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„was machst du nach dem Abi?“

Am Wochenende habe ich ein entzückendes Mädel besucht, welches – wie meine eigene Tochter – kurz vor dem Abitur steht.
Nichts ist nerviger als die Frage, ob man denn bereits wisse, was man nach dem Abi…
Selbstverständlich habe ich sie genau deshalb gestellt, und die sehr zufriedenstellende Antwort  „Medizinstudium“ bekommen.
Charly: „Aber es ist nicht: „weil ich dann Menschen helfen kann!“. Dieser Satz ist so öde!“
Ich: „Kein Problem. Sag‘ allen, die dich fragen, einfach die Wahrheit.“
Charly: „Und die wäre?“
Ich: „Ich will Medizin studieren, weil ich auf Blutgemetzel und Menschen aufschneiden stehe, und eine Karriere als Serienkiller à la Dexter sich schlecht mit späteren Familienplanung vereinbaren lassen würde.“
Charly: „ODER ich sage einfach: ich will Medizin studieren, weil ich dann deinen Kopf aufschneiden kann, und machen, dass du dumm wirst!“
Zufriedenstellend war ihre Entscheidung für mich vor allem aus verständlichen Prestige-Gründen.
Was ist schöner, als auf einer Party zwischen Politikern, Juristen, und   Wirtschaftsmagnaten zu stehen, und ganz beläufig den Satz einzufügen:
„Auf der Rückreise von Dubai traf ich mich in Zürich mit meiner Freundin Charlotte – ja, der bekannten Gehirnchirurgin… „
Daheim angekommen teilte ich meiner angehenden Abiturientin mit, dass ich NOCH VIEL LIEBER auf sämtlichen Juristen-Parties den Satz streuen würde:
„… traf ich mich mit meiner TOCHTER – ja, der bekannten Gehirnchirurgin…“
Jil (eine Augenbraue hochziehend): „Sorry, der Zug ist sowas von abgefahren.“
Ich: „Wiesooooo denn?!“
Jil: „Da hättest du bereits vor einigen Jahren mehr Druck machen müssen, mich zu den Hausaufgaben zwingen und ständig kontrollieren! Mehr als „ach… habt ihr wieder ein Zeugnis bekommen… gut gemacht, Schatz.“ kam da aber nicht von dir! Stattdessen dauernd nur „wofür brennt dein Herz? Was sind deine Träume, bla bla…“
WIE MAN’S MACHT, MAN MACHT’S VERKEHRT.
Aus diesem Grund empfehle ich den angehenden Eltern (lernt aus meinen Fehlern!) der eigenen Nachkommenschaft folgende Berufe vorzuschlagen, und keinerlei Abweichungen zu dulden.
Die Antwort auf „was machst du nach dem Abi?“ dürfen sie aus ganzen 4 Optionen aussuchen, ist ja nicht so, dass sie keine Wahlmöglichkeiten hätten.
Aber bitte alles im Rahmen.
Wofür hat man schließlich 18 Jahre lang… äh… genau, wofür das Ganze?!
Mädchen:
1. Gehirnchirurgin
2. Staranwältin
3. Bundeskanzlerin
4. Mutter Theresa (gutes Image, leider schlechte Lohntarife)
Jungs:
1. Radiologe
2. Mafiaboss (spitzen Ansehen und Geld wie Heu)
3. Pilot (unschlagbar sexy in der Uniform)
4. Hip Hop – Star (wegen dem vielen Gold um den Hals und den leicht bekleideten Mädchen, die sich immer so schön auf den Luxus-Karossen und/oder Luxus-Yachten machen)
Ausnahme:
NICHTS SCHLÄGT EINEN ASTRONAUTEN!
Damit erstickt ihr solchen nervigen Sätze wie „irgendwas mit Medien“ einfach im Keim, braucht euch nicht mit Plänen wie „ich will erstmal herumreisen“ auseinanderzusetzen, und könnt endlich ordentlich Tante Erna auf der Familienfeier das Maul stopfen.
(Ja, diejenige, die immer so von ihrem Sohn, euren Neffen schwärmt angibt, bloß, weil der bei Siemens und so… )
Bei uns ist – was Jil betrifft – all das zu spät, was will man machen, ich kann sie jetzt schlecht verleugnen.
Ich halte euch auf dem Laufenden.

 

Mit ein paar Montag-Morgen-Schnappschüssen wünsche ich euch den schönsten, stärksten und erfolgreichsten Wochenstart, meine Schätze Ihr!
(meine Nägel, ich weiß. Aber das ist der „nach WE“-Zustand).

Liebesgrüße
Joanna

p.s.
Jil mag kein Blut.
Ich gehe nie auf Juristenparties.

Kissen: HIER
Armband: HIER
Windlichter: HIER

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51 Comment

  1. Reply
    grauerle
    10. November 2013 at 21:00

    Mein Schwager wollte als Kind tatsächlich Astronaut werden . Aber sein Kusin hat es ihm schon in jungen Jahren ausgeredet . Und zwar mit dem Satz : als Astronaut bekommst du nie einen Job ! Dieser Kusin arbeitet mittlerweile erfolgreich beim Arbeitsamt 😉

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