Im Grunde habe ich keine Lieblingstage – und das „Endlich Wochenende!“-Gefühl ist mir fremd.
Das liegt einerseits daran, dass ich freiberuflich arbeite, und andererseits an der Tatsache, dass ich für mich selbst beschlossen habe, jeden Tag maximal zu genießen – 5 Tage lang in der Erwartung auf etwas zu leben, und die restlichen „durchzustehen“ fände ich ganz schrecklich.
Seit dem Tag, an dem wir nach Nürnberg gezogen sind, haben die Kinder allerdings bis zum Nachmittag Schulunterricht – und das bedeutet, dass meistens nicht mehr viel Zeit für Unternehmungen an den Wochentagen bleibt.
Deshalb mag ich die Wochenenden seitdem ganz besonders, denn dann können wir gemeinsam die neue Stadt entdecken, leckere Sachen einkaufen, zusammen kochen oder bis spät nachts Serien schauen.
Beinahe jedes Wochenende kommen außerdem Freunde der Kinder zu Besuch, und das Loft ist etwas voller, lauter und fröhlicher als sonst.
1. Entweder am Samstag oder am Sonntag Abend bereiten wir ein großes Vorratsglas frisches Müsli zu – es hält nämlich genau eine Woche lang.
Das wird Samstag früh mit Obst und Milch oder Joghurt gegessen – letzte Woche machte ich das Granola-Pulver von Jamies neuem Superfoods-Buch.
Das finden Noelle und ich zum Reinlegen lecker (wer früh morgens nichts so leicht runterbekommt, für den ist es einfach perfekt!), während der Rest der Familie weiterhin traditionelles Müsli bevorzugt.
Diese Woche gab es eins aus dem „Reisen, Surfen, Kochen„-Kochbuch, welches alle sehr mochten.
Das Rezept schreibe ich ganz unten auf.
2. Danach geht es meist in die Innenstadt – ich versuche, jede Woche den Kaffee in einem neuen Café zu trinken.
Bisher gehört das Café Mainheim zu meinen Favoriten: das Rührei ist sensationell und gleicht eher einem Omelett.
In der Rösttrommel gibt es einen wirklich guten Latte Macchiato.
3. Eins meiner unkompliziert-lässigen Wochenende-Lieblingsoutfits: weißes Hemd mit einem Cognac-farbigen Mantel und einer Skinny-Jeans.
Der Farbton gibt dem Ganzen immer ein bisschen diesen „rich&sophisticated“-Kick, obwohl mein Mantel kein teures Label trägt.
Mein Mantel ist von Hallhuber letztes Jahr, denselben gibt es dieses Jahr wieder HIER (sogar ein bisschen schöner wegen den Taschen).
4. In der Altstadt von Nürnberg gibt es viele Antiquitätengeschäfte: skurrile, außergewöhnliche, einige mit dem „Messi“-Prädikat (wie findet der Ladenbesitzer jemals etwas wieder?), und einige mit wirklichen Schätzen.
Und da die Flohmarkt-Saison geht langsam zu Ende geht, stöbern wir einfach ein bisschen in den antiken Funden der anderen.
Must go am Wochenende: Wochenmarkt!
Ich muss das frische Gemüse sofort verarbeiten – es ruft förmlich danach.
Das Rezept für die köstlichen Pilz-Quiches stammt von Julia, am besten schmecken sie mit grünen Salat.
5. Leider habe ich bisher keinen Blumenmarkt in Nürnberg entdeckt – auch von den Blumenläden hat mich keins begeistert.
Zu meiner Überraschung hat sich ein Gartenmarkt in unserer Nähe als einer meiner Favoriten herausgestellt, denn es gibt dort oft außergewöhnliche Blumen, Zweige oder Blätter.
Während der Weihnachtszeit mag ich neben der opulenten Deko meistens sowieso keine frischen Sträuße, und so habe ich für dieses Wochenende lange rötliche Zweige, Beeren und pelzige blasse Blätter gekauft (mitlesende Floristen dürfen gerne die botanischen Bezeichnungen in den Kommentaren ergänzen) – diese kann ich mir sehr gut als die perfekten Begleiter zu Kugeln&Co. vorstellen.
6. In der Stadt zu wohnen, heißt auch: es ist immer etwas los.
Meine Teenager sind mit Begeisterung überall dabei, sei es Museums- oder Galeriebesuch, eine Ausstellung oder der neueste Film im Kino (den wir seit Kalifornien immer in der Originalfassung schauen – obwohl wir manchmal die Hälfte nicht verstehen. Außer bei James Bond: die 7 Sätze haben wir alle kapiert…)
An diesem Wochenende stöberten wir auf einem Nachflohmarkt, dessen eigentliches Highlight ein Essenstand mit selbstgekochten südamerikanischen und kubanischen Gerichten war.
Davon kauften wir reichlich, nahmen es mit heim, und genossen Hähnchen mit Maracujasoße (!), Schweinefleisch mit Kokosoße und Kartoffelkuchen mit Käsefüllung und Erdnusssoße als Abendessen.
(Eine gute Nachricht für alle, die Eltern kleiner Kinder sind, und das Gefühl haben, kein echtes Wochenende zu genießen, weil das Kind Punkt 6 Uhr wach ist, und sich ansonsten einfach alles im Tagesablauf danach richten muss:
haltet durch!
In ein paar Jahren seid ihr froh, sie nicht an den nächsten Passanten verschenkt zu haben. So schön ist es dann. Versprochen! Die tragen dann zwar ohne vorher zu fragen eure Klamotten, sind ansonsten aber wirklich entzückend und räumen die Küche auf. Mit nur wenig bis gar keinem Meckern dabei. Es lohnt sich also.)
Pilzquiches
Für 5 kleine Tarteletteförmchen oder eine 26er Form.
Mürbteig:
100g Dinkelvollkornmehl
150g normales Dinkelmehl
125g Butter
1 Ei
1 Tl Salz
Aus den Zutaten einen Mürbteig kneten und kaltstellen.
Füllung:
400g Champignons (oder 200g Champignons und 200g Kräuterseitlinge)
1 Bund Frühlingszwiebeln
1 mittlere Zwiebel
2 Zehen Knoblauch
Öl zum Braten
1/2 Bund Petersilie
120g Frischkäse
2 Eigelb
50g geriebenen Parmesan
Salz und Pfeffer
Als Deko und Beilage:
Ein paar kleine Champignons und ein paar Kräuterseitlinge
Den Ofen auf 180 Grad Ober-/ Unterhitze vorheizen
Champignons (Kräuterseitlinge) putzen, kleinschneiden und beiseite stellen.
Den Knoblauch und die Zwiebel schälen und in kleine Würfel schneiden.
In einer großen Pfanne das Öl erhitzen und die Zwiebel mit dem Knoblauch anbraten.
Wenn die Zwiebeln glasig sind, die Pilze dazugeben und alles gut anbraten.
Währendessen die Frühlingszwiebeln waschen und die äußerste Schicht entfernen.
Das dunkle Grün etwas abschneiden und den Rest in feine Ringe schneiden.
Zu den Pilzen geben und kurz mit anschwenken.
Die Petersilie fein hacken und mit druntermischen. Alles in eine Schüssel geben und kurz abkühlen lassen.
Die Förmchen mit Butter auspinseln und den Mürbteig in 5 gleichgroße Stücke zerteilen.
Kugeln formen und dann etwas plattdrücken. In die Förmchen drücken.
Die Eigelbe, den Frischkäse und den geriebenen Parmesan nacheinander under die Füllung mischen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und gleichmäßig auf die Förmchen verteilen.
In den Ofen stellen und auf der mittleren Schiene für ca 25 Minuten backen.
In der Zwischenzeit die kleinen Champignons putzen und halbieren, die Kräuterseitlinge in Scheiben schneiden. In der Pfanne Öl erhitzen und die Pilze darin goldbraun braten. Mit Salz würzen.
Wenn die Quiches fertig sind, aus dem Ofen nehmen und kurz abkühlen lassen.
Mit den Pilzen servieren.
Surfer-Müsli
200g Haferflocken
50g Leinsamen
30g Sesamsamen
100g gemischte Nüsse
50g Honig
50g brauner Zucker
2g Zimt
1 Nelke
1 Preise Fleur de Sel
Trockenfrüchte wie Feigen, Datteln und Rosinen
Den Backofen auf 150° vorheizen.
Alle Zutaten außer den Trockenfrüchten mischen, und auf einem Blech verteilen, 20 Minuten lang backen, zwischendurch einmal umdrehen.
Nach dem Abkühlen mit den getrockneten Früchten mischen.
8. Der erste Schnee ist da!
Heute früh lag eine zarte Schicht auf den Dächern der Stadt, die Luft ist eisig, und ich bekomme auf der Stelle Lust, den Weihnachtsdeko-Kram aus dem Keller zu holen, überall Kerzen anzuzünden, laut Musik aufzudrehen (aber keine weihnachtliche, sondern Jazz wie zum Beispiel
diese), und loszulegen, damit ich möglichst viel von der Adventszeit habe.
Vielleicht kaufe ich einfach den größten Tannenbaum, den wir je hatten.
Oder gar keinen.Ihr könnt über das Wetter denken, was ihr wollt, aber bei der Kälte macht heiße Schokolade Trinken, Kerzen anzünden, und „
Lipstick Jungle“ mit den Teenies schauen (bei Sexszenen halte ich allen selbstverständlich die Augen zu! Bis sie 34 sind!) gleich doppelt so viel Freude.Genießt euren Sonntag!Liebesgrüße
Joanna
Sandra
22. November 2015 at 8:41Liebe Joanna!
Vielen Dank für den schönen und inspirierenden Post, der mich diesen Sonntag gleich noch mehr genießen lässt! 🙂 Liebe Grüße und einen tollen Tag, Sandra
Trudi Patch
22. November 2015 at 10:18Den Strauch habe ich im Garten – es ist ein Hartriegel! Auch bei mir stehen jetzt im Winter gern mal trockene Äste in der Vase, am liebsten mit glitzernden Sternen dran.
Euch ein schönes Wochenende!
Liebe Grüße
Trudi
Joanna
22. November 2015 at 17:20Super!
Ich will auch Glitzersterne dran ;)!
Katharina Kern
22. November 2015 at 11:07Das klingt echt nach tollen Wochenenden!!
Ich versuche aktuell auch, möglichst viele Cafés in Nürnberg auszuprobieren, kennst du schon das "La Violetta" oder das Café Katz? Die Röstrommel hat meiner Meinung nach richtig guten Kaffee! Da stimme ich dir absolut zu. Und wenn mir der Unitag zu lang vorkommt, gehe ich oft die paar Schritte runter und hole mir dort einen Kaffee 🙂
Das Surfermüsli muss ich echt demnächst mal ausprobieren!
Joanna
22. November 2015 at 17:21Danke für die Tipps!
Heide Witzka
22. November 2015 at 13:05Da denkt man man ist doch bereits der glücklichste fröhlichste beschenkteste Mensch überhaupt… und dann liest man deinen Blog und merkt: da ging sogar noch immer was nach oben.
Jetzt laufe ich durch mein Loft (pardon: WG Zimmer und Küche) es dudelt laut der Jazz und ich bereite das große Abendessen mit Freunden heute vor. Könnte heulen so schön ist alles. Es schneit sogar … fast kitschig. 😉
Danke, Joanna. Du hast es echt drauf 😉 🙂
Joanna
22. November 2015 at 17:22Awwwww ♥ ♥ ♥!!!
Eluisa
22. November 2015 at 13:05Du schreibst so toll! Bei anderen Blogs schaue ich mur nur die Bilder an, bei Dir lese ich alles!
Du machst mir echt Hoffnung. Ich habe wie Du auch 3 Kinder (1,5,7). Wie Du sagst stehen meine auch um 6 Uhr auf, immer, auch wenn sie wie gestern länger auf waren. Wir können nie länger schlafen!
Ich freue mich darauf wenn sich das mal ändern wird. Ansonsten genieße ich die Zeit mit ihnen sehr, denn sie werden so schnell groß. Die Zeit vergeht wie im Flug!
Dein Outfit ist echt schön! Habe auch einen Mantel in diesem Farbton. I love it!
Ich grpsse Dich ganz herzlich Eluisa
richtungswechsel
22. November 2015 at 15:11Ha…ha…ha…Augen zu halten. Ja, mache ich auch immer (meinem Mann).
Wenn jemand hier unter den Kommentar Schreibern weiß, wie die Beeren an dem Zweig siehe Bild oben heißt, dann bitte aufschreiben. Ich habe die schon oft gesehen…muss mal zu Merz & Benzing gehen.
Ein schöner Post liebe Joanna, wie immer…aber ich schreibs trotzdem hin. …viele Grüße und einen tolllen Sonntag. 😉 Nadja
Joanna
22. November 2015 at 17:19Siehe der 10. Kommentar, da steht die Auflösung ;).
RICHTUNGSWECHSEL
23. November 2015 at 9:45Ahhh… sehr gut! Dankeschön
Eve le Coq
22. November 2015 at 15:16Die Tasche ist total schön!!! Wo kann man die finden?;-)
Joanna
22. November 2015 at 17:24Die gab es mal bei Zara 😉
küchenfee
22. November 2015 at 15:24Liebe Joanna, ganz gespannt habe ich heute nach der Arbeit wieder deinen Blog besucht. Ich glaube das Surfer Müsli wird heute noch gemacht und dann müssen (dürfen) meine Kolleginnen morgen zum Frühstück probieren. Noch einen schönen Sonntagabend und eine schöne Woche wünscht dir Susanne
Eluisa
22. November 2015 at 15:27Du schreibst so toll. Bei anderen Blogs lesecich gar nicht mehr, sondern schaue mir lediglich die Bilder an. Deine humorvolle Art zu schreiben fesselt mich bis zum Schluss.
Übrigens ich habe wie Du auch 3 Kinder ( 1,5,7). Unser Wochenende beginnt auch um 6Uhr, manchmal auch früher. Sogar wenn sie mal später ins Bett kommen, es bleibt bei 6Uhr. Nichts zu machen.
Du lässt mich hoffen, das dass mal aufhört! Ansonsten genieße ich die Zeit, sie werden so schnell Groß.
In dieser tollen Farbe habe ich auch einen Mantel. I love it! Dein Outfit ist super!
Ganz liebe Grüsse von Eluisa
Joanna
22. November 2015 at 17:19Na klar, du bekommst sie später vor Mittags kaum aus dem Bett ;)…
Naturgruen. at
22. November 2015 at 17:12Meine Schwiegermutter hat es vor einigen Jahren einmal sehr gut betitelt,
und zwar,…. das ich ja einmal etwas "anständiges" – also FLORISTIN gelernt habe
(diesen schönen Beruf allerdings nicht mehr ausübe……)-
Trotzdem bin ich noch voller Leidenschaft in Haus und Garten beschäftigt, und die grüne Seele oder bzw. das grüne Herz schlägt immer noch wie wild in mir.
Gut so, nun aber zu deinen tollen Errungenschaften:
Cornus sanguinea (roter Hartriegel)
ein Zweig mit Dattelfrüchten
und das Blatt dürfte wohl zu einer sogenannten pelzigen Kalanchoe(nart) gehören…….. 🙂 🙂
LG aus Österreich
Joanna
22. November 2015 at 17:18Der Waaaaahnsinn!!!!
Stimmt! Alles!
beetelino
22. November 2015 at 18:26Ahhhh ein Gartenmarkt in Nürnberg mit schönen Sträuchern? Wo wo wo? Ich finde hier nix deshalb lasse ich zur Zeit von Bloomydays liefern. ….
Oh das Café Mainheim ist sooooooooo lecker, da bin ich sicher das Café Wohlleben und das Deins&Meins wären ganz nach deinem Geschmack, vor allem das Frühstück im Wohlleben mmwaahahhaaa lecker! :-))
Schönen Abend!!!
Grüßle
Eva
Petra
22. November 2015 at 18:42Das Müsli von Jaimie wurde gleich mal ge-googeled und das halbe rezept nachgemacht. Mit samen von unseren Seminole pumpkins, Hasel, pecannüssen und Mandeln. Dann noch eine Handvoll Kokosnuss. Die abgeriebene Blutorange (frisch da wir in Florida sind) gab eine tolle Nota dazu. Die zugabe von frischem Kaffeepulver bemerkt man gar nicht. Hier ist das Video dazu http://www.jamieoliver.com/videos/eat-my-granola-dust-jamiessuperfood-daily-jamie/#DDomPfjqerGALzF7.97
Desiree: jokihu.de
22. November 2015 at 19:45Oh, bei euch sieht es immer so schön aus!!!
Anna Lisa
22. November 2015 at 21:30Erinnert mich an meinen Weihnachtsdekokauf gestern 😀 : "bitte ein bund von den stechpalmen-ähnlichen zweigen" – "Ilex." – " eh ja genau. Und was kosten diese Zweige mit den roten Babyäpfeln?" – " ZIERÄPFEL!!!" – "Ja, wie teuer kommen die Babyäpfel?". Da blickt mal einer durch…Bei Minispinat benutzt man die umgangssprachliche Kleinkindform, aber bei Obst wird man dafür gerügt 😀 Übrigens fand ich den Milchkaffee im Café Wohlleben (obwohl er aus Rösttrommel-Bohnen stammt) nochmal besser! 🙂
Annett W.
23. November 2015 at 11:31Heute sag ich einfach nur DANKE für die schönen Bilder und Deine herrlichen Zeilen!!!
kay stürmer
25. November 2015 at 7:07Liebe Joanna,
solltest Du es noch nicht kennen, so schau Dir doch mal das Café Wohlleben an. Es ist nicht in der Innenstadt, sondern im Norden in der Nähe des Stadtparks. Tolles Interieur, stadtbeste Kuchen, liebe Leute.
http://photisserie.blogspot.de/2012/02/das-kleine-cafe-wohlleben.html
Ent-spannende Erlebnisse!
Kay