Ich befinde mich in der privilegierten Lage, ausschließlich von Menschen umgeben zu sein, die mich unendlich lieben, inspirieren und ständig zum Lachen bringen – das ist ein großes Geschenk, dessen ich mir wirklich bewusst bin.
Deshalb ist das Loft meist voll mit den großartigsten, kreativsten und außergewöhnlichsten Persönlichkeiten überhaupt.
Aber ganz unabhängig davon, wie schön es mit anderen auch sein mag:
absolut nichts schätze ich so sehr wie meine eigene Gegenwart.
Nur von mir selbst umgeben zu sein fühlt sich an, wie durch tiefes Glück zu waten.
Wie wenn man durch so einen Sumpf aus lauter Glückseligkeit ganz langsam laufen würde – genau so komme ich mir vor.
Es fühlt sich einerseits so leicht an, wie wenn man schweben würde – und gleichzeitig so intensiv, dass man glaubt, gleich vor lauter Wonne explodieren zu müssen, und deshalb ganz viel tanzen muss, damit das nicht passiert.
Ich bin so dankbar dafür, dass ich Joanna sein darf, dass ich manchmal vor Glück weinen könnte – und das ist kein bisschen übertrieben.
(Darüber habe ich HIER schon mal ausführlicher geschrieben).
Und wenn ich nur und ausschließlich meine eigene Person genießen darf, dann ist es einfach das Überwältigendste, was es gibt.
Überwältigend schön.
Die ganz frühen Morgenstunden an den Wochenenden sind perfekt dafür, weil die Kinder länger als üblich schlafen:
ich stehe in aller Frühe auf, koche als Allererstes eine große Kanne feinsten Darjeeling-Tees, und trinke ihn ganz langsam, während die Stadt um mich herum erwacht.
Manchmal fange ich sofort an, zu arbeiten, und versinke völlig darin – keine Mails, keine Anrufe, keine Whats Apps stören mich, ich bleibe in meinem Flow, und das Einzige, was man manchmal hört, ist mein eigenes vor-Glück-Seufzen.
Ab und zu lese ich etwas, oder laufe herum, und hebe alles auf, was meine Familie am Vorabend hat an Ort und Stelle fallen lassen – inklusive meiner eigenen HighHeels und Handtaschen.
Bis alle aufgewacht sind, habe ich vielleicht bereits frische Croissants gebacken (das sind diese aus den Frischteigen in der Dose, die bestreue ich vorher noch mit Mohn und gehackten Mandeln), und wenn es alle aus dem Bett geschafft haben, kann ich endlich, eeeeendlich! die Musik aufdrehen und tanzen.
Tanzen ist eine wichtige Tätigkeit, die einerseits das obenerwähnte Vor-Begeisterung-Platzen verhindert, und andererseits noch mehr Lebensfreude auslöst, was zugegebenermaßen kontraproduktiv klingt, aber wenn es nun mal so ist?
Ich habe beschlossen, dass – sollte ich jemals diesen Planeten wieder verlassen – meine Kinder über mich sagen werden:
„Unsere Mutter, die hat jeden Tag getanzt.“
Vielleicht werden sie aber auch sagen:
„Unsere Mutter, die hat jeden Tag getanzt. Des Weiteren hat sie meistens manchmal die Kieferorthopädentermine vergessen, ist nur bei wenigen Elternabenden erschienen, hat nie gewusst, ob und wann wir Schulferien haben, und teilweise noch nicht mal, in welcher Jahrgangsstufe wir uns gerade befinden. Sie hat sämtliche wichtigen Unterlagen verbummelt, und Begriffe wie Planung, Struktur oder Ordnung kamen in ihrem Wortschatz selten bis niemals vor, genau wie in ihrem Leben. Aber getanzt, das hat sie jeden Tag.“
Bis es aber so weit ist, dauert es noch eine ganze Weile, und erstmal steht das Wochenende vor der Tür!
Und nachdem alle Croissants im Nu verschwunden sind, geht es auf den Markt, frischen Bärlauch, blühende Zweige und Ziegenkäse kaufen – um am Nachmittag in aller Ruhe Bärlauch-Gnocchi selbst machen zu können.
Die kleinen Dinge haben ein unwiderstehliches Aroma, werden in etwas Butter knusprig angebraten, und sind in keinester Weise mit den fertig gekauften, gummiartigen Teilen aus dem Supermarkt vergleichbar.
Die duftenden kleinen Rispentomaten sind eine perfekte Ergänzung für dieses frühlingshafte Samstags-Mittagessen!
g Kartoffeln, mehlig kochend
g Mehl (etwas mehr zum Rollen)
g Hartweizengrieß
Eigelb
Butter
Bärlauch
weich kochen.
ausdampfen lassen.
Mehl, Grieß, dem feingehackten Bärlauch, Salz, Muskat sowie
den Eigelben zu einer glatten Masse verkneten – falls nötig, etwas mehr Mehl hinzufügen.
und Butter anbraten.
Tomaten:
Zucker
ml Wasser
weißer Balsamicoessig
g Koriandersamen
g Ingwerwurzel
Kirschtomaten vom Strunk befreien und an der Unterseite Überkreuz
einritzen.
mit Eiswasser bereitstellen.
das kochende Wasser geben, bis die Haut leicht aufplatzt, dann sofort
herausnehmen und im Eiswasser abschrecken.
Minuten leicht köcheln lassen.
geben und für mindestens 1 Stunde ziehen lassen.
Und damit ihr mit mir tanzt, gibt es noch meine „Sound of Spring“-Playlist obendrauf für euch:
1. Say my name (feat. Zyra)
2. Permission to love/ Hayden James
3. Easy love/ Sigala
4. Hurting/ Friendly Fires
5. Oh Mt. Si.
6. Brighter/ The Ramona Flowers
7. Black&Gold/ Sam Sparrow
8. It all began with a burst/ Kishi Bashi
9. Ritual Union/ Little Dragon
10. She knows/ ft. Amber Coffman & Cults)
Bezugsquellen:
Bilder:
Basorexia: HIER
Tarantism: HIER
alle von Junique
Outift:
Weißes Top: Windsor
Jacke (alt), ähnliche von Breuninger
Tasche Love Moschino (alt), ähnliche von Asos
Happy weekend!
Liebesgrüße
Joanna
nowshine
9. April 2016 at 18:45Oh ich liebe es, Playlists von andern zu hören! Ich liebe Musik so sehr… von mir werden meine Kinder sagen "Meine Mutter hat immer gesungen". Und dann werden sie genau den ganzen Rest sagen, den deine auch sagen könnten. Ich weiss gar nicht ob sie in der a oder b Klasse sind, die können froh sein, dass ich sie überhaupt zur Schule schicke. Ich meine: schon wieder ist ein Tag vergangen, an dem ich KEINE Kurvendiskussion gebraucht habe! Und kein Algebra…
Erika G.
9. April 2016 at 20:18Musste ich direkt nachkochen und die gnocchi schmecken so gut – nie wieder werde ich welche essen,,die aus dem kühlregal kommen. Vielen Dank für das Rezept.
Grüße aus Ingolstadt
Britta Hamel
10. April 2016 at 7:50Liebe Joanna, du inspirierst mich! Und immer wieder finde ich es toll, wenn du schreibst, dass du die Schule der Kinder nicht so bierernst nimmst. Es ist fast so, als ob in Deutschland unter Müttern kein wichtigeres Thema mehr herrscht als die Sorge darum, ob die Heranwachsenden auch an der besten, der strukturiertesten, der aufjedenfallzumabiführenden Schule untergebracht sind. Niemand sagt den Kindern mehr dass es in Wirklichkeit um etwas ganz anderes geht im Leben, als um gute Schulnoten. Das macht mich manchmal so wütend! eine Mutter, die jeden Tag tanzt und das Leben feiert, ist in jeder Hinsicht ein größerer Garant für ein glückliches und erfülltes Leben als dreihundert Einser auf den Zeugnissen. Ich weiss das. Ich versuche das zu leben. Und wenn ich es vergesse, bist du garniert eine Mutter, die mich wieder daran erinnert. Danke dafür!!! Liebste warme Grüße, Britta
Meerluft
10. April 2016 at 15:36Liebe Joanna, ich tanze und tanze und tanze….. ich fühle mich toll und frei:)))
LG Sabina
Unknown
11. April 2016 at 7:32haha, hier ist auch noch so eine Chaos-Mutter. 🙂 Proud to be! Inzwischen haben sich meine Kinder sogar daran gewöhnt, dass ich so Dinge sage wie: "Noten – werden überbewertet!"
Liebe Grüße,
Susi
Texterella. For women. Not girls.
rebeccaslieblingsdinge
12. April 2016 at 16:53Tanzen ist toll. Wenn ich könnte, würde ich den ganzen tag tanzen, am liebsten in der Küche. Keine andere Tätigkeit macht so glücklich. 🙂
LG Rebecca