschaft und die
Zubereitung von Essen von einer nervigen Pflicht zur Lieblingsbeschäftigung.
Ich habe entschieden, meinen damals 39 – jährigen, jetzt 41 – jährigen Körper richtig zu zelebrieren: heute, morgen und auch noch wenn ich 92 bin.
Dabei spielt für mich Ernährung, neben anderen wichtigen Aspekten, eine enorm große Rolle.
Ich habe mich für die rein pflanzliche Weise entschieden.
Um dahin zu kommen, wo ich heute bin (u.a. Kopfschmerz-frei seit 3 Jahren) mussten jedoch einige Dinge passieren und Änderungen standen an:
1. Schränke und die Vorratskammer wurden überprüft und gnadenlos aussortiert.
2. Es wurde viel gelernt, recherchiert und sich informiert.
3. Die Einkaufsquellen für die meisten Lebensmittel wurden gewechselt und neue Einkaufsroutinen angewöhnt.
4. Einkaufen in vielen Gemüseläden und auf Gemüsemärkten wurde zu eine Entdeckungsreise, manche Lebensmittel feierten in meiner Küche ihr Comeback und viele viele neue wurden erst kennengelernt.
4. Einige Fertigprodukte durch frische und selbst gemachte ersetzt usw.
So auch unsere Gemüsebrühe, um die es heute geht.
Als ambitionierte Etikettenleserin (s.o.) habe ich mindestens 10 fertige Gemüsebrühen (Bio und nicht Bio) unter die Lupe genommen und folgendes unter den Zutaten gefunden:
Salz, Salz und noch mal Salz, dann Palmfett, Geschmacksverstärker wie: Hefeextrakt (wirkt geschmacksverstärkend – angeblich harmloser als Glutamat und deswegen oft stattdessen verwendet), Mononatriumglutamat, Dinatriuminosinat, Dinatriumguanylat, die vielen zuckerhaltigen Zutaten wie: Rohrohrzucker, Maissirup, Glukosesirup, Karamellzucker,Karamellzuckersirup, Dextrose usw., Verdickungsmittel wie Guarkernmehl, Vollkorn-Weizengrieß, Johannisbrotkernmehl usw.
Der Gemüseanteil bei fertigen Gemüsebrühen ist im Vergleich zu den anderen schädlichen und ungesunden Bestandteilen erschreckend niedrig:
von 3,5 % bis höchstens 35% in manchen Bio Produkten – das macht für mich persönlich einfach kein Sinn.
Keine dieser Zutaten haben in einer gesunden Suppe was zu suchen, denn eine Gemüsesuppe ist ein Synonym für „wohltuend“, was bei dieser Zusammenstellung einfach nicht möglich ist.
Ich habe daher 2 weitere, leckere Alternativen für Euch.
Gemüsegewürz aus getrocknetem Gemüse von Joanna findet Ihr
HIER und eine gekochte Zero Waste-Gemüsebrühe gibt es
HIER.
Gemüsebrühe-Püree.
(“Zum Löffeln” – aus dem Kühlschrank, ist mit frischen Zutaten zubereitet und bis zu 1 Jahr haltbar.)
Für 1kg Gemüsebrühe-Püree braucht ihr:
1 kleine oder 1/2 große Knollensellerie
2 große Möhren
1 Petersilienwurzel
1 Pastinake
1 mittlere Stangen Lauch
4 Zwiebeln
4 Zehen Knoblauch
1 großer Bund Petersiliengrün
1 EL Liebstöckel getrocknet
1 TL Kurkumapulver (optional)
2-3 EL frische Kresse (optional)
Gemüse könnt ihr beliebig verwenden und je nach Geschmack variieren.
Achtung:
1. Zu viele Karotten = Brühe wird zu süß.
2. Kein allzu wässeriges Gemüse wie z.B. Tomaten verwenden – die Brühe wird zu flüssig.
Zubereitung:
1. Gemüse waschen, eventuell schälen und in kleine Stücke schneiden.
2. Portionsweise in einen großen Blender bzw. Küchenmaschine geben und zu einer Art Püree häckseln (ein guter Pürierstab würde auch funktionieren).
3. Das ganze gehäckselte Gemüse in eine große Schüssel geben und auf einer Küchenwaage abwiegen.
4. Salz zugeben (siehe unten: Tipp zu Salz und Haltbarkeit ) und alles gut mit den Händen oder einem Holzlöffel vermengen.
5. Kurz ziehen lassen und in saubere, sterilisierte Aufbewahrungsgläser umfüllen.
Lust auf eine Tasse leckere, warme Gemüsebrühe am Nachmittag?
Wasser aufkochen, 1 EL Brühe aus dem Glas in einen großen Becher geben, mit Wasser verrühren, mit frischen
Petersilienblättern garnieren und genießen.
Salzgehalt und Haltbarkeit
100 – 120g Salz = 10% – 12% Salzgehalt, bei 1kg Gemüse. Diesen hohen Salzgehalt brauchen wir zur Konservierung des Gemüses.
So ist die Brühe im Kühlschrank auch angebrochen 1 Jahr haltbar.
Die fertige Brühe ist konzentriert, schmeckt deswegen sehr salzig und wird im Verhältnis 1EL auf 0,5L Wasser verwendet.
2. Trockene Gemüsebrühe.
(Für das Gemüseregal – eine ganz einfache Alternative zu der aufwändigeren Brühe aus dem Kühlschrank, ewig haltbar, da nur aus trockenen Zutaten bestehend..)
4 EL Selleriesalz
4 EL trockene Petersilie
2 EL Knoblauchpulver bzw. Knoblauchgranulat
2 EL Bohnenkraut
2 TL Liebstöckel
2 TL Thymian
1 TL Kurkuma
1 TL Salbei
2 TL Zwiebelpulver
Bei dieser Brühe brauchen wir kein extra Salz zum Konservieren und Haltbarmachen – die Brühe kann beim Kochen nach Geschmack gesalzen werden.
Zubereitung:
1. Alle Zutaten in einer großen Schale gut miteinander vermengen (wie das duuuftet)
2. Alles in ein Gewürzglas umfüllen, ins Gewürzregal stellen und fertig.
3. 1 EL auf 1 L Wasser oder nach Geschmack.
Ich hoffe, Ihr habt Lust bekommen, meine Rezepte auszuprobieren.
Vor allem die Gemüsebrühe in Püree-Form erleichtert das Kochen sehr und ist auch sehr gut “verschenkbar” – dafür einfach die
Brühe in kleinere Gläser füllen, mit schönen Etiketten versehen und liebe Freunde damit überraschen.
Liebe Grüße
Syl
Daniella
13. März 2018 at 21:05Das klingt super lecker und ich werde eine der beiden sicher mal nachmachen!! Gruß Dani
Liane
13. März 2018 at 22:24Danke das hört sich echt lecker an. Ich werde das gleich ausprobieren. So gesund und einfach
Susi
14. März 2018 at 1:47Das sind ja tolle Vorschläge! Vielen vielen Dank! Kann mir zwar kaum vorstellen, dass das Gemüsepüree ein Jahr hält … aber wenn du es sagst, liebe Syl. 😀
Iris Aeschlimann
14. März 2018 at 14:43Das stimmt, das Gemüsepüree hält mindestens ein Jahr. Mache dieses schon seit Jahren selber. Das gleiche Rezept steht auf Chefkoch.de
Brauche nur noch das
Annett
15. März 2018 at 15:10Hallo Mädels, Ich mache auch oft die Gemüsepaste, jedoch noch nie mit Kurkuma! Das teste ich!!! Danke für so viel gesundes!!! Das macht Spaß! Liebste Grüße von Annett
Rezepte die glücklich machen: Wie macht man Gemüsebrühe eigentlich selbst? - dreiraumhaus
20. März 2018 at 15:45[…] kaufe immer Bio Gemüsebrühe aus dem Glas und Syl erklärt uns bei Liebesbotschaft, was da tatsächlich so alles drin ist. Wären wir also wieder beim […]
Eva
23. März 2018 at 2:55Ich wusste gar nicht, was alles so in Gemüsebrühe drin ist, obwohl ich „eigentlich“ auch immer aufs Etikett schaue, Danke fur das Rezept, das werde ich auf jeden Fall mal ausprobieren!
Miapersephone@gmail.com
27. September 2021 at 14:16Hallo liebe Joanna, danke für das tolle Rezept. Durch Zufall bei dir gestrandet. Toller Blog im übrigen.
Darf ich fragen, wo du deine Kräuter kaufst?
LG Alexia